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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Tingaling Bell nie wieder reiten würde. Doch der Jockey hatte eine einzige Chance, seine Karriere zu retten. Wenn er sie ergriff, hatte Leiter versprochen, sein Wissen über den Doppelgänger für sich zu behalten. Shy Smile musste das Rennen gewinnen, aber disqualifiziert werden. Das konnte bewerkstelligt werden, indem der Jockey während des Sprints auf der Zielgeraden den Lauf des Pferdes, das ihm am nächsten war, behinderte, sodass eindeutig erkennbar war, dass er dieses andere Pferd davon abgehalten hatte, das Rennen zu gewinnen. Dann würde es eine Anfechtung geben, die bestätigt werden musste. Für Bell würde es kein Problem darstellen, dies in der letzten Kurve vor dem Ziel zu tun, und zwar so, dass er seinen Arbeitgebern klarmachen konnte, dass er ein wenig zu übermotiviert geritten sei, dass ihn ein anderes Pferd nach links abgedrängt hatte und dass sein Pferd gestolpert sei. Es gab keinen denkbaren Grund, warum er nicht gewinnen wollen sollte (Pissaro hatte ihm eine zusätzliche Prämie von eintausend Dollar versprochen, wenn er den Sieg holte), und es war einfach nur einer dieser Schicksalsschläge, die beim Rennsport eben vorkamen. Und Leiter würde Tingaling nun tausend Dollar geben, und wenn er tat, was von ihm verlangt wurde, würde er weitere zweitausend bekommen.
    Und Bell hatte das Angebot angenommen. Ohne zu zögern. Und er hatte darum gebeten, dass ihm die zweitausend Dollar am Tag nach dem Rennen in den Acme Schlamm- und Schwefelbädern übergeben werden sollten, die er jeden Abend besuchte, um ein Schlammbad zu nehmen, damit er sein Gewicht halten konnte. Um achtzehn Uhr. Und Leiter hatte versprochen, dass es genau so geschehen würde. Und nun hatte Bond die zweitausend Dollar in seiner Tasche und hatte widerwillig zugestimmt, Leiter zu helfen, indem er zu den Acme-Bädern gehen und die Übergabe abwickeln würde, wenn Shy Smile das Rennen nicht gewann, weil er disqualifiziert wurde.
    Würde das funktionieren?
    Bond nahm sein Fernglas und ließ den Blick über die Rennbahn schweifen. Er bemerkte die vier dicken Pfosten an den Viertelmeilen, an denen sich die automatischen Kameras befanden, die das ganze Rennen dokumentierten und deren Filme der Rennleitung nach jedem Finish innerhalb weniger Minuten zur Verfügung standen. Die letzte in der Nähe des Zielpfostens war diejenige, deren Linse alles, was in der Zielkurve passieren würde, erfasste und aufzeichnete. Bond verspürte ein aufgeregtes Kribbeln. Nur noch fünf Minuten bis zum Start, und das Starttor wurde links von ihm bereits in Position gezogen. Einmal rund um die Rennbahn und eine zusätzliche Achtelmeile, und der Zielpfosten befand sich direkt unter ihm. Er richtete seinen Blick auf die Anzeigetafel. Bei den Favoriten oder Shy Smiles Position hatte sich nichts verändert. Und nun kamen die Pferde und trabten lässig zur Startposition. Zuerst kam die Nummer 1, Come Again, der zweite Favorit. Es handelte sich um ein großes schwarzes Pferd mit den hellbraunen und blauen Symbolfarben der Whitney-Stallung. Die Zuschauer jubelten für den Favoriten, Pray Action, ein graues Pferd, das sehr schnell aussah und das Weiß von Woodward mit den roten Punkten des berühmten Rennstalls Belair Stud trug. Und im hinteren Bereich des Felds folgte der große Fuchs mit der Blesse und den vier weißen Beinen, auf dem der blasse Jockey in einer lavendelfarbenen Seidenjacke mit einem großen schwarzen Diamanten auf Brust und Rücken saß.
    Das Pferd bewegte sich so gut, dass Bond einen Blick auf die Anzeigetafel warf und nicht überrascht war, als er feststellte, dass seine Position erst auf siebzehn und dann auf sechzehn stieg. Bond beobachtete die Anzeige auch weiterhin. In einer Minute würde das große Geld erscheinen (alles bis auf die Reste von Bonds tausend Dollar, die in seiner Tasche bleiben würden), und die Zahl würde schlagartig kleiner werden. Der Lautsprecher kündigte das Rennen an. Auf der linken Seite wurden die Pferde hinter das Starttor geführt. Ping, ping, ping, die Lichter neben der Nummer 10 auf der Tafel fingen an zu blinken und zu blitzen – 15, 14, 13, 12, 11 und schließlich auch von 9 bis 1. Dann hörten die Lichter auf zu blinken, und die Toto-Wettannahmestelle wurde geschlossen. Und wie viele Tausende mehr waren über Western Union an harmlose Telegrammadressen in Detroit, Chicago, New York, Miami, San Francisco und ein Dutzend andere inoffizielle Wettstellen in den Staaten gegangen?
    Der klare Klang einer Glocke

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