James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
sprach auch, daß einzelne Blätter und Grasreste eine Spur von seinem Lager zu diesem Stamm zogen.
Trotz seiner Schmerzen im Kopf und eines unerträglichen Durstgefühls versuchte Bomb, sich zu konzentrieren.
Er mußte zunächst einmal feststellen, wie hoch dieser Felsblock war, oder sollte er zuerst versuchen, seine Fesseln zu lösen?
Er blickte sich um. Vielleicht fand er einen einzelnen kantigen Stein, an dem er seine Fesseln- sie waren an seinen Füßen, wie er feststellte, aus lianenartigem Material -durchscheuern konnte.
Da fiel sein Blick auf eine gezackte Kokosnußschale, die wenige Fuß von ihm entfernt stand.
Er warf sich auf die Seite und versuchte auf sie zuzurollen, als er gleich nach der ersten Umdrehung seines Körpers mit seinem Ellenbogen auf etwas Hartes stieß.
Es war sein Überlebensmesser! Es lag halbverdeckt am Rande seines Blätterlagers.
Bomb unterdrückte einen Freudenschrei.
Wer immer ihn hierher verschleppt hatte und zu welchem Zweck auch immer, er war entweder unglaublich naiv oder ihm nicht übel gesinnt.
Mit zitternden, gebundenen Händen tastete Bomb nach dem Universalwerkzeug.
Er mußte versuchen, die Scheide abzustreifen und das Messer freizulegen.
Er fummelte im blinden herum, berührte dabei den Griff.
Plötzlich dröhnte Musik los, so daß Bomb zusammenschrak.
Er hatte ja einen Radio- und einen SOS-Sender im Griff eingebaut! Dann fiel ihm mit heißem Schrecken ein, daß er, vor lauter Hickhack mit seinen Begleitern, ihnen die Funktion seines Werkzeugs und seiner Sendefrequenz gar nicht mit geteilt hatte.
Bomb verfluchte sich wegen seiner Gedankenlosigkeit.
Er würde aber trotzdem sein Glück versuchen, vielleicht empfing doch irgend jemand die Signale. Er drückte den kleinen, dafür vorgesehenen Hebel hinter seinem Rücken herum, der den automatischen Notruf in Gang setzte.
Wenn nur der Durst ihn nicht so quälen würde!
Sein Blick fiel wieder auf die gezackte Kokosnußschale.
Sollte am Ende darin... Er reckte den Hals.
Tatsächlich. In der Höhlung der Nuß glänzte eine weiße Flüssigkeit.
Er rollte sich an das braune Gefäß heran und schnupperte an seinem Inhalt. Es roch fruchtig und aromatisch, ein paar weißliche Krümel schwammen auf der Oberfläche.
Bomb versuchte, logisch zu denken.
Wenn ihm sein unbekannter Entführer übel gewollt hätte, hätte er ihm kaum etwas zu trinken hingestellt, es sei denn, er wollte, daß er nicht vorzeitig verdurstete, weil er noch anderes mit ihm vorhatte. Bomb schauderte, als er an die Möglichkeiten dachte, die da in Betracht kamen...
Wie dem auch sei, jedenfalls konnte es nicht im Interesse seines Entführers liegen, ihn zu vergiften. Ihn zu töten wäre ihm vorher ein leichtes gewesen. Also würde er es riskieren ... Außerdem machte ihn der Durst halb wahnsinnig, er war bald nicht mehr imstande, klar zu handeln.
Bomb wälzte sich auf den Bauch, schob seinen Mund an die Schale und streckte vorsichtig die Zungenspitze hinein. Es schmeckte süß und etwas bitter und war von überraschender Kühle.
Er packte entschlossen das Gefäß mit den Zähnen, hob es empor und neigte den Kopf zurück. Er schlürfte den Trank geräuschvoll in sich hinein. Das köstliche und kühle Naß glitt seine Speiseröhre hinunter und breitete sich in seinem Magen aus. Er trank bis zum letzten Tropfen.
Dann ließen seine Zähne die Schale los, sie fiel klappernd auf den Felsen.
Wohlig lehnte sich Bomb zurück.
Das Brennen seiner Lippen und die Ausgedörrtheit seines Mundes waren verschwunden. Er spürte, wie die Schmerzen in seinem Kopf nachließen. Eine angenehme Mattigkeit überfiel ihn, er hatte plötzlich das Bedürfnis, wieder zu schlafen.
Aber das durfte nicht sein, er mußte erst seine Fesseln lösen.
Bomb wollte sich aufrichten...
Aber plötzlich begann sich das Blätterdach über ihm langsam zu drehen. Die Lichtpunkte der Sonne, die auf seinen nackten Oberkörper trafen, begannen zu kreisen, schneller und schneller. Alles um ihn herum drehte sich, auch in seinem Kopf drehte sich alles und tief in seinem Innern.
Er versuchte mit letzter Energie die Augen, die sich vor diesem Taumel verschließen wollten, aufzureißen.
Er starrte krampfhaft nach oben auf das grüne Laubdach, das über ihm hing, glitzernd und voller Reflexe, und das, so schien es ihm, plötzlich anfing auf ihn herabzustürzen. Langsam erst, dann schneller und schneller, stürzte Bomb in die Tiefe der Bewußtlosigkeit.
37
Als Bomb das zweite Mal erwachte,
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