James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong
unterbrich mich nicht-“, sagte er zu dem Geschöpf, das ihn stumm ansah und gar nichts sagen konnte.
„Das wird mich zwar einen Großteil meiner Pension kosten - ich bin also nicht gerade das, was man eine gute Partie nennt. Aber was brauchen wir hier schon viel?
Wir haben doch praktisch alles umsonst. Wohnung, Kleidung, Essen. In ganz London gibt’s keine Wohnung wie deine hier - mit so einer Aussicht.
Was die Kleidung anbelangt, ich selbst bin da ziemlich anspruchslos, wie du siehst, und was dich betrifft, mein Schatz, so weißt du sicher schon, wie ich dich am liebsten herumspringen sehe.
Und was Essen und Trinken angeht, hat’s bisher für einen gelangt, so wird’s auch für zwei reichen.
Also, ich finde, da gibt’s keine Probleme.
Es ist hier wie im Schlaraffenland, und das schönste ist, daß du darin wohnst.
Ich hätt’ ja nicht gedacht, daß ich mich auf meine alten Tage noch einmal verändern würde.
Das Ganze wird für mich natürlich eine ziemliche Umstellung sein, aber was soll’s?!
Meinst du, wir sollten heiraten? Wenn du darauf bestehst, an mir soll es nicht liegen.
Du wirst sehen, daß ich mich ganz schön nützlich machen kann: Ich werd’ mich um den Haushalt kümmern.
Ich werde den Felsen sauberhalten und das Laubbett aufschütteln, damit wir es kuschelig haben, wenn du nach Hause kommst.
Findest du nicht auch, daß du weiterhin arbeiten gehen solltest und für Essen und Trinken sorgen ?
Du Tarzan, ich James!“
Er lachte über seinen kleinen Scherz.
„Es wird schon klappen mit uns beiden.
Oder hast du etwa Bedenken wegen des Altersunterschieds? Ich weiß zwar nicht genau, wie alt du bist, aber ich hab’ noch kein einziges graues Haar an dir entdeckt. Ich könnte wahrscheinlich dein Vater sein, aber mir macht das nichts aus, ich hab’ da keine Vorurteile.
Oder stört dich vielleicht der Größenunterschied?
Das ist doch völlig egal.
Ava Gardner war schließlich auch größer als Mickey Roo-ney. Das sind alles Äußerlichkeiten.
Hauptsache, wir haben uns lieb, gell, mein Schatz?
Ich hab’ dich jedenfalls zum Fressen gern, geht’s dir auch so, mein kleines Äffchen?
Ach ja, ich glaub’, das hat alles so kommen sollen.
Du mußt mir übrigens bald mal zeigen, wie du diese Kokosnußdrinks mixt, nach denen bin ich direkt süchtig. Ich glaub’, ich nehm’ mir noch einen zur Brust!“
Bomb gähnte herzhaft.
„Ich denke, wir sollten noch eine Mütze voll Schlaf nehmen. Es ist schon verdammt spät.
Du mußt morgen sicher früh aus den Federn, Beeren sammeln oder so.
Gute Nacht, mein Schatz!“
Bomb tätschelte dem Geschöpf, das er Tina nannte, die Flanken, drehte sich zur Seite und war bald darauf eingeschlafen.
39
Als Bomb zum viertenmal erwachte, war der Helikopter schon über ihm. Das knatternde Klatschen der Rotoren hatte ihn aus dem Schlaf gerissen.
Das riesige, schwarze, fliegende Insekt verharrte im gelbblauen Schein der aufgehenden Sonne über dem Felsen und starrte Bomb mit seiner bauchigen gläsernen Kanzel wie mit einem Zyklopenauge bösartig an.
Das Laub seiner Lagerstätte, die Schalen der Kokosnüsse und die Palmblätter mit den Resten des Liebesmahles wurden von den rotierenden Windstößen vom Felsen gefegt.
Bomb war aufgesprungen; Besorgnis, Ärger und Angst erfüllten ihn. Er spürte, die ungebetenen Besucher in dieser Maschine wollten ihm nichts Gutes. Sie drangen unerlaubt in sein Paradies, sie wollten wahrscheinlich ihn und Tina... Oh, mein Gott! Wo war Tina?
Er blickte bestürzt um sich... Tina war nicht da!
Er hatte keine Zeit zu überlegen, wo sie sein könnte, als der Hubschrauber auch schon auf dem freien Ende der Felsenplatte aufsetzte. Der Motorenlärm verebbte langsam, die langen, durchhängenden Flugblätter kamen zum Stehen. Bomb ergriff das schwere Überlebensmesser, welches, weil das Laub fortgeweht war, jetzt frei auf dem Boden lag, und wich langsam zur Baumseite des Felsens zurück.
Vier Männer waren in dem Hubschrauber, zwei davon kletterten heraus und kamen bedrohlich auf ihn zu.
Sie hatten grüne Gesichter und Hände.
Bomb faßte das Messer fester.
„Mr. Bomb, ist alles in Ordnung?“ fragte der eine Mann, der einen merkwürdigen Schal um den Kopf gewickelt trug. Er kam ihm irgendwie bekannt vor, aber das grüne Gesicht irritierte ihn.
Bomb starrte ihn wortlos an.
„Mr. Bomb, was ist denn los? Kennen Sie mich nicht? Ich bin Prof. Benares, ich bin Ihr Freund! Und das hier ist Dr. Slowley“, er wies auf
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