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Jan Fabel 04 - Carneval

Titel: Jan Fabel 04 - Carneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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was ihr zugestoßen ist, einfach durch ihre Arbeit zu überwinden. Darum hatte sie nicht genug Zeit, sich von ihren körperlichen und psychischen Wunden zu erholen. Deshalb ist sie nun zusammengebrochen.«
    »Frau Klee ist in dem Fall, bei dem Herr Fabel einen Kollegen verloren hat, schwer verwundet worden.« Van Heiden glaubte offensichtlich, dass Wagner eine Erklärung benötigte.
    »Ein Schutzpolizist ist ebenfalls getötet worden«, ergänzte Fabel.
    »Ja …« Wagner runzelte die Stirn. »Der Fall Witrenko. Ich bin nur allzu gut mit den Taten unseres ukrainischen Freundes vertraut. Wassil Witrenko steht ganz oben auf unserer Fahndungsliste.«
    »Außerdem wurde Maria in einem anderen Fall in eine …« Fabel rang nach den geeigneten Worten. »… Affäre mit einem Mörder verwickelt, allerdings ohne etwas von seinen Verbrechen zu ahnen. Das alles hat leider seinen Tribut von ihr gefordert.«
    »Fabel«, schaltete sich van Heiden behutsam ein, »es geht um mehr als verlorenes Selbstbewusstsein und posttraumatischen Stress. Frau Klee hatte einen Nervenzusammenbruch. Wir alle wissen, dass sie sonst Ihre Nachfolgerin werden würde. Es fällt mir schwer, dies über eine Beamtin von Frau Klees Fähigkeiten zu sagen, aber ich bezweifle, dass sie eine Zukunft in der Mordkommission hat.«
    »Dabei sollte ich ein Wort mitreden dürfen«, protestierte Fabel.
    »Aber dazu wird es nicht kommen«, entgegnete van Heiden. »Wenn Frau Klee wieder an die Arbeit zurückkehrt, werden Sie längst nicht mehr hier sein, Herr Fabel. Das ist Ihre Entscheidung, nicht meine. Aber wie auch immer, wir werden Frau Klee sicherlich an irgendeiner anderen Stelle bei der Polizei Hamburg sinnvoll einsetzen können.«
    Fabel erwiderte nichts darauf. Schließlich brach Wagner das Schweigen. »Wie gesagt, Herr Fabel, Sie verfügen über eine natürliche Fähigkeit, komplizierte Mordfälle aufzuklären. Und Ihr letzter Fall hat, vorsichtig ausgedrückt, eine ziemlich … hohe Beachtung gefunden. Ihr Ruf reicht nun weit über Hamburg hinaus. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, Sie haben sich überall bei der Polizei in Deutschland einen Namen als der erfahrenste und erfolgreichste Ermittler für schwierige Serienmorde gemacht.«
    »Ich glaube keineswegs, dass ich besondere Qualitäten oder Fähigkeiten aufweise«, wehrte Fabel ab. »Es hat eher etwas mit extremem Missgeschick zu tun … damit, dass sich vier Serienmordfälle in unserem Zuständigkeitsbereich ereignet haben. Und mit der Tatsache, dass ein gutes Team hinter mir steht und wir hin und wieder Glück hatten.«
    »Jeder weiß, dass das Glück dabei nebensächlich war«, widersprach van Heiden.
    »Herr Fabel«, fuhr Wagner fort. »Es gibt eine Reihe von Mordfällen in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik, deren Aufklärung komplizierter ist als die üblicher Morde.«
    »Sie reden von Serienmorden.«
    »Nein … oder jedenfalls nicht ausschließlich. Die Situation hat sich geändert. Inzwischen stoßen wir regelmäßig auf alle möglichen schwierigen Fälle. Politische oder mit dem organisierten Verbrechen in Zusammenhang stehende Morde. Auch immer mehr Fälle über die Grenzen einzelner Bundesländer hinweg, was die Operationsmöglichkeiten einzelner Polizeitruppen überschreitet. Beispielsweise wenn ein Auftragsmörder in Bremen für einen Gangster in Leipzig arbeitet oder ein Serienmörder entlang der Autobahn überall in der Bundesrepublik Menschen umbringt. Oder wenn gar keine konkrete lokale Zuordnung möglich ist.«
    »Was hat das alles mit mir zu tun?«
    »Wie Sie wissen, ist es bei grenzüberschreitenden Fällen üblich, dass der Generalstaatsanwalt des Bundeslandes, in dem der erste Mord stattfindet, die Leitung übernimmt, wobei das BKA für die Koordination zwischen den ermittelnden Polizeibehörden zuständig ist. Aber wir leben inzwischen in einer viel komplexeren Welt. Es gibt nicht nur eine Globalisierung der Wirtschaft. Das Internet bietet beispielsweise auch Sexualverbrechern weltweite Aktionsmöglichkeiten, und infolge der Aufhebung der Grenzkontrollen innerhalb der EU stellen die nationalen Grenzen für das organisierte Verbrechen keinerlei Problem mehr dar, und die Grenzen zwischen den Bundesländern ohnehin nicht.«
    »Das BKA will eine Sondereinheit für solche grenzüberschreitenden Verbrechen einrichten«, erläuterte van Heiden. »Eine Supermordkommission sozusagen. Und man würde Ihnen gern die Leitung anvertrauen.«
    »Sie würden weiterhin hier im Hamburger

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