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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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starrten einem nicht klaffend entgegen. Die Lippen waren nur leicht aufgestülpt, aber dick und dunkel. Sie öffneten sich lediglich, wenn der Mann sprach, doch dann öffneten sie sich weit und zogen sich von den Zähnen und dem blassrosa Zahnfleisch zurück.
    Das Gesicht wies nur wenige Falten oder Runzeln auf, aber über der Nase befanden sich zwei tiefe Konzentrationsfalten. Die darüberliegende Stirn wölbte sich leicht vor, bevor sie in den glatten, kahlen Schädel überging.
    Seltsamerweise wirkte nichts an dem monströsen Kopf unproportional. Er saß auf einem breiten, kurzen Hals und den Schultern eines Riesen. Bond wusste aus den Aufzeichnungen, dass dieser Mann ein Meter fünfundachtzig groß war, hundertsiebenundzwanzig Kilo wog, von denen das wenigste Fett war. Doch der Gesamteindruck war ehrfurchtgebietend, sogar furchteinflößend, und Bond konnte sich gut vorstellen, dass ein solch grauenhafter Außenseiter schon seit seiner Kindheit auf Rache gegen die Welt aus war, die ihn hasste, weil sie ihn fürchtete.
    Mr Big trug einen Smoking. Die Diamanten, die an der Vorderseite seines Hemds und an den Manschetten funkelten, deuteten auf eine gewisse Eitelkeit hin. Seine großen, flachen Hände ruhten entspannt vor ihm auf dem Tisch. Es gab keine Anzeichen von Zigaretten oder einem Aschenbecher, und der Raum roch neutral. Auf dem Schreibtisch befand sich nichts, außer einer großen Gegensprechanlage mit etwa zwanzig Schaltern. Und daneben lag unpassenderweise eine sehr kleine Reitgerte aus Elfenbein mit einer langen, dünnen weißen Peitschenschnur.
    Mr Big starrte Bond über den Tisch hinweg mit stummer und großer Konzentration an.
    Nachdem er ihn ebenfalls sorgfältig betrachtet hatte, nahm Bond den Raum in Augenschein. Er war voller Bücher, geräumig, gemütlich und sehr ruhig, wie die Bibliothek eines Millionärs.
    Hoch oben über Mr Bigs Kopf befand sich ein Fenster, doch ansonsten waren die Wände mit Bücherregalen zugestellt. Bond drehte sich auf seinem Stuhl um. Noch mehr Regale voller Bücher. Es gab nirgends einen Hinweis auf eine Tür, doch es mochte zahlreiche Türen geben, die hinter Buchattrappen verborgen waren. Die beiden Neger, die ihn hergebracht hatten, standen recht nervös an der Wand hinter seinem Stuhl. Ihre Augen waren geweitet. Sie sahen Mr Big nicht an, sondern richteten ihre Blicke stattdessen auf eine seltsame Statue, die auf einem Tisch zu ihrer Rechten und damit schräg hinter Mr Big stand.
    Selbst mit seinem geringen Wissen über Voodoo erkannte Bond sie sofort aus Leigh Fermors Beschreibung.
    Es handelte sich um ein anderthalb Meter hohes weißes Kreuz, das auf einem erhöhten weißen Podest stand. Der Querbalken des Kreuzes steckte in den Ärmeln einer staubigen schwarzen Frackjacke, deren Schöße hinter dem Tisch herunterhingen. Über dem Kragen des Mantels befand sich ein verbeulter Bowler, dessen Oberseite vom Längsbalken des Kreuzes durchbohrt wurde. Ein paar Zentimeter unterhalb der Krempenkante hing das gestärkte Kollar eines Geistlichen um das Kreuz.
    Am Fuß des weißen Podests lag ein Paar zitronenfarbener Handschuhe auf dem Tisch. Daneben stand ein kurzer Spazierstock mit einem goldenen Knauf, der an die linke Schulter der Figur gelehnt war. Außerdem befand sich noch ein verbeulter schwarzer Zylinder auf dem Tisch.
    Diese bösartige Vogelscheuche starrte quer durch den Raum – der Gott der Friedhöfe und der Herr über die Legion der Toten – Baron Samedi. Selbst Bond hatte das Gefühl, dass das Abbild eine furchtbare und bedrohliche Botschaft vermittelte.
    Bond wandte sich ab und schaute wieder in das große grauschwarze Gesicht auf der anderen Seite des Schreibtischs.
    Mr Big sprach.
    »Ich brauche dich, Tee-Hee.« Seine Augen bewegten sich. »Du kannst gehen, Miami.«
    »Ja, Sir, Boss«, sagten beide Männer gleichzeitig.
    Bond hörte, wie sich eine Tür öffnete und schloss.
    Wieder herrschte Stille. Zuerst waren Mr Bigs Augen forschend auf Bond gerichtet gewesen. Sie hatten ihn peinlich genau gemustert. Nun bemerkte Bond, dass die Augen zwar immer noch auf ihm ruhten, aber leicht trüb geworden waren. Sie starrten Bond an, ohne ihn wahrzunehmen. Bond hatte den Eindruck, dass das Gehirn hinter ihnen anderweitig beschäftigt war.
    Bond war fest entschlossen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Mittlerweile konnte er seine Hände wieder spüren und bewegte sie in Richtung seiner Tasche, um nach seinen Zigaretten und dem Feuerzeug zu greifen.
    Mr

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