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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Buckingham Palace anhielt. Zwei freundliche Herren halfen einem angeschlagenen Mädchen aus dem Wagen und durch die Eingangstür. Diejenigen, die sich in der Nähe aufhielten, konnten erkennen, dass das Gesicht des armen Mädchens sehr blass war und sie die Augen geschlossen hatte. Die beiden Männer mussten sie die Stufen hinauftragen. Man hörte, wie der große Herr mit dem roten Gesicht und dem Schnurrbart sehr deutlich zu dem anderen Mann sagte, dass die arme Mildred versprochen hatte, nicht mehr nach draußen zu gehen, bis sie wieder ganz gesund war. Sehr traurig.
    Gala kam in einem großen Zimmer im oberen Stockwerk zu sich, das voller Maschinen war. Sie war sehr fest an einen Stuhl gefesselt, und abgesehen von dem brennenden Schmerz in ihrem Kopf konnte sie spüren, dass ihre Lippen und Wangen mit Blutergüssen übersät und geschwollen waren.
    Das Fenster war mit schweren Vorhängen verhangen, und im Raum herrschte ein modriger Geruch, so als ob er nur selten benutzt würde. Auf den wenigen einfachen Möbelstücken lag Staub, und lediglich die Skalen aus Chrom und Hartgummi an den Maschinen wirkten sauber und neu. Sie vermutete, dass sie sich womöglich in einem Krankenhaus befand. Sie schloss die Augen und überlegte. Es dauerte nicht lange, bis sie sich erinnerte. Sie brauchte einige Minuten, um sich zusammenzureißen. Dann öffnete sie die Augen wieder.
    Drax stand mit dem Rücken zu ihr und betrachtete die Skalen an einer Maschine, die wie ein sehr großes Radio aussah. In ihrem Sichtfeld befanden sich noch drei weitere Maschinen dieser Art, und von einer von ihnen reckte sich eine dünne Stahlantenne nach oben und verschwand in einem fransigen Loch, das zu diesem Zweck in die Decke gebohrt worden war. Der Raum wurde von mehreren großen Standardlampen hell erleuchtet. Sie alle hatten nackte Glühbirnen mit einer hohen Wattleistung.
    Links von ihr erklangen Schraubgeräusche, und als sie ihre halb geschlossenen Augen zur Seite drehte, wodurch sich der Schmerz in ihrem Kopf enorm verschlimmerte, entdeckte sie Krebs’ Gestalt, die über einen auf dem Boden stehenden elektrischen Generator gebeugt war. Daneben stand ein kleiner Benzinmotor, und eben dieser schien ihm Probleme zu bereiten. Immer wieder packte Krebs den Anlasshebel und zerrte heftig daran, doch der Motor gab jedes Mal nur ein schwaches Stottern von sich, sodass der Mann sich wieder seiner Schrauberei widmen musste.
    »Sie verdammter Idiot«, schimpfte Drax. »Beeilen Sie sich. Ich muss los und mich mit diesen dämlichen Trotteln vom Ministerium treffen.«
    »Sofort, mein Kapitän«, sagte Krebs ergeben. Er griff wieder nach dem Hebel. Dieses Mal kam der Motor nach zwei oder drei Hustern in Gang und fing an zu schnurren.
    »Und er wird wirklich nicht zu viel Lärm machen?«, fragte Drax.
    »Nein, mein Kapitän. Das Zimmer wurde schalldicht isoliert«, erwiderte Krebs. »Dr. Walter hat mir versichert, dass draußen niemand etwas hören kann.«
    Gala schloss die Augen und kam zu dem Schluss, dass ihre einzige Hoffnung darin bestand, so lange wie möglich Bewusstlosigkeit vorzutäuschen. Wollten die beiden sie umbringen? Hier in diesem Zimmer? Und was waren das alles für Maschinen? Sie sahen wie Funkgeräte oder vielleicht auch Radargeräte aus. Dieser gewölbte Glasschirm über Drax’ Kopf hatte hin und wieder geflackert, wenn Drax an den Knöpfen unter den Skalen herumgefummelt hatte.
    Langsam begann ihr Verstand wieder zu arbeiten. Warum zum Beispiel sprach Krebs Drax plötzlich mit Herr Kapitän an? Und die Zahlen in dem schwarzen Buch. Warum hätten die beiden sie fast umgebracht, nur weil sie sie gesehen hatte? Was hatten sie zu bedeuten?
    Neunzig Grad, neunzig Grad.
    Träge wälzte ihr Verstand das Problem hin und her.
    Neunzig Grad Unterschied. Angenommen, ihre Werte für das Ziel, das sich knapp hundertdreißig Kilometer entfernt in der Nordsee befand, waren die ganze Zeit über korrekt gewesen. Nur mal angenommen, sie hatte recht gehabt. Dann hätte sie die Rakete doch nicht genau nach Frankreich gelenkt. Aber Drax’ Werte. Neunzig Grad links von ihrem Nordseeziel? Vermutlich also irgendwo in England. Knapp hundertdreißig Meilen von Dover entfernt. Ja, natürlich. Das war die Lösung. Drax’ Werte. Der Abschussplan in dem kleinen schwarzen Buch. Sie würden Moonraker genau ins Zentrum von London lenken.
    Aber nach London! Nach London!!
    Also konnte einem das Herz tatsächlich bis zum Hals schlagen. Wie erstaunlich. Es war nur eine

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