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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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beunru­higte ihn. Der Däne war Ende vierzig, vielleicht Anfang fünf­zig, doch nichts an ihm hatte an Härte verloren. Keine seiner Kanten war durch das gute Leben abgestumpft. Andererseits mochte es eine einfache Erklärung dafür geben: die Mitglied­schaft in einem teuren Fitnessstudio.
    Vujacic beugte sich vor und senkte verschwörerisch die Stimme. Seine Worte waren offenkundig nicht für Zlatkos Oh­ren bestimmt. »Du weißt, dass ich einen Partner habe ... Noch einen weiteren Partner.«
    »Ja, dein anderer Partner ...« Knudsen runzelte die Stirn. »Das gefällt mir immer noch nicht, Goran. Ich meine, nicht zu wissen, wer diese andere Person ist.«
    »Aber die Sache betrifft dich nicht, mein Freund. Meine andere Partnerschaft hat nichts mit unserem Geschäft zu tun. Genau wie du nichts über diese Leute weißt, kennen sie keine Einzelheiten über dich. Unterschiedliche Geschäftsfelder. Ich erfülle deine pharmazeutischen Bedürfnisse, während ich für meinen anderen Partner sozusagen als Personalberater tätig bin.« Der Serbe lachte über seinen eigenen Insiderwitz. »Au­ßerdem ist die Partnerschaft zwischen uns beiden ebenbürtiger. Unser Geschäftsumfang mag beachtlich sein, aber für meinen anderen Partner wäre er eine Kleinigkeit. Es handelt sich bei ihm um einen großen Fisch. Einen wirklich großen Fisch. Sol­che Leute spielen ein ganz anderes Spiel als du und ich, Peter. Und um Einsätze, die sogar für uns unerreichbar sind.«
    »Und was für ein Spiel ist das?«, fragte Knudsen.
    »Es hat nichts mit Drogen zu tun, wenn dir das Sorgen macht. Wie gesagt, ich liefere ihnen ...«Er fuhr sich über seine Haarstoppel und dachte über die beste Bezeichnung nach. »... Personal. Aber selbst wenn ich alles wüsste - was nicht der Fall ist -, dürfte ich dir nichts davon erzählen. Jedenfalls musste ich, wie gesagt, ein paar Schwierigkeiten mit der Konkurrenz beile­gen. Mein anderer Partner kennt eine Vertragsfirma. Anschei­nend die beste auf diesem Gebiet.«
    »Einen Auftragsmörder?«
    »Ja. Oder vielleicht eine Auftragsmörderin, wenn an dem Codenamen etwas dran ist.« Vujacic neigte sich noch dichter zu Knudsen hin und sprach noch leiser. »Walküre. Aber welche Frau wäre dazu fähig, stimmt's, Peter? Die sogenannte Walküre hält sich in Deutschland auf. Anscheinend in Hamburg. Er - oder sie - soll der beste Auftragskiller der Welt sein.«
    »Besser als der Mexikaner?«, fragte Knudsen.
    »Carlos Ramos? Ich habe gehört, dass er sich aus dem Ge­schäft zurückgezogen hat. Aber die Antwort lautet Ja. Mindes­tens so gut, wenn nicht besser. Ich könnte mich natürlich auch selbst um die Dinge kümmern. Gott weiß, ich habe mich da­mals in den Neunzigern in der Heimat um eine Menge Dinge gekümmert ...« Vujacic drehte sich um, als wolle er sich über­zeugen, dass Zlatko, sein kroatischer Leibwächter, ihn nicht hören konnte. Dann wandte er sich wieder dem Dänen zu. »Aber diese kleine Sache erforderte etwas mehr Finesse, ver­stehst du? Deshalb hat die Walküre alles Unerledigte abgewi­ckelt. Meistens sah es nach einem Unfall oder Selbstmord aus. Die Bullen untersuchen nur zwei Fälle. Wirklich gute Arbeit. Sauber. Aber egal. Wichtig ist nur, dass du dir über den Vertrieb nicht den Kopf zu zerbrechen brauchst.«
    »Schön«, sagte Knudsen. »Wenn du dir da sicher bist, Goran. Alles klar?«
    »Alles klar.« Vujacic drehte sich erneut um und nickte Zlatko zu. Der riesige Kroate legte eine Laptoptasche auf den Decks­tisch vor Vujacic hin, der ein flaches schwarzes Gerät hervorzog. Er tippte auf die Tastatur, und die abgesicherte Bank-Website öffnete sich auf dem Bildschirm. »Ist Bluetooth nicht herrlich?« Er grinste.
    Knudsen winkte dem blonden Mädchen zu. Sie hüllte sich in ein Tuch, näherte sich den beiden Männern und reichte Knudsen ein Handy. Dieser führte zwei sehr kurze Gespräche.
    »Meine Kontaktperson hat die Ware entgegengenommen«, sagte er und gab dem Mädchen das Telefon zurück.
    Vujacic schloss den Laptop. »Und der Geldtransfer ist be­stätigt worden.« Wieder grinste er in Richtung der Blondine. Seine Augen bohrten sich durch das transparente Tuch und folgten den Kurven ihres Körpers. »Vielleicht sollten wir jetzt feiern und etwas Spaß haben. Möchtest du feiern, Süße?«
    »Frag den Chef«, erwiderte sie. »Es ist seine Jacht.«
    »Gehört dir denn alles in dieser Gegend?«, fragte Vujacic seinen Gastgeber.
    Knudsen stand auf und gab der Besatzung ein

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