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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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einige Sekunden in dieser alles offenbarenden Stellung, sprang dann in die Höhe und unserem falschen Filmproduzenten auf den Schoß.
    „Ich hab’ vor meiner Stewardessenzeit Ballettunterricht gehabt, mein Süßer“, sagte sie heftig atmend, „findest du nicht, daß ich Talent zu einem Musical-Star habe?“
    „Du hast zweifellos außergewöhnliche Talente“, erwiderte Bomb, der noch ihren Spagat vor Augen hatte, „aber ich sollte dich zuerst ..
    „Na klar, du solltest mich zuerst einmal richtig kennenlernen, hinterher können wir dann weiter reden.“
    Sie kippte Bomb hintenüber, umschlang ihn und begann ihm die artistische Gelenkigkeit ihrer Gliedmaßen zu demonstrieren.
    Da Bomb noch etwas indisponiert war, kam unserem Helden nicht von ungefähr der alte wehmütige Reim in den Sinn:

    Ferner Stunden gedenk ich,
    wo alle Glieder gelenkig
    bis auf eins.
    Doch die Stunden sind vorüber,
    steif sind alle Glieder,
    bis auf eins.

    Aber Gloria, die auf ein paar alte, aber immer wieder wirksame Tricks zurückgriff - die hatte sie bestimmt nicht auf der Klosterschule in Dublin gelernt - half ihm aus seiner Klemme, oder besser gesagt in die ihre.
    Dennoch stocherte Bomb nur lustlos in diesem irischen Angebot herum - es ließ sich nicht leugnen, der erste Hunger war weg.
    Aber die unermüdliche Gloria griff noch einmal in die bewährte Trickkiste und verhalf ihm schließlich doch noch zu einem, wenn auch ausgesprochen kläglichen, Höhepunkt, zu dem sie dank ihres schauspielerischen Talents routiniert ein paar hektische Atemzüge und einige Muskelzuckungen beitrug. Dann rollte sie sich erleichtert von ihm herunter.
    Bomb wußte genau, was für eine miserable Vorstellung er gegeben hatte. Und um das Maß voll zu machen, sagte er idiotischerweise auch noch:
    „Ich muß dir etwas gestehen, Glory!“
    „Was denn, mein Schatz?“ fragte Gloria O’Glamoury ziemlich uninteressiert, während sie nach der silbernen Haarbürste langte, die Milky auf dem Nachttischchen hatte liegen lassen.
    „Ich bin nicht Sir James Pomb, der Filmproduzent“, verkündete der unglückliche Agent.
    Gloria fuhr herum.
    „Was sagst du da?“ Ihre Augen verengten sich gefährlich.
    „Ich heiße zwar auch Sir James Bomb“, sagte ihr Liebhaber, „aber mit weichem B. Ich bin Regierungsbeamter.“
    „Daß du vorne weich bist, brauchst du mir nicht zu sagen, du Mistkerl“, schrie Gloria wutentbrannt, und briet ihm, ehe er sich’s versah, mit der silbernen Haarbürste eins über den Schädel.
    Sie traf ihn an der Stirn über der rechten Augenbraue.
    Bomb sah Sterne blitzen, er spürte, wie die Haut aufplatzte und seine Braue anschwoll.
    „Läßt mich hier abrackern, der windige Hochstapler! Schau, daß du rauskommst, du falscher Fuffziger“, kreischte Gloria wutentbrannt.
    Bomb fuhr bebend in seine Hosen.
    Mein Gott, was für eine Blamage!
    „Schon gut, mein Schatz“, versuchte er die Rasende zu besänftigen, „es tut mir leid..., was kostet der Champagner?“
    Gloria warf seine Schuhe in den Gang.
    „Du warst eingeladen, du Pfeife, zieh Leine. Hau endlich ab!“
    James Bomb, der gedemütigte Agent Ihrer Majestät, stürzte in Panik hinaus.

13

    Trotz mehrerer Drinks, die er nach dem frustrierenden Zwischenspiel zu sich genommen hatte, betrat Bomb gegen zwanzig Uhr, seelisch und körperlich völlig derangiert, die Abflughalle.
    Pelvia Flesh entdeckte natürlich sofort die Blessur über seiner Augenbraue.
    „Ach, Sie Ärmster, haben Sie sich weh getan?“ rief sie so laut, daß alle Umstehenden sich nach Bomb umdrehten und ihn neugierig anglotzten.
    „Bin gegen eine offene Tür gerannt“, murmelte der Agent verlegen.
    „Das sieht mir aber mehr nach einer geschlossenen Faust aus“, sagte Pelvia Flesh fröhlich.
    Diesmal war es Bomb, der alle Mühe hatte, ihr nicht an die Gurgel zu gehen.

14

    Zwölf Stunden später gingen sie auf dem Airport von Nadi nieder, nachdem sie mit dem 180. Längengrad die Datumsgrenze überschritten hatten.
    Sie verloren, weil sie sich von Osten nach Westen bewegten, einen Tag, waren also gewissermaßen von gestern ins Morgen oder von heute ins Übermorgen geflogen .
    Nadi war eine kleine schäbige Stadt an der Westküste von Viti Levu, der Hauptinsel der Fidschi-Gruppe.
    Unser Held hatte sich nach dem Abenteuer in Los Angeles in den Schlaf geflüchtet. Die kurzen Zeitspannen, die er wach gewesen war, hatte er damit überbrückt, die schmerzenden Wunden seines angekratzten Selbstbewußtseins mit

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