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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Trommeln hatten alle unterschiedliche Größen. Die Neger waren allesamt hager und schlaksig. Der an der Basstrommel stand kurz auf und winkte mit gefalteten Händen in Richtung der Zuschauer.
    »Voodoo-Trommler aus Haiti«, flüsterte Leiter.
    Es herrschte Stille. Mit den Fingerspitzen stimmten die Trommler einen langsamen, unterbrochenen Rhythmus für eine langsame Rumba an.
    »Und nun, Freunde«, verkündete der Moderator, der immer noch in Richtung der Trommeln gewandt stand, »G-G …«, er machte eine Pause, »SUMATRA.«
    Das letzte Wort schrie er. Er fing an zu klatschen. Im Raum war die Hölle los, wilder Applaus tobte. Die Tür hinter den Trommlern wurde aufgestoßen, und zwei riesige Neger, die bis auf goldene Lendenschurze nackt waren, liefen auf die Tanzfläche. Zwischen sich trugen sie eine winzige Gestalt, die die Arme um ihre Schultern gelegt hatte. Sie war vollkommen mit schwarzen Straußenfedern verhüllt und hatte eine schwarze Maske über den Augen.
    Sie setzten sie in der Mitte der Tanzfläche ab. Dann verbeugten sie sich so tief vor ihr, dass ihre Stirnen den Boden berührten. Die Gestalt trat zwei Schritte vor. Da sie nun nicht mehr im Scheinwerferlicht standen, verschmolzen die beiden Neger mit den Schatten und verschwanden durch die Tür.
    Der Moderator hatte sich ebenfalls in Luft aufgelöst. Abgesehen vom leisen Schlagen der Trommeln, herrschte vollkommene Stille.
    Das Mädchen legte eine Hand an ihre Kehle, und der Mantel aus schwarzen Federn fiel von der Vorderseite ihres Körpers und breitete sich zu einem anderthalb Meter breiten Fächer aus. Sie wirbelte ihn langsam hinter sich, bis er aufrecht stand wie ein Pfauenschwanz. Bis auf ein winziges schwarzes Spitzenhöschen, einen paillettenbesetzten schwarzen Stern auf der Mitte jeder Brust und die schwarze Augenmaske war sie nackt. Ihr Körper war klein, fest, bronzefarben und wunderschön. Ihre Haut war leicht eingeölt und glänzte im hellen Licht.
    Das Publikum schwieg. Die Trommeln nahmen mehr Tempo auf. Die Basstrommel behielt den Rhythmus eines menschlichen Pulsschlags bei.
    Das Mädchen fing an, ihren nackten Bauch langsam zum Rhythmus zu bewegen. Sie wirbelte die schwarzen Federn erneut über und hinter sich, und ihre Hüften kreisten im Einklang mit den Schlägen der Basstrommel. Der obere Teil ihres Körpers bewegte sich nicht. Wieder wirbelten die schwarzen Federn, und nun bewegten sich auch ihre Füße und ihre Schultern. Die Trommeln schlugen lauter. Jeder Teil ihres Körpers schien einem anderen Tempo zu folgen. Ihre Lippen waren leicht zurückgezogen, sodass ihre Zähne sichtbar waren. Ihre Nasenflügel begannen zu beben. Ihre Augen funkelten hitzig durch die Schlitze in der Maske. Es war ein attraktives Gesicht mit der süßen Stupsnase eines Mopses –
chienne
war das einzige Wort, das Bond in den Sinn kam.
    Die Trommeln schlugen lauter und erschufen ein komplexes Netz aus verwobenen Rhythmen. Das Mädchen warf den großen Fächer von der Tanzfläche und hob die Arme über den Kopf. Ihr ganzer Körper begann zu zittern. Ihr Bauch bewegte sich schneller. Hin und her, vor und zurück. Sie spreizte die Beine. Ihre Hüften fingen an, sich in einem großen Kreis zu drehen. Plötzlich zog sie den paillettenbesetzten Stern von ihrer rechten Brust und warf ihn ins Publikum. Das entlockte den Zuschauern eine erste Reaktion: ein leisen Knurren. Dann waren sie wieder still. Sie zog den anderen Stern ab. Ein weiteres Knurren, dann wieder Stille. Die Trommeln gaben nun krachende und rollende Laute von sich. Schweiß strömte über die Körper der Trommler. Ihre Hände flatterten wie Flügelschläge über die blassen Membranen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und blickten ins Leere. Ihre Köpfe waren leicht zur Seite geneigt, als würden sie auf etwas lauschen. Sie nahmen das Mädchen kaum wahr. Das Publikum keuchte leise und rollte mit den Augen.
    Der Körper des Mädchens war mittlerweile schweißbedeckt. Ihre Brüste und ihr Bauch glänzten vor Feuchtigkeit. Sie verfiel in ruckartige, zuckende Bewegungen. Ihr Mund öffnete sich, und sie schrie leise. Ihre Hände wanden sich an den Seiten ihres Körpers entlang und plötzlich hatte sie sich das Spitzenhöschen vom Leib gerissen. Sie warf es ins Publikum. Nun trug sie nur noch einen einfachen schwarzen Stringtanga. Die Trommeln stimmten einen Sturm aus sexuell aufgeladenen Rhythmen an. Wieder schrie das Mädchen leise. Dann streckte sie ihre Arme nach vorn, um das nötige

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