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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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den morgigen Zeitungen wird sich alles um das Moonraker-Projekt drehen. Der Premierminister wird über den Rundfunk sprechen. Ihr Verschwinden würde die ganze Sache in einen Kriminalfall verwandeln. Der morgige Tag ist zu wichtig dafür, und womöglich hat das Mädchen ja einfach nur einen Ohnmachtsanfall oder so was gehabt. Aber ich will, dass sie gefunden wird. Also? Was sagen Sie? Könnten Sie sich darum kümmern? Sie bekommen jede Hilfe, die Sie benötigen. Ich werde dem diensthabenden Beamten mitteilen, dass er Ihre Befehle befolgen soll.«
    »Keine Sorge«, sagte Bond. »Natürlich werde ich mich darum kümmern.« Er hielt inne, und seine Gedanken rasten. »Verraten Sie mir nur eins. Was wissen Sie über Drax’ Bewegungen?«
    »Er wurde nicht vor neunzehn Uhr im Ministerium erwartet«, erwiderte Vallance. »Ich habe Anweisungen hinterlassen …« In der Leitung erklang ein verworrenes Geräusch, und Bond hörte, wie Vallance »Danke« sagte. Dann war er wieder am Apparat. »Ich habe gerade einen weitergeleiteten Bericht von der städtischen Polizei erhalten«, erklärte er. »Scotland Yard konnte mich telefonisch nicht erreichen, da ich ja gerade mit Ihnen rede. Mal sehen«, sagte er und las dann laut vor: »‚Sir Hugo Drax erreichte Ministerium um 1900 ging um 2000. Hinterließ Nachricht, er esse im Blades zu Abend, falls benötigt. Zurück in Anlage um 2300.‘ Das bedeutet, dass er London gegen einundzwanzig Uhr verlassen wird«, kommentierte Vallance. »Einen Moment.« Er las weiter: »‚Sir Hugo erklärte, Miss Brand habe sich bei Ankunft in London nicht wohlgefühlt, doch er hätte sie auf ihre Bitte hin um 16:45 am Busbahnhof der Victoria Station abgesetzt. Miss Brand behauptete, sie werde sich bei Freunden ausruhen, Adresse unbekannt, und Sir Hugo um 1900 im Ministerium kontaktieren. Das hat sie nicht getan.‘ Und das ist alles«, schloss Vallance. »Oh, übrigens, wir haben die Nachfrage bezüglich Miss Brand in Ihrem Namen gestellt. Sie sagten, Sie hätten sich für achtzehn Uhr mit ihr verabredet und sie sei nicht aufgetaucht.«
    »Ja«, bestätigte Bond, der mit den Gedanken woanders war. »Das bringt uns nicht weiter. Ich muss etwas unternehmen. Eins noch: Hat Drax hier in London eine Wohnung oder etwas Ähnliches?«
    »Er steigt heutzutage immer im Ritz ab«, antwortete Vallance. »Sein Haus am Grosvenor Square hat er verkauft, als er nach Dover gezogen ist. Aber zufällig wissen wir, dass er eine Niederlassung in der Ebury Street besitzt. Wir waren dort, aber auf unser Klingeln wurde nicht reagiert, und mein Mann vor Ort meinte, das Haus sehe unbewohnt aus. Liegt direkt hinter dem Buckingham Palace. Scheint eine Art Unterschlupf für ihn zu sein. Er hält es geheim. Vermutlich nimmt er seine Frauen dorthin mit. Sonst noch etwas? Ich muss langsam wieder zurück, sonst denken all diese hohen Tiere noch, die Kronjuwelen wären gestohlen worden.«
    »Gehen Sie nur«, sagte Bond. »Ich tue mein Bestes, und wenn ich Probleme bekomme, rufe ich Ihre Männer zu Hilfe. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie nichts von mir hören. Bis dann.«
    »Bis dann«, verabschiedete sich Vallance mit Erleichterung in der Stimme. »Und danke. Viel Glück.«
    Bond legte auf.
    Dann nahm er den Hörer wieder ab und rief im Blades an.
    »Hier spricht das Versorgungsministerium«, meldete er sich. »Befindet sich Sir Hugo Drax in Ihrem Club?«
    »Ja, Sir«, antwortete Brevetts freundliche Stimme. »Er befindet sich im Esszimmer. Möchten Sie ihn sprechen?«
    »Nein, schon gut«, sagte Bond. »Ich wollte nur sichergehen, dass er noch nicht wieder weg ist.«
    Ohne zu merken, was er überhaupt zu sich nahm, schlang Bond ein wenig Essen herunter und verließ das Restaurant um zwanzig Uhr fünfundvierzig. Sein Wagen wartete draußen bereits auf ihn. Er wünschte dem Fahrer vom Hauptquartier einen schönen Abend und fuhr in die St. James’s Street. Er parkte hinter einer Reihe Taxis vor dem Boodle’s und schlug eine Abendzeitung vor sich auf, über deren Rand er einen Teil von Drax’ Mercedes im Auge behalten konnte, der, wie er erleichtert feststellte, unbewacht in der Park Street stand.
    Er musste nicht lange warten. Plötzlich schien ein breiter gelber Lichtstrahl aus der Eingangstür des Blades, und Drax’ große Gestalt tauchte auf. Er trug einen schweren Ulstermantel, dessen Kragen er bis zu den Ohren hochgeklappt hatte, und eine tief in die Stirn gezogene Mütze. Er ging schnell zu dem weißen Mercedes, schlug die

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