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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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dem Meer. In der Nase der Rakete wird sich ein Radartransmitter befinden, der das Echo unserer Vorrichtung auf dem Meer auffangen und automatisch darauf zusteuern wird. Wenn wir dieses Ding jemals in Kriegszeiten verwenden müssten«, meinte der Professor grinsend, »wäre es natürlich recht hilfreich, ein Radarzielsuchgerät mitten in Moskau oder Warschau oder Prag oder Monte Carlo oder worauf auch immer wir schießen würden, zu haben. Dort eins zu platzieren, wird dann wohl die Aufgabe Ihrer Leute sein. Viel Glück dabei.«
    Bond lächelte unverbindlich. »Eine Frage hätte ich noch«, sagte er. »Wenn ich die Rakete sabotieren wollte, was wäre dann die einfachste Möglichkeit?«
    »Da gibt es eine ganze Menge«, antwortete der Professor fröhlich. »Sand im Treibstoff. Staub in den Pumpen. Ein kleines Loch irgendwo im Rumpf oder in den Flügeln. Bei dieser Kraft und dieser Geschwindigkeit könnte sie der kleinste Mangel erledigen.«
    »Vielen Dank«, sagte Bond. »Wie es scheint, machen Sie sich weniger Sorgen um Moonraker als ich.«
    »Es ist eine wundervolle Maschine«, schwärmte der Professor. »Sie wird problemlos fliegen, wenn niemand dazwischenfunkt. Drax hat gute Arbeit geleistet. Er ist ein fantastischer Organisator. Das Team, das er zusammengestellt hat, ist brillant. Und sie würden alles für ihn tun. Wir verdanken ihm eine Menge.«
    Bond bog scharf ab und steuerte das große Auto an der Charing-Gabelung nach links, da er die freie Stecke über Chilham und Canterbury den Engpässen bei Ashford und Folkestone vorzog. Der Wagen heulte auf und erreichte im dritten Gang an die hundertdreißig Stundenkilometer. Bond blieb in diesem Gang, um durch die Haarnadelkurve an der Kuppe der Steigung zu manövrieren, die zur Straße nach Molash hinaufführte.
    Und was war mit Drax?, fragte er sich, während er zurückschaltete und zufrieden dem entspannten Dröhnen des Auspuffs lauschte. Was für einen Empfang würde er ihm heute Abend bereiten? M zufolge hatte Drax einen Augenblick lang innegehalten, als Bonds Name über das Telefon gefallen war, und hatte dann gesagt: »Oh ja. Ich kenne den Burschen. Ich wusste nicht, dass er in solchen Kreisen verkehrt. Ich wäre daran interessiert, ihn mir noch einmal genauer anzusehen. Schicken Sie ihn her. Ich erwarte ihn pünktlich zum Abendessen.« Dann hatte er aufgelegt.
    Die Leute vom Ministerium hatten ihre eigene Meinung über Drax. Bei ihren Geschäften mit ihm hatten sie ihn als engagierten Mann kennengelernt, der sich ganz und gar dem Moonraker-Projekt verschrieben hatte und allein für dessen Erfolg lebte. Er trieb seine Männer an ihre Grenzen, kämpfte mit anderen Abteilungen um Materialvorrechte und stachelte das Versorgungsministerium dazu an, seine Anforderungen mit dem Kabinett zu klären. Sie missbilligten sein herrisches Verhalten, respektierten ihn jedoch für sein Fachwissen, seinen Antrieb und sein Engagement. Und wie der Rest der englischen Bevölkerung betrachteten sie ihn als potenziellen Retter des Landes.
    Tja, dachte Bond und beschleunigte auf dem geraden Streckenabschnitt, der am Chilham Castle vorbeiführte. Er konnte dieses Bild auch sehen, und wenn er mit dem Mann arbeiten sollte, würde er sich eben einfach auf diese heldenhafte Version einstellen. Wenn Drax ebenfalls dazu bereit war, würde Bond die ganz Sache im Blades vergessen und sich darauf konzentrieren, Drax und sein wundervolles Projekt vor den Feinden ihres Landes zu beschützen. Sie mussten nur noch drei Tage überstehen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren bereits extrem hoch, und Drax könnte ihm den Vorschlag, sie noch zu verschärfen, übel nehmen. Es würde nicht leicht werden, und Bond würde großes Taktgefühl beweisen müssen. Taktgefühl. Nicht gerade Bonds Stärke, überlegte er, vor allem nicht, wenn man bedachte, was er alles über Drax’ Charakter wusste.
    Hinter Canterbury nahm Bond die Abkürzung an der Old Dover Road und schaute auf seine Uhr. Es war achtzehn Uhr dreißig. Er würde noch fünfzehn Minuten bis Dover und dann noch weitere zehn Minuten auf der Straße nach Deal brauchen. Musste er sonst noch irgendwelche Pläne machen? Um den Doppelmord musste er sich zum Glück nicht mehr kümmern. »Mord und Selbstmord als Resultat eines gestörten Geisteszustands« lautete das Urteil des Gerichtsmediziners. Das Mädchen hatte nicht einmal eine Aussage machen müssen. Er würde für einen Drink im World Without Want anhalten und kurz mit dem Gastwirt sprechen. Am

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