Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
auf die Stelle in der Wand - es war ungefähr die Zwei-Uhr-Position auf der rechten Seite des Kaminsims - und schlängelte sich durch die halb geöffnete Klappe hinüber in Big Rosies SPIon-Labor. Big Rosie saß an ihrem Schminktisch und sah Janey amüsiert mit großen Augen an.
»Also, Blond-Girl«, strahlte Big Rosie, während sie grellen pinkfarbenen Lidschatten auf ihr rechtes Augenlid auftrug, »hast du Solomon schon ausfindig gemacht?«
Janey antwortete nicht sofort. Sie ignorierte Big Rosies Frage und sagte dann langsam: »Big Rosie, wenn du tatsächlich diejenige bist, die du vorgibst zu sein, warum würdest du mich UMBRINGEN wollen?«
Big Rosie fiel fast von ihrem hohen Hocker und stolperte gegen die Bank, die in der Mitte des Labors stand. »Dich umbringen? UMBRINGEN? Blond, ich bin hier, um dich in Sicherheit zu bringen, nicht um dich umzubringen! Was redest du denn da?« Ihr Doppelkinn wackelte verdächtig, und Janey befürchtete erschrocken, Big Rosie könnte anfangen zu weinen.
»Die SPIon-Sohlen - ich habe sie mir vorhin ausgeliehen. Zuerst haben sie mich fast gegen einen Baum geschleudert, und dann wäre ich beinahe hier zu Hause die Treppe hinuntergefallen. Ich hätte mir das Genick brechen können. Zweimal!«
Big Rosie rollte mit den Augen. »Oje, die SPIon-Sohlen! Sie sind nicht in Ordnung, Janey. Kaputt. Ich hatte sie draußen liegen gelassen, um sie zu reparieren oder zu ersetzen. Ständig beschädige ich das Agentenwerkzeug, und es bringt mir jede Menge blöden Ärger ein. Sie haben sogar zweimal versagt?«
Janey nickte und warf die SPIon-Sohlen auf die Bank.
»Ich bin echt ein riesengroßer Hanswurst. Ich hätte sie nicht offen herumliegen lassen dürfen. Tut mir leid, Blond- Girl.« Big Rosie verzog ihr Gesicht ganz rührselig.
Janey antwortete nach einer Pause. »Na ja, wahrscheinlich hätte ich sie auch nicht einfach so nehmen dürfen, ohne dich vorher zu fragen. Mir tut es auch leid. Wie auch immer, ich würde jetzt gerne in den SPIomat. Danach geht's mir bestimmt besser.«
»Hast du denn irgendetwas Neues herausgefunden, während du in den Bäumen hingst?«, fragte Big Rosie hoffnungsvoll.
»Nun ja, du hattest auf jeden Fall recht mit Solomons Geschenken. Es ist alles Agentenwerkzeug.« Janey erklärte, wie sie der unsichtbaren Tinte und der Notiz von Solomon auf dem Froschbild auf die Schliche gekommen war.
»Ich weiß, Janey, dass es nach nichts aussieht«, sagte Big Rosie, »doch es muss mehr hinter diesem Gekritzel stecken als im ersten Moment erkennbar. Solomon würde seiner Sekretärin niemals erklären müssen, was sie zu tun hat. Was könnte es in Wirklichkeit bedeuten?«
Janey zuckte mit den Schultern. »Ich denke noch darüber nach ...«
»Hmmm.« Big Rosie knirschte mit den Zähnen.
»Vielleicht ... Huuuch!« Janeys Gedanken wurden jäh unterbrochen, als ein wildes Biest mit wuscheligem Fell auf den Labortisch sprang und sie mit seinen grünen Augen hypnotisierend ansah. Scharfe Zähne blitzten gefährlich auf.
Instinktiv stellte Janey sich vor Big Rosie und streckte ihre Arme zur Seite, um sich selbst und ihren SPIT zu beschützen.
»Geh weg!«, zischte sie.
Das katzenartige Gesicht - irgendeine Art von übergewichtigem Luchs oder Miniatur-Berglöwe - starrte zurück. Dann streckte es blitzschnell seine kleine rosa Zunge raus und leckte mit Hingabe seine Nase. Eigentlich sah es jetzt ganz niedlich aus.
»Entspann dich, Blond. Ist doch nur das Kätzchen.«
Janey schüttelte den Kopf. »Es sieht so viel größer aus als letztes Mal. Seine Beine sind dicker als meine!«
»Nun, es gibt aber nur diesen einen Kater hier. Den deines Onkels. Er heißt Zoff.«
Zoff putzte sich genüsslich hinter den Ohren. Offensichtlich merkte er nicht, dass alle Aufmerksamkeit ihm galt.
»Er ist ohne Zweifel ein sehr ungewöhnlicher Kater«, sagte Big Rosie und kraulte ihn unter dem Kinn. »Er hasst Mäuse und liebt Wasser. Nicht wahr, du kleiner Stubentiger?«
Janey lächelte. Big Rosie und Zoff rieben praktisch ihre Nasen aneinander und gurrten dabei verzückt. Janey wollte schon immer gern ein Haustier haben, doch ihre Ma meinte, es wäre dem Tier gegenüber unfair, da sie beide den überwiegenden Teil des Tages außer Haus waren. Dieser Gedanke erinnerte sie plötzlich daran, dass ihre Ma sich sicherlich schon wunderte, wo sie war. Doch sie und Big Rosie hatten jede Menge Arbeit vor sich. Die Schrift auf dem Froschbild war ihre einzige heiße Spur, und sie mussten unbedingt
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