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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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vorzugaukeln, wir wären entkommen. Was ist mit dem Abgastunnel? Wenn ich die Maschine dazu bringen kann, den Boden zu öffnen.«
    »Da geht es dreißig Meter in die Tiefe«, erklärte Gala kopfschüttelnd. »Und die Wände bestehen aus poliertem Stahl. Glatt wie Glas. Und es gibt hier nirgendwo ein Seil oder so etwas. Sie haben gestern alles aus der Werkstatt geschafft. Außerdem stehen an jedem Strand Wachen.«
    Bond dachte nach. Dann leuchteten seine Augen auf. »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Aber was ist mit dem Radarzielsuchgerät in Drax’ Haus? Wird das die Rakete nicht wieder auf Kurs nach London bringen?«
    Gala schüttelte den Kopf. »Es hat nur eine Reichweite von etwa hundertsechzig Kilometern«, erwiderte sie. »Die Rakete wird nicht einmal das Signal aufnehmen. Wenn sie in Richtung Nordsee fliegt, wird sie in Reichweite des Transmitters auf dem Meer geraten. Bei meinem Plan kann absolut nichts schiefgehen. Aber wo können wir uns verstecken?«
    »In einem der Lüftungsschächte«, antwortete Bond. »Komm mit.« Er sah sich noch einmal im Raum um. Das Feuerzeug befand sich immer noch in seiner Tasche. Das war sein Notfallplan. Sonst gab es nichts, was sie gebrauchen konnten. Er folgte Gala in den glänzenden Schacht und ging auf die Instrumententafel zu, die die Stahlabdeckung des Abgastunnels steuerte.
    Nach einer schnellen Untersuchung drehte er einen schweren Schalter von »Zu« nach »Auf«. Die Hydraulik in der Wand stieß ein leises Zischen aus. Die zwei Halbkreise aus Metall öffneten sich unter der Rakete und zogen sich in ihre Einlaufspuren zurück. Er ging an den Rand und schaute hinunter.
    In den polierten Wänden des breiten Stahlschachts spiegelte sich das kuppelförmige Dach über ihm. Aus der Ferne drang das Rauschen des Meeres zu ihm.
    Bond kehrte in Drax’ Büro zurück und zog den Duschvorhang von der Stange. Dann rissen er und Gala ihn in Streifen, die sie miteinander verknoteten. Das Ende des letzten Streifens zerfaserte er, um den Eindruck zu erwecken, ihr Fluchtseil wäre gerissen. Dann band er das andere Ende fest um die Spitze eines der drei Flügel der Rakete und ließ den Rest in den Schacht hängen.
    Es war keine besonders raffinierte falsche Spur, aber es verschaffte ihnen vielleicht ein wenig Zeit.
    Die großen runden Schlünde der Belüftungsschächte lagen etwa neun Meter auseinander und anderthalb Meter über dem Boden. Bond zählte sie durch und kam auf fünfzig. Vorsichtig öffnete er das Gitter, das einen von ihnen bedeckte, und sah hinauf. Etwa zehn Meter entfernt konnte er das schwache Schimmern des Mondlichts erkennen. Er entschied, dass sie erst mal gerade nach oben verlaufen mussten, bevor sie in einem rechten Winkel zu den in der Außenmauer gelegenen Gittern führten.
    Bond streckte seinen Arm nach oben und tastete die Oberfläche ab. Es handelte sich um Rohputzbeton, und er stellte zufrieden fest, dass die scharfen Enden von Metallstangen aus der Wand ragten, die diese verstärken sollten.
    Es würde eine mühsame Angelegenheit werden, aber es bestand kein Zweifel daran, dass sie es diesen Schacht hinaufschaffen konnten, wie Bergsteiger, die einen Felsspalt hinaufkletterten. Dort konnten sie sich dann verstecken und hoffen, dass Drax mit den ganzen Offiziellen aus London, die morgen hier herumlaufen würden, nicht allzu genau suchen würde.
    Bond kniete sich hin, hob das Mädchen hinauf und folgte ihr.
    Eine Stunde später lagen sie sich erschöpft und mit geprellten und zerschnittenen Füßen und Schultern in den Armen. Ihre Köpfe befanden sich ganz nah an dem runden Gitter, das sie von der Außenwelt trennte. Sie lauschten den Wachleuten, die etwa hundert Meter entfernt in der Dunkelheit patrouillierten.
    Fünf Uhr, sechs, sieben.
    Langsam ging hinter der Kuppel die Sonne auf. Die Möwen an den Klippen begannen zu schreien, und plötzlich kamen drei Gestalten aus der Ferne auf sie zu und passierten einen frischen Trupp Wachleute, der im Laufschritt und mit erhobenem Kinn anrückte, um die Nachtschicht abzulösen.
    Die Gestalten kamen näher. Schließlich erkannten ihre erschöpften Augen Drax’ Blutorangengesicht, Dr. Walters schmale, bleiche Form und den aufgeschwemmt und müde wirkenden Krebs.
    Wie Henker gingen die drei Männer schweigend nebeneinander her. Drax zog seinen Schlüssel hervor, und sie traten nur ein paar Meter unter Bonds und Galas angespannten Körpern durch die Tür.
    Für die nächsten zehn Minuten herrschte Stille, die nur von dem

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