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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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wenn sie sehen, was los ist.« Drax entfernte sich einen Schritt von der Tür und deutete nach oben auf eine Reihe gut einen Meter breiter Gitter direkt unter dem Rand der Mauer. »Lüftungsschächte«, erklärte er. »Die Temperatur im Inneren wird mithilfe einer Klimaanlage auf einundzwanzig Grad gehalten.«
    Die Tür wurde von einem Mann geöffnet, der einen Schlagstock in der Hand hielt und einen Revolver an der Hüfte trug. Bond folgte Drax in ein kleines Vorzimmer. Darin befanden sich lediglich eine Bank und eine ordentliche Reihe Filzpantoffeln.
    »Die müssen wir anziehen«, sagte Drax, während er sich setzte und seine Schuhe auszog. »Wir könnten sonst ausrutschen und gegen jemanden stoßen. Ihren Mantel lassen Sie besser auch hier. Einundzwanzig Grad ist ziemlich warm.«
    »Danke«, entgegnete Bond und erinnerte sich an die Beretta unter seiner Achsel. »Aber ich spüre die Wärme gar nicht.«
    Bond fühlte sich wie ein Besucher in einem Operationssaal, als er Drax durch eine Verbindungstür auf einen eisernen Steg folgte. Das helle Licht der Scheinwerfer um sie herum sorgte dafür, dass er automatisch eine Hand vor seine Augen hob, während er mit der anderen nach dem Geländer vor sich griff.
    Als er seine Hand wieder senkte, erstreckte sich vor ihm eine Szene von solcher Pracht, dass er einige Minuten lang sprachlos dastand und seine Augen von der schrecklichen Schönheit der größten Waffe auf Erden vollkommen geblendet waren.

12
PROJEKT MOONRAKER
    Es war, als befände man sich im Inneren des polierten Laufs einer riesigen Kanone. Vom Boden zwölf Meter unter ihnen erhoben sich runde Wände aus poliertem Metall. In den etwa neun Meter breiten Schacht ragte ein Bleistift aus glänzendem Chrom hinauf, dessen Spitze sich zu einer nadelfeinen Antenne verjüngte, die das Dach sechs Meter über ihren Köpfen zu berühren schien.
    Das schimmernde Geschoss ruhte auf einem stumpfen Kegel aus gitterartigem Stahl, der sich zwischen den Spitzen dreier streng nach hinten gebogener Dreiecksflügel, die so scharf wie Chirurgenskalpelle aussahen, aus dem Boden erhob. Doch abgesehen davon verdarb nichts den seidigen Schimmer der fünfzehn Meter langen Rakete aus poliertem Chromstahl, bis auf die spinnenartigen Finger zweier leichter Gerüste, die aus den Wänden herausragten und die Taille der Rakete zwischen dicken Schaumstoffpolstern umfassten.
    An den Stellen, an denen sie die Rakete berührten, befanden sich kleine Zugangstüren in der Stahlhaut, und als Bond nach unten sah, kroch ein Mann aus einer der Türen auf die schmale Plattform des Gerüsts und schloss die Tür mit einer behandschuhten Hand hinter sich. Er ging vorsichtig über die schmale Brücke zur Wand und legte einen Hebel um. Ein scharfes, maschinelles Jaulen ertönte, und das Gerüst nahm seine gepolsterte Hand von der Rakete und hielt sie aufrecht in der Luft wie die Vorderbeine einer Gottesanbeterin. Das Jaulen wurde tiefer, und das Gerüst faltete sich langsam zusammen. Dann streckte es sich wieder nach vorn und legte sich drei Meter weiter unten erneut um die Rakete. Der Mitarbeiter kroch über den Arm des Gerüsts, öffnete eine weitere kleine Zugangstür und verschwand im Inneren der Rakete.
    »Vermutlich überprüfen sie den Treibstoffzufluss der hinteren Tanks«, erklärte Drax. »Schwerkraftzuführung. Eine ausgeklügelte Entwicklung. Was halten Sie von ihr?« Er beobachtete zufrieden Bonds begeisterten Gesichtsausdruck.
    »Das ist eines der schönsten Dinge, die ich je gesehen habe«, sagte Bond. Er musste nicht sehr laut reden. In dem großen Stahlschacht gab es kaum ein Geräusch, und die Stimmen der Männer, die sich unter dem Heck der großen Rakete versammelt hatten, waren wenig mehr als ein Murmeln.
    Drax deutete nach oben. »Der Sprengkopf«, erklärte er. »Momentan noch ein experimenteller. Voller Gerätschaften. Entfernungsmesser und so weiter. Dann kommen die Kreisel, gleich hier, uns gegenüber. Dann hauptsächlich Treibstofftanks bis nach unten, bis man zu den Turbinen in der Nähe des Hecks kommt. Sie werden von extrem erhitztem Dampf angetrieben, der durch die Zersetzung von Wasserstoffperoxid erzeugt wird. Der Treibstoff, Fluor und Wasserstoff« (er warf Bond einen strengen Blick zu. »Das ist übrigens streng geheim«) »fließt durch die Leitungen und wird entzündet, sobald er in den Antrieb gedrückt wird. Eine Art kontrollierte Explosion, die die Rakete in die Luft katapultiert. Dieser Stahlboden unter der Rakete

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