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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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narrensicher und sehr leicht durchzuführen.
    Noch während Bond darüber nachdachte, traf ihn etwas hart an der Schulter. Ein zehn Kilo schwerer Barrakuda schwamm mit Fetzen von schwarzem Gummi und Fleisch im Maul davon. Bond spürte keinen Schmerz, als er die Schiffsschraube losließ und hektisch in Richtung Felsen strampelte, nur eine furchtbare Übelkeit bei dem Gedanken, dass ein Teil seines Körpers zwischen diesen Hunderten von rasiermesserscharfen Zähnen steckte. Wasser drang zwischen das eng sitzende Gummi und seine Haut. Es würde nicht mehr lange dauern, bis es seinen Hals hinaufkriechen und in seine Maske steigen würde.
    Er wollte gerade aufgeben und die sechs Meter zur Oberfläche hinaufschießen, als er einen breiten Spalt in den Felsen vor sich sah. Daneben lag ein großer umgekippter Stein, und irgendwie schaffte er es dahinter. Er drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie der gleiche Barrakuda mit weit aufgerissenem Maul erneut auf ihn losstürmte.
    Bond schoss fast blind die Kanone ab, und die Harpune traf den großen Fisch genau in der Mitte seines aufgeklappten Oberkiefers, durchbohrte ihn und blieb darin stecken.
    Der Barrakuda erstarrte einen Meter von Bonds Bauch entfernt. Der Raubfisch versuchte, sein Maul zu schließen und schüttelte schließlich heftig den Kopf. Dann schoss er davon, vollführte einen wilden Zickzack, und riss Bond dabei die Kanone, die mit der festsitzenden Harpune immer noch durch eine Schnur verbunden war, aus der Hand und zog sie hinter sich her. Bond wusste, dass sich die anderen Fische auf ihn stürzen und ihn in Stücke reißen würden, bevor er auch nur hundert Meter weit gekommen war.
    Bond danke Gott für die Ablenkung. Seine Schulter war inzwischen von einer Blutwolke umgeben. Innerhalb weniger Sekunden würden die anderen Fische den Geruch aufschnappen. Er schlüpfte mit dem Gedanken um den Stein, dass er unter den Anlegesteg klettern und sich dort irgendwo außerhalb des Wassers verstecken könnte, bis er einen neuen Plan geschmiedet hatte.
    Dann sah er die Höhle, die der Felsen verborgen hatte.
    Sie war fast wie ein Tor ins Fundament der Insel. Wenn Bond nicht um sein Leben geschwommen wäre, hätte er gemütlich hineinspazieren können. Doch so schoss er geradewegs durch die Öffnung und hielt erst an, als ihn ein paar Meter vom schimmernden Eingang trennten.
    Dann stellte er sich aufrecht auf den weichen Sandboden und schaltete seine Lampe an. Es war zwar vorstellbar, dass ihm ein Hai hierher folgen konnte, aber in diesem beengten Raum wäre es fast unmöglich, ihn anzugreifen. Er würde sicherlich nicht schnell hereingeschwommen kommen, da selbst Haie sorgfältig darauf achteten, sich ihre Haut nicht an Felsen aufzureißen, und so wäre Bond in einer guten Position, um mit seinem Dolch auf die Augen des Raubfischs einzustechen.
    Bond richtete den Strahl seiner Lampe auf die Decke und Wände der Höhle. Sie war definitiv von Menschen erbaut oder erweitert worden. Bond schätzte, dass sie von einem Punkt irgendwo im Zentrum der Insel nach außen gegraben worden war.
    »Mindestens noch zwanzig Meter weiter, Männer«, musste Bloody Morgan zu den Sklavenaufsehern gesagt haben. Und dann waren die Spitzhacken plötzlich auf das Meer gestoßen und ein Durcheinander aus Armen, Beinen und schreienden Mündern, die vom Wasser für immer zum Schweigen gebracht worden waren, war in den Fels zurückgespült worden, um sich zu den Leichen anderer Zeugen zu gesellen.
    Der große Fels am Eingang war wohl dorthin gebracht worden, um den Eingang zu versiegeln. Der Fischer aus der Shark Bay, der vor sechs Monaten verschwunden war, hatte wohl eines Tages festgestellt, dass der Stein von einem Sturm oder einer Flutwelle nach einem Orkan weggerollt worden war. Dann hatte er den Schatz gefunden und ihm war klar gewesen, dass er Hilfe brauchen würde, um ihn zu veräußern. Ein Weißer würde ihn hintergehen. Also besser zum großen schwarzen Gangster in Harlem gehen und ihm die bestmöglichen Bedingungen anbieten. Das Gold gehörte den schwarzen Männern, die dabei gestorben waren, ihn zu verstecken. Also sollte es an das schwarze Volk zurückgehen.
    Während Bond dort stand und sich in der leichten Strömung des Tunnels ein wenig hin und her bewegte, schätzte er, dass ein weiteres Zementfass in den Schlamm des Harlem River geworfen worden war.
    In diesem Moment hörte er die Trommeln. Von draußen, wo die Raubfische waren, hatte er schon seit einiger Zeit

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