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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ein leises Dröhnen wahrgenommen, das seit seinem Eindringen in die Höhle angeschwollen war. Er hatte es für das Geräusch der Wellen gehalten, die gegen das Fundament der Insel donnerten, außerdem hatte er andere Sorgen gehabt.
    Doch nun konnte er einen deutlichen Rhythmus ausmachen, während der Klang gedämpft um ihn herum dröhnte, als ob er im Inneren einer riesigen Pauke stecken würde. Das Wasser schien mitzuschwingen. Er nahm an, dass es einen doppelten Zweck erfüllte. Es war ein großer Fischruf, der eingesetzt wurde, um im Falle eines Eindringens die Raubfische anzuziehen und weiter anzustacheln. Quarrel hatte ihm erzählt, dass die Fischer in der Nacht mit dem Paddel gegen die Seite ihrer Boote schlugen, um die Fische zu wecken und anzulocken. Es musste sich um die gleiche Grundidee handeln. Und gleichzeitig war es eine unheimliche Voodoo-Warnung an die Bewohner der Küste, die doppelt so effektiv war, wenn am nächsten Tag eine Leiche angeschwemmt wurde.
    Eine weitere raffinierte Idee von Mr Big, dachte Bond. Ein weiterer Geistesblitz dieses außergewöhnlichen Verstands.
    Zumindest wusste er nun, wo er sich befand. Die Trommeln bedeuteten, dass seine Anwesenheit entdeckt worden war. Was würden Strangways und Quarrel denken, wenn sie sie hörten? Sie würden abwarten und es aussitzen müssen. Bond hatte bereits angenommen, dass die Trommeln eine Art Trick waren, und er hatte ihnen das Versprechen abgenommen, sich aus der Sache herauszuhalten, es sei denn, die
Secatur
lief ungehindert aus. Denn das würde bedeuten, dass Bonds Pläne gescheitert waren. Er hatte Strangways erzählt, wo das Gold versteckt war, und das Schiff würde auf hoher See abgefangen werden müssen.
    Nun war der Gegner zwar alarmiert, wusste aber nicht, wer er war oder ob er noch lebte. Er würde weitermachen müssen, und wenn auch nur, um Solitaire um jeden Preis davon abzuhalten, in der dem Untergang geweihten
Secatur
davonzusegeln.
    Bond warf einen Blick auf seine Uhr. Es war eine halbe Stunde nach Mitternacht. Soweit es Bond anging, hätte es auch eine Woche her sein können, seit er seine einsame Reise durch die See der Gefahren angetreten hatte.
    Unter seiner Gummihaut spürte er die Beretta und fragte sich, ob sie bereits durch das Wasser ruiniert war, das durch den von dem Barrakuda verursachten Riss eingedrungen war.
    Während das Dröhnen der Trommeln immer lauter wurde, wagte er sich tiefer in die Höhle vor. Seine Unterwasserlampe warf einen winzigen Lichtstrahl in die Dunkelheit vor ihm.
    Er war etwa zehn Meter weit gekommen, als im Wasser vor ihm ein schwacher Schimmer sichtbar wurde. Er löschte die Lampe und bewegte sich weiter darauf zu. Der sandige Boden der Höhle begann anzusteigen und mit jedem Meter wurde das Licht heller. Schon bald konnte er Dutzende kleinerer Fische um sich herum sehen, die vom Licht angezogen und in die Höhle gelockt worden waren. Aus kleinen Löchern im Felsen spähten Krebse hervor, und ein junger Oktopus presste sich so fest gegen die Decke, dass er wie ein Stern aussah.
    Dann endlich konnte er das Ende der Höhle erkennen, ein breites Becken, dessen weißer Sandboden strahlend hell leuchtete. Das Schlagen der Trommeln war jetzt sehr laut. Er blieb im Schatten des Eingangs und sah, dass die Oberfläche nur ein paar Zentimeter entfernt war und Licht in das Becken fiel.
    Bond befand sich in einer Zwickmühle. Ein weiterer Schritt, und er würde von jedem gesehen werden können, der in das Becken blickte. Während er noch darüber nachdachte, was er tun sollte, bemerkte er entsetzt, dass sich eine dünne rote Wolke aus Blut in Richtung des Eingangs ausbreitete. Er hatte die Wunde ganz vergessen, doch nun begann sie zu pochen, und als er seinen Arm bewegte, schoss der Schmerz hindurch. Außerdem war da noch der dünne Strom Luftblasen aus der Pressluftflasche, aber er hoffte, dass diese unbemerkt am Rand des Eingangs zerplatzen würden.
    Gerade als er sich ein paar Zentimeter in die Höhle zurückzog, wurde ihm die Entscheidung abgenommen.
    Über seinem Kopf spritzte es plötzlich, und zwei Neger, nackt bis auf die Tauchermasken, stürzten sich mit langen Dolchen, die sie wie Lanzen in ihren linken Händen hielten, auf ihn.
    Bevor seine eigene Hand die Klinge an seinem Gürtel erreichen konnte, ergriffen sie seine Arme und zogen ihn an die Oberfläche.
    Hilflos ließ sich Bond aus dem Becken auf den flachen Sandboden schleppen. Dann wurde er auf die Beine gezerrt und die Reißverschlüsse

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