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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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war der Himmel, der durch die silbernen Blätter auf ihn herabsah, von purpurner Farbe. Die dunkelblaue Sonne stand tief am Horizont.
    Er lag noch immer auf dem weichen Blätterpfuhl, aber jegliche körperliche Beschwerden waren von ihm abgefallen.
    Die Schmerzen in seinem Kopf und in seinen Gliedern waren verflogen und einer wunderbaren Klarheit des Denkens und einer schwebenden Leichtigkeit seines Körpers gewichen. Fast war ihm, als wäre er gewichtslos, als läge sein Leib schwerelos auf den weichen Blättern.
    Seine Hände und Füße waren jetzt von Fesseln befreit, er konnte sie bewegen. Ungehindert durchströmte das Blut seine Adern. Er sah sein Messer neben sich liegen und schaltete neugierig das Radio ein.
    Die Stimme eines Nachrichtensprechers erscholl aus dem Mikrolautsprecher:
    „...der sich vorgestern einer Blinddarmoperation unterziehen mußte, befindet sich weiterhin auf dem Wege der Besserung. Der britische Generalgouverneur wird voraussichtlich in acht Tagen seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.
    Konga: Eine aus britischen und fidschianischen Wissenschaftlern bestehende Expedition zur Erforschung des unbewohnten Inselteils Tapu Konga ist in Schwierigkeiten geraten. Wie verlautbart, ist ein britisches Teammitglied spurlos verschwunden. Auf Tapu Konga soll Gerüchten zufolge gegen den erbitterten Widerstand von Pazifisten und Ökologen eine SDI-Leitstation errichtet werden. Ob das Verschwinden des britischen Expeditionsteilnehmers einen politischen Hintergrund hat, ist bis zur Stunde ungeklärt. Eine Entführung wird jedoch nicht ausgeschlossen.
    Sie hörten die Abendnachrichten. Es ist 19 Uhr und fünf Minuten. Hier ist Radio Suva. Wir melden uns wieder mit weiteren Nachrichten um 21 Uhr.“
    Musik erklang.
    Bomb stellte das Radio ab. Elastisch erhob er sich, machte ein paar Kniebeugen und streckte und dehnte die Arme.
    Er sah sich um. Zuerst schweifte sein Blick über die weite Lichtung hin bis zum begrenzenden Rand des Dschungels. Zu seiner Rechten stieg der Dschungel an bis zum Gipfel des erloschenen Vulkans. Zu seiner Linken entdeckte er eine flache, langgestreckte Insel, vor ihm und schräg hinter ihm sah er hinter den silbernen Wipfeln des Urwaldes die unendliche Fläche des Ozeans. Seine orangefarbenen Wellen wurden von grünlich-schwarzen Schaumkämmen gekrönt.
    Dieser Rundblick war von paradiesischer Schönheit.
    Es war ihm, als läge der Garten Eden vor ihm, und er war Adam, der erste und einzige Mensch.
    Tief zog er die Frische der Abendbrise in seine Lungen.
    Da kitzelte plötzlich ein appetitliches Lüftchen seine Nase. Ein zarter Duft von Gewürzen, ein Hauch von Spezereien drang in seine Nüstern.
    Sofort überfiel ihn animalischer Heißhunger.
    Suchend blickte er sich um und entdeckte kaum zwei Schritte neben seiner Lagerstätte eine Reihe großer, silbriger Blätter, unter denen etwas zu liegen schien.
    Schnuppernd beugte er sich nieder und hob vorsichtig die Blätter hoch.
    Eine Fülle von Köstlichkeiten breitete sich vor ihm aus. Blaue, schwarze und purpurne exotische Früchte, wie er sie nie vorher gesehen hatte. Dazu sonderbar gefärbte Nüsse, Beeren und Pilze, frische Sprossen und Keimlinge, junge Blätter, zarte Wurzeln - und Fleisch - dunkles und helles, fettes und mageres - lag da, in Stücken, in Scheiben und an gespaltenen Knochen, in denen das schmackhafte Mark freilag. Daneben mehrere Kokosschalen, gefüllt mit dem erquickenden Trank, den er schon kannte.
    Bomb ließ sich nieder und griff gierig zu.
    Er genoß die herrlichen Früchte, knabberte an Nüssen und Wurzeln und labte sich vor allem an dem Fleisch, das herrlich schmeckte. Da gab es würzige gepökelte Happen, gekochte Innereien, gesottenes Beinfleisch und luftgetrockneten Schinken.
    Bomb nahm von allem.
    Ein eigenartig pikanter, undefinierbarer Geschmack machte dieses Fleisch so köstlich. Nie hatte Bomb Besseres gegessen. Endlich war er gesättigt.
    Noch einmal nahm er einen tiefen Schluck des erfrischenden und leicht berauschenden Getränkes, dann legte er sich zufrieden auf sein Lager zurück. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er hatte keine Eile.
    Er war jetzt sicher, sein unbekannter Gastgeber war ihm wohlgesonnen - sonst hätte er ihn nicht so bewirtet.
    Er würde jetzt etwas ruhen, dann wollte er weiter sehen. Er tastete nach dem Überlebensmesser und schaltete das Radio ein. Aufpeitschende Musik ertönte. Bomb schloß die Augen. Eine leidenschaftliche Stimme erklang aus dem Gerät. Tina

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