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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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lassen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Tja, natürlich sind alle erst mal zurückgewichen. Der ganze Raum war voller Deutscher. Ungefähr ein Dutzend von ihnen. Auf dem Boden liegt eine Leiche, und der Kerl mit der Waffe starrt auf sie hinunter. Dann nimmt er plötzlich Haltung an und streckt seinen Arm vor sich aus. »‚Heil!‘ ruft er, wie es diese dummen Mistkerle während des Krieges immer getan haben. Dann steckt er sich den Lauf der Waffe in den Mund. Und in der nächsten Sekunde«, schloss der Mann und verzog das Gesicht, »ist sein Gehirn über meine ganze verdammte Decke verteilt.«
    »Das war alles, was er nach dem Schuss sagte?«, hakte Bond nach. »Einfach nur ‚Heil‘?«
    »Das ist alles, Sir. Sie scheinen das verdammte Wort einfach nicht vergessen zu können, nicht wahr?«
    »Nein«, murmelte Bond nachdenklich, »in der Tat nicht.«

11
POLIZISTIN BRAND
    Fünf Minuten später zeigte Bond dem diensthabenden uniformierten Wachmann am Tor in dem hohen Drahtzaun seinen Ministeriumsausweis.
    Der Sergeant der Royal Airforce gab ihm das Dokument zurück und salutierte. »Sir Hugo erwartet Sie, Sir. Es ist das große Haus dort oben im Wald.« Er deutete auf ein paar Lichter knapp hundert Meter weiter in Richtung der Klippen.
    Bond hörte, wie der Mann beim nächsten Wachposten anrief. Er fuhr langsam über die neue Asphaltstraße, die quer durch die Felder hinter Kingsdown angelegt worden war. Er konnte das ferne Donnern der Wellen hören, die gegen den Fuß der hohen Klippen schlugen, und irgendwo ganz in der Nähe erklang das hohe Jaulen von Maschinen, das lauter wurde, je näher er den Bäumen kam.
    Erneut wurde er von einem Wachmann aufgehalten. Dieses Mal war es ein Mann in Zivil, der an einem zweiten Drahtzaun stand, dessen Tor Zugang zum Inneren des Waldes gewährte. Als er durchgewunken wurde, hörte er das ferne Bellen von Polizeihunden, was auf eine Art nächtliche Patrouille schließen ließ. All diese Vorsichtsmaßnahmen wirkten effizient. Bond kam zu dem Schluss, dass er sich um die äußere Sicherheit keine Sorgen zu machen brauchte.
    Sobald er die Bäume hinter sich gelassen hatte, fuhr der Wagen über eine Betonfläche, deren Ausmaße in der Dunkelheit selbst seinen großen Scheinwerfern verborgen blieben. Hundert Meter links von ihm, am Rand des Waldes, leuchteten die Lichter eines großen Hauses, das zur Hälfte hinter einer zwei Meter dicken Mauer lag, die sich direkt aus dem Betonboden erhob und fast so hoch wie das Haus selbst war. Bond verlangsamte den Wagen auf Schrittgeschwindigkeit und wendete den Wagen vom Haus ab in Richtung Meer und zu einem dunklen Gebäude, das im rotierenden Licht des South-Goodwin-Feuerschiffs weit draußen auf dem Kanal plötzlich weiß aufblitzte. Seine Scheinwerfer warfen eine Lichtschneise auf den Beton und trafen auf eine knapp einen Kilometer entfernte Stelle, wo sich fast am Rand der Klippe eine flache, fünfzehn Meter hohe Kuppel erhob. Sie sah wie der obere Teil eines Observatoriums aus, und Bond konnte die Kanten einer Öffnung erkennen, die von Osten nach Westen über die Oberfläche der Kuppel verlief.
    Er fuhr das Auto zurück und manövrierte es zwischen das, was er jetzt als Explosionsschutzmauer erkannte, und den Eingang des Hauses. Als er den Wagen vor dem Haus parkte, öffnete sich die Tür, und ein Bediensteter in einem weißen Jackett kam heraus. Er zog galant die Tür des Wagens auf.
    »Guten Abend, Sir. Hier entlang, bitte.«
    Er sprach hölzern und mit einem leichten Akzent. Bond folgte ihm ins Haus und durch eine gemütliche Eingangshalle zu einer Tür, an die der Butler klopfte.
    »Herein.«
    Bond musste angesichts des barschen Tonfalls der Stimme, an die er sich noch gut erinnerte, und des Befehlstons in diesem einen Wort schmunzeln.
    Am anderen Ende des langen, hellen, aber kitschigen Wohnzimmers stand Drax mit dem Rücken zu einem leeren Kamin. Seine große Gestalt steckte in einem pflaumenfarbenen Hausrock aus Samt, der sich mit dem rötlichen Haar in seinem Gesicht biss. Neben ihm standen drei weitere Personen, zwei Männer und eine Frau.
    »Ah, mein lieber Freund«, sagte Drax übermütig, trat vor, um ihn zu begrüßen und schüttelte ihm herzlich die Hand.
    »So treffen wir uns also wieder. Und so schnell. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie ein verdammter Spion für mein Ministerium sind, sonst wäre ich beim Kartenspiel gegen Sie vorsichtiger gewesen. Haben Sie das Geld schon ausgegeben?«, fragte er und führte ihn zum

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