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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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fatal.«
    Fabel grinste triumphierend. »Hier kommt unser Doppel­gänger ins Spiel.« Er ging zur Tür, öffnete sie und rief in den Korridor hinaus: »Wir sind bereit für die Großaufnahme.«
    Werner betrat unter Beifall, Pfiffen und Gelächter den Be­sprechungsraum. Er trug eine teure englische Tweedjacke, die sich an den Knöpfen spannte, und einen Kaschmirpullover mit Rollkragen. Aber die größte Quelle der Belustigung war die graublonde Perücke über seinen Haarstoppeln.
    »Schon gut, schon gut ...« Fabel bewegte die Hände, als re­gele er den Straßenverkehr. »Beruhigt euch. Ihr dürft nicht ver­gessen, dass sie ihn nur aus der Ferne sehen wird. Wir müssen sie sofort unschädlich machen. Das ist keine ausgeflippte Se­rienmörderin oder ein Drogenhändler, der eine Rechnung be­gleichen will. Ich muss gestehen, dass ich Mordfälle wie diese noch nie bearbeitet habe. Menschen zu ermorden ist das Ge­schäft der Walküre. Gott weiß, wie viele sie schon umgebracht hat, und sie versteht sich sehr, sehr gut darauf. Allerdings er­warte ich nicht, dass sie schwer bewaffnet eintrifft. Vermutlich hat sie nicht immer eine Waffe bei sich, um nicht zufällig er­tappt zu werden. Aber denkt daran, dass diese Frau nicht unbe­dingt eine Waffe benötigt. Sie kann schnell und zielsicher mit bloßen Händen töten.«
    »Du tust wirklich alles, damit ich mich bei der Sache wohl­fühle«, erklärte Werner mit einem schiefen Lächeln.
    »Deshalb wirst du auch unter deinem Mantel und dei­ner Jacke eine Kevlar-Schutzweste tragen. Außerdem habe ich um Unterstützung durch einige unserer Kollegen vom Mo­bilen Einsatzkommando gebeten. Vielleicht hilft uns sogar die GSG 9.«
    Fabel wartete, bis das kollektive Aufstöhnen verklungen war.
    »Ich will damit nicht sagen, dass wir die Operation nicht selbst durchführen könnten, aber es geht mir darum, nieman­den zu verlieren. Deshalb möchte ich Personen einsetzen, die eine ähnliche Ausbildung wie die Walküre haben. Morgen früh um sieben halten wir eine gemeinsame Besprechung ab.«
    Fabel drückte auf die Fernbedienung, und Gina Bransteds Gesicht war auf der Leinwand zu sehen.
    »Und nun kommt die Politik ins Spiel. Frau Bransted ist eine sehr einflussreiche Frau mit zahlreichen mächtigen Freun­den. Es liegen starke Verdachtsmomente vor, dass sie die Morde bei der Walküre in Auftrag gegeben hat. Hans, bist du da?« Fa­bel schirmte die Augen gegen das Gleißen des Projektors ab und spähte ins Publikum.
    »Hier, Jan«, erwiderte Gessler.
    »Ich habe alle Beschlagnahmebeschlüsse vorliegen, die du benötigst. Sobald wir die Walküre erwischt haben, rückst du mit deinem Team bei der NeuHansa Group an. Ich brauche den Beweis dafür, dass Bransted eine Kundin der Walküre ist.«
     
    Fabel beendete das Treffen und holte sich einen Kaffee und ein belegtes Brot aus der Kantine, bevor er zu seinem Büro hinauf­fuhr. Martina Schilmann wartete vor der Tür auf ihn. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz gerafft, sodass er den Verband an ihrem Ohr sehen konnte. Sie sah erschöpft und blass aus - und äußerst verärgert.
    Sie betraten Fabels Büro. »Setz dich, Martina«, forderte er seine Besucherin mit einem Lächeln auf. »Wie geht es dir?«
    »Schlecht. In mancherlei Hinsicht. Ich habe die Nachricht erhalten, dass du mit mir sprechen willst. Umso besser, da auch ich mit dir reden muss ... Ist dir klar, dass du mir mein Geschäft vermasselt hast? Was fällt dir ein, Gennadi Frolow mitzuteilen, dass die Polizei Hamburg seinen Schutz übernehmen wird?«
    »Martina, so naiv bist du doch nicht. Gestern Abend ist am Hafen ein schweres Verbrechen begangen worden. Etliche Per­sonen sind verletzt, darunter auch du. Gennadi Frolow ist das Opfer eines Mordversuchs. Damit sind wir zuständig, nicht deine Firma. Das solltest du wissen. Außerdem habe ich ihm nicht geraten, dich zu feuern.«
    »Nein, das nicht. Aber du hast ihm eine Menge Fragen über mich gestellt, stimmt's? Wo ich war, als die Bombe hochging, warum ich mich draußen aufhielt ... Du hast ihn auf den Ge­danken gebracht, dass ich vielleicht daran beteiligt war.« Sie fi­xierte Fabel, und ihr finsterer Blick wurde von einem Ausdruck des Unglaubens verdrängt. »Mein Gott, du verdächtigst mich wirklich. Ich kann's nicht fassen.«
    Fabel betrachtete sein belegtes Brot und ließ es seufzend in den Papierkorb fallen.
    »So ist das nicht, Martina.«
    »Nein? Wie denn?«
    »Ich verdächtige dich überhaupt nicht. Es ist nur

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