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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Jemand mit großen Sterlingbeständen. Jedenfalls hatte es nichts mit dem Ministerium oder dem Moonraker zu tun, der pünktlich zur Mittagsstunde des nächsten Tages abgeschossen werden würde.
    Das hatte für Vallance zwar einleuchtend geklungen, aber er war weiterhin besorgt. Er mochte keine Rätsel und war froh, seine Besorgnis mit Bond teilen zu können. Vor allem wollte er Gala fragen, ob sie irgendwelche Telegramme aus Tanger gesehen und ob Drax irgendetwas dazu gesagt hatte.
    Bond war davon überzeugt, dass Gala etwas Derartiges ihm gegenüber sicher erwähnt hätte, und teilte dies Vallance mit. Sie hatten sich noch eine Weile lang weiter unterhalten, und dann war Bond ins Hauptquartier aufgebrochen, wo M ihn erwartet hatte.
    M war an allem interessiert gewesen, sogar an den rasierten Schädeln und Schnurrbärten der Männer. Er befragte Bond detailliert, und als Bond seinen Bericht mit einer Zusammenfassung seines kurz zuvor geführten Gesprächs mit Vallance beendete, saß M sehr lange in Gedanken vertieft da.
    »007«, sagte er schließlich, »diese Sache gefällt mir ganz und gar nicht. Dort unten geht etwas vor, aber ich kann ums Verrecken keinen Sinn darin erkennen. Und ich wüsste auch nicht, wo ich dort eingreifen könnte. Der Spezialabteilung und dem Ministerium sind sämtliche Fakten bekannt, und Gott weiß, dass ich dem nichts hinzuzufügen habe. Selbst wenn ich mit dem Premierminister sprechen würde, was Vallance gegenüber verdammt ungerecht wäre, was sollte ich ihm sagen? Welche Fakten sollte ich ihm nennen? Worum geht es hier überhaupt? Wir haben nichts vorzuweisen, außer einem Gefühl, dass die Sache stinkt. Und es ist ein übler Gestank. Und«, fügte er hinzu, »ein äußerst penetranter, wenn mich nicht alles täuscht.
    Nein«, sagte er und schaute Bond mit ungewöhnlicher Dringlichkeit in den Augen an. »So wie es aussieht, hängt nun alles von Ihnen ab. Und von diesem Mädchen. Sie haben Glück, dass sie gut ist. Brauchen Sie irgendetwas? Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?«
    »Nein danke, Sir«, hatte Bond erwidert und war durch die vertrauten Flure nach draußen gegangen und mit dem Aufzug zu seinem eigenen Büro hinuntergefahren, wo er Loelia Ponsonby in Todesangst versetzt hatte, indem er ihr einen Kuss gegeben und ihr einen schönen Abend gewünscht hatte. Das hatte er bisher nur an Weihnachten und an ihrem Geburtstag getan – und immer dann, wenn eine gefährliche Operation bevorstand.
    Bond trank seinen Martini aus und schaute auf seine Uhr. Mittlerweile war es zwanzig Uhr, und er erschauderte plötzlich.
    Er stand vom Tisch auf und ging zum Telefon in den Vorraum hinaus.
    Das Schaltbrett bei Scotland Yard informierte ihn darüber, dass der stellvertretende Commissioner versucht habe, ihn zu erreichen. Er war beim Bürgermeister zum Abendessen eingeladen. Ob Commander Bond wohl bitte in der Nähe des Telefons bleiben könne? Bond wartete ungeduldig. Der Klotz aus schwarzem Bakelit schien all seine Ängste auszustrahlen. Er konnte die Reihe höflicher Gesichter sehen. Den uniformierten Kellner, der sich langsam zu Vallance vorarbeitete. Den schnell zurückgezogenen Stuhl. Das unauffällige Verlassen des Raums. Die hallenden Steinkorridore. Die diskrete Telefonnische.
    Das Telefon schrie ihn regelrecht an. »Sind Sie das, Bond? Hier ist Vallance. Haben Sie Miss Brand irgendwo gesehen?«
    Bonds Herz gefror. »Nein«, sagte er knapp. »Sie ist eine halbe Stunde zu spät zum Abendessen. Ist sie um achtzehn Uhr nicht bei Ihnen aufgetaucht?«
    »Nein. Ich habe einen Mitarbeiter losgeschickt, und dort, wo sie während ihrer Aufenthalte in London normalerweise wohnt, gibt es keine Spur von ihr. Keiner ihrer Freunde hat sie gesehen. Wenn sie um halb drei in Drax’ Wagen aufgebrochen ist, hätte sie um halb fünf in London sein müssen. Auf der Straße von Dover nach London hat es im Verlauf des Nachmittags keinen Unfall gegeben, und die Verkehrsdienste haben ebenfalls nichts gemeldet.« Es gab eine Pause. »Hören Sie.« In Vallance’ Stimme lag ein drängender Unterton. »Sie ist ein gutes Mädchen, und ich will nicht, dass ihr etwas passiert. Können Sie sich für mich darum kümmern? Ich kann nicht offiziell nach ihr fahnden lassen. Der Mord dort unten hat es in die Nachrichten geschafft, und wir hätten sofort die gesamte Presse am Hals. Nach zehn Uhr heute Abend wird es sogar noch schlimmer werden. Die Downing Street gibt ein Kommuniqué über den Testabschuss heraus, und in

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