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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Agoué. Die Menge begann zu singen:

    „Agoué, woyo, woyo!
    Mait ’ Agoué reter lans la mer,
    Li tirer canot.
    Agoué, woyo, woyo!“

    „Heil dem Vater Agoué, der im Meere wohnt, er leitet die Schiffe in den Hafen. Heil dem Vater Agoué.“
    Le Sapp streute jetzt vor dem Meeresgott eine Zeichnung auf den Boden, die den Kreis des Meeres symbolisierte.
    „Der Kerl wird doch nicht noch einmal so ein armes Vieh abschlachten?“ fragte Bomb angewidert.
    Aber schon erschienen die zwei entsetzlichen Zombies, die vorhin den kleinen Ziegenbock angeschleppt hatten, wieder unter dem Baldachin. Aber statt eines Opfertieres brachten die beiden dem Bocor Le Sapp zwei Gegenstände, die Bomb im ersten Augenblick für zwei Reisigbündel hielt. Doch dann erkannte er, daß es zwei primitive Strohpuppen waren, von denen die eine offensichtlich eine dunkelhäutige Frau, die andere einen hellhäutigen Mann darstellen sollte.
    „Um Himmels willen“, stieß Sir Humbert kreidebleich hervor. „Das kann doch nicht sein, Le Sapp ist anscheinend völlig verrückt geworden! “
    „Was ist los?“ fragte Bomb beklommen.
    „Diese Puppen bedeuten, daß der Bocor dem Meeresgott verspricht, zwei Menschen zu opfern“, sagte der Botschafter aufgeregt.
    Bomb fühlte, wie ihn gegen seinen Willen und wider alle Vernunft ein Gefühl der Angst und des Grauens befiel.
    Er mußte sich zwingen, das unheimliche Geschehen unter dem Baldachin weiter zu verfolgen.
    Die Voodoo-Trommeln steigerten sich zu einem ohrenbetäubenden Rum-bum-bum-bum.
    Le Sapp packte die beiden Puppen, trat vor den Meeresgott und warf sie dann in die wassergefüllte Schale vor ihm hinein.

    „Agoué, woyo woyo!“
    „Heil dem Vater Agoué!“

    brüllten dazu die trunkenen Schwarzen im Chor.
    Und als die beiden Strohpuppen, der Mann und die Frau, langsam im Wasser versanken, war es Bomb, als sähe die weißgeschminkte Fratze Le Sapps mit ihrer schwarzen Brille, die im Schein des Mondes einem gebleichtem Totenschädel glich, direkt zu ihm herauf.
    Als sie eine knappe Stunde später wieder im Range Rover saßen und nach St. Andrew zurückfuhren, war es Bomb, der das nachdenkliche Schweigen brach.
    „Ich kann nicht glauben, daß Le Sapp diesem Meeresgott wirklich ein Menschenopfer bringen will. Der Kerl kann doch nicht so verrückt sein, für diesen Hokuspokus einen Mann und eine Frau zu ertränken.“
    Sir Humbert nahm den Blick nicht von der Fahrbahn.
    „Ich bin nicht sicher, ob es der Tod durch Ertränken ist, den er den Opfern zugedacht hat“, sagte er.
    „Was denn sonst?“ fragte Bomb. „Er hat diese Puppen doch ins Wasser geworfen, wo sie untergegangen sind.“
    „Es war noch etwas in der Schale“, antwortete Sir Humbert mit ernster Stimme. „Es lag auf dem Grund. Es waren vier oder fünf schlanke, silbern glänzende Gebilde. Sie sahen ziemlich typisch aus.“
    „Typisch für was?“ fragte Bomb und spürte, wie sich eine dumpfe Bedrohung auf seine Brust legte.
    „Typisch für Barrakudas!“ 11

45
    Am nächsten Morgen wurde Bomb wieder durch ein leises Klopfen an seiner Zimmertüre wach.
    Diese Ines, dachte der Agent, dieser kleine Satansbraten kriegt einfach nicht genug. Jetzt, wo er wußte, daß das Zimmermädchen auch noch eine Mambo war, war für ihn das Techtelmechtel mit ihr noch von zusätzlichem Reiz. Es hatte einen Hauch von Schwarzer Messe oder etwas von der gefährlichen Liebe zu einer kannibalistischen Gottesanbeterin an sich. Plötzlich wurde er ganz scharf auf sie.
    „Herein!“ sagte er heiser. Er schloß die Augen, um sich ganz seinen Phantasien hinzugeben, wobei er wollüstig seine Glieder von sich streckte.
    Er vernahm, wie sich leichte Schritte seinem Bett näherten, und vermeinte, das Rascheln von Gewändern zu hören.
    Bomb streckte die Arme aus, bekam zwei Hände zu fassen und zog seinen morgendlichen Besuch ungeduldig zu sich herab.
    „Aber Sir!“ sagte eine männliche Stimme irritiert.
    Bomb riß erschreckt die Augen auf und erkannte zu seinem Entsetzen, daß er Nicolas an den Händen hielt und ihn in sein Bett zu ziehen versuchte.
    Mit hochrotem Kopf ließ der Agent den schockierten Botschaftsangestellten los und richtete sich beschämt auf.
    „Entschuldigen Sie bitte, Nicolas stotterte er, „das ist mir furchtbar unangenehm... Ich... ich hatte natürlich nicht die Absicht, Sie... ich dachte, es wäre...“ Er brach ab. Was redete er denn da? War die Situation nicht schon peinlich genug? Was würde Nicolas vermuten, wen er

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