Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
dass Sie beide mir noch Schwierigkeiten bereiten werden«, bemerkte er, und seine Stimme klang dabei ziemlich ruhig. »Krebs macht bei seinen Knoten niemals einen Fehler.« Er deutete auf die blutige Gestalt auf dem anderen Stuhl. »Wenn er aufwacht«, sagte er, »können Sie ihm sagen, dass sich diese Tür morgen kurz vor Mittag noch einmal öffnen wird. Ein paar Minuten später wird nichts mehr von Ihnen beiden übrig sein. Nicht einmal Ihre Zahnfüllungen.« Er verschwand, und die Tür fiel zu.
    Bond hob langsam seinen Kopf und lächelte das Mädchen mit blutverschmierten Mund an.
    »Musste ihn wütend machen«, stieß er mühsam hervor. »Wollte ihm keine Gelegenheit zum Denken geben. Musste ihn ablenken.« Gala sah ihn verständnislos und mit vor Entsetzen über seinen Zustand weit aufgerissenen Augen an.
    »Schon gut«, sagte Bond undeutlich. »Keine Sorge. London ist in Sicherheit. Ich habe einen Plan.«
    Drüben auf dem Schreibtisch gab der Gasbrenner ein leises Ploppen von sich und erlosch.

23
ZERO MINUS
    Mit halb geschlossenen Augen blickte Bond konzentriert auf den Gasbrenner, während er ein paar kostbare Sekunden lang nur dasaß und spürte, wie das Leben in seinen Körper zurückkroch. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte jemand damit Fußball gespielt, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Drax hatte ihn mit den ungezielten Schlägen eines Betrunkenen bearbeitet.
    Gala beobachtete ihn nervös. Die Augen in dem blutigen Gesicht waren fast geschlossen. Aber seine Kiefer waren vor Konzentration angespannt, und sie konnte sehen, wie sehr er sich anstrengte.
    Er schüttelte kurz den Kopf, und als er sich zu ihr umwandte, konnte sie erkennen, dass seine Augen triumphierend glänzten.
    Er nickte in Richtung Schreibtisch. »Das Feuerzeug«, sagte er eindringlich. »Ich musste ihn dazu bringen, es zu vergessen. Folge mir. Ich zeige es dir.« Er rückte den leichten Metallstuhl Zentimeter für Zentimeter auf den Schreibtisch zu. »Aber kipp um Gottes willen nicht um, sonst sind wir erledigt. Und beeil dich, sonst kühlt der Gasbrenner aus.«
    Sie wusste zwar immer noch nicht, was er vorhatte, und fühlte sich fast so, als würden sie ein albernes Kinderspiel veranstalten, doch Gala rückte ihren Stuhl vorsichtig hinter ihm über den Boden.
    Sekunden später wies Bond sie an, neben dem Schreibtisch zu bleiben, während er zu Drax’ Sessel rückte. Er brachte sich gegenüber seinem Ziel in Position. Dann kippte er sich mitsamt dem Stuhl plötzlich nach vorn, sodass sich sein Kopf senkte.
    Es gab ein unangenehmes Knirschen, als seine Zähne auf das Tischfeuerzeug prallten, aber seine Lippen hielten es fest, während er wieder zurückkippte. Dann trat er geduldig den Rückweg zu Gala an, die an der Tischkante stehen geblieben war, wo Krebs den Gasbrenner zurückgelassen hatte.
    Er ruhte sich aus, bis sein Atem wieder gleichmäßig ging. »Jetzt kommen wir zum schwierigen Teil«, sagte er grimmig. »Während ich versuche, diesen Brenner wieder anzuzünden, musst du deinen Stuhl umdrehen, damit sich dein rechter Arm so nah wie möglich vor mir befindet.«
    Gehorsam drehte sie sich um, während Bond seinen Stuhl so ausrichtete, dass er am Rand des Schreibtischs lehnte und er so den Griff des Gasbrenners zwischen seine Zähne nehmen konnte.
    Dann zog er den Brenner zu sich. Nach ein paar Minuten geduldiger Arbeit hatte er den Gasbrenner und das Feuerzeug so arrangiert, wie er es wollte.
    Nach einer weiteren kurzen Pause beugte er sich vor, schloss mit seinen Zähnen das Ventil des Brenners und baute wieder Druck auf, indem er die Handpumpe immer wieder mit seinen Lippen langsam hochzog und mit seinem Kinn herunterdrückte. Auf seinem Gesicht spürte er die Hitze im Vorwärmer und roch die darin enthaltenen Gasreste. Hoffentlich hatte er sich noch nicht zu sehr abgekühlt.
    Er richtete sich auf.
    »Endspurt, Gala«, erklärte er und schenkte ihr ein schiefes Lächeln. »Das wird vielleicht ein wenig wehtun. In Ordnung?«
    »Natürlich«, antwortete Gala.
    »Dann los«, sagte Bond, beugte sich vor und entriegelte das Sicherheitsventil an der linken Seite des Kanisters.
    Dann beugte er sich schnell über das Tischfeuerzeug, das im rechten Winkel und direkt unterhalb des Brenner-halses stand. Mit seinen Schneidezähnen drückte er auf den Auslöser.
    Es war ein schreckliches Manöver, und obwohl er seinen Kopf mit der Geschwindigkeit einer Schlange zurückschnellen ließ, schrie er auf, als ihn die blaue Flamme des

Weitere Kostenlose Bücher