Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Es war ein Paar Schuhsohlen mit sehr dickem Profil, ähnlich wie bei Turnschuhen. SPIon-Sohlen! Mit einem schnellen Blick auf ihre Armbanduhr stellte sie fest, dass sie nur noch ein paar Minuten bis zum Unterrichtsbeginn hatte. Bis zur Schule würde sie jedoch mindestens zehn Minuten benötigen, selbst wenn sie rannte. Janey hielt einen Moment lang inne, bevor sie eine Entscheidung traf. Big Rosie würde sicherlich nichts dagegen haben, wenn sie sich für diesen guten Zweck die SPIon-Sohlen auslieh, oder? Sie hielt die SPIon-Sohlen von unten gegen ihre schwarzen Lackschuhe, erst links und dann rechts. Mit Erstaunen beobachtete sie, wie die Sohlen sich in Form und Größe an ihre Schuhe anpassten und dann unsichtbar wurden. Ihre Schuhe sahen jetzt genauso aus wie vorher, doch Janey fühlte sich, als würde sie auf vielen kleinen Nadeln stehen. Das Kribbeln schlängelte sich durch ihre Füße bis hoch in ihre Knöchel. Sie hüpfte die Treppenstufen herunter, fand Big Rosies Haustür und trat auf die Straße hinaus.
    Am Ende der Straße fing Janey an zu rennen. Das Gefühl dabei war unbeschreiblich. Ihre prickelnden Füße flogen über das Pflaster, und sie kam mit kraftvollen, geschmeidigen Schritten voran. Ihre Schrittlänge war drei- bis viermal so groß wie normalerweise. So würde sie zu viel Aufsehen erregen, wenn sie auf der Hauptstraße lief, deshalb änderte sie ihre Route und wählte ruhigere Nebenstraßen. Vor Freude hätte sie laut lachen können, so wunderbar war es, schnell wie das Auto ihrer Mutter und elegant wie ein Gazelle die Straßen entlangzuspringen. Janey eilte an bekannten Orten vorbei und war nur einen Wimpernschlag später bei ihrer Schule angekommen. Sie versuchte nach einem Geländer zu greifen, um langsamer zu werden.
    Doch die SPIon-Sohlen hielten nicht an. Stattdessen raste Janey mit Höchstgeschwindigkeit durch das Schultor und auf den Schulhof. Glücklicherweise waren die meisten Kinder schon in den Klassenzimmern, und die wenigen, die noch auf dem Weg zum Haupteingang waren, nahmen keine Notiz von ihr. Janey schwenkte ab in eine Kurve und versuchte die ganze Zeit anzuhalten, indem sie ihre Hacken in den Boden stemmte und sich an Büschen festzuhalten versuchte. Sie stolperte nach rechts und preschte am Rand des Schulgeländes entlang.
    Einen Moment später war sie schon am Ende des Geländes angekommen, eine Ecke mit einem kleinen Waldstück. Janey hatte das Gefühl, dass ihre Füße die Kontrolle über sie hatten und nicht umgekehrt. Es würde nur noch Sekunden dauern, bis sie gegen einen Baumstamm prallen würde und wie eine Fliege an einer Windschutzscheibe zerquetscht werden würde. Sie versuchte so gut es ging auszuweichen, doch die Bäume standen immer dichter zusammen.
    Plötzlich erinnerte sich Janey erleichtert an Big Rosies Anweisungen. Beim nächsten Schritt sprang sie so hoch wie möglich in die Luft und kam dann mit beiden Beinen gleichzeitig auf den Boden. Es gab einen kleinen Knall, und sie flog durch die Luft und landete direkt in einem Baum. Jämmerlich hing sie dort oben in einem Wirrwarr aus Ästen und blickte hinunter auf die Erde.
    »Hilfe! Kann mir jemand helfen, bitte!«, schrie sie erbärmlich. »Ich hänge fest!«
    Unendlich viele Zweige und kleine Äste piksten sie, so dass sie sich wie eine Voodoo-Puppe fühlte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie hinunterkommen sollte. Der Blick nach unten war beängstigend. Doch dann sah sie unvermittelt und zu ihrer völligen Überraschung jemanden auftauchen: Freddie Roan. Schon wieder. Wo, um Himmels willen, kommt der her, dachte Janey.
    »Danke«, sagte sie atemlos, als Freddie ihr hinunterhalf.
    Freddie betrachtete den glatten Baumstamm und dann Janeys glatte Schuhsohlen. »Wie bist du da hochgekommen?«
    »Ich bin auf einen anderen Baum geklettert, von dort aus auf diesen hinübergesprungen und kam dann nicht mehr runter.« Janey wusste nicht, ob sich das logisch anhörte, doch sie hoffte, er würde es schlucken.
    Freddie sah sie ein bisschen von oben herab an: »Wie gut, dass ich in der Nähe war.«
    »Stimmt«, erwiderte Janey. »Warum bist du nicht in der Schule?«
    »Mir gefällt es hier draußen. Und außerdem brauche ich keine Schule«, antwortete er so scharf, wie er das mit seiner hellen Stimme konnte. »Ich bin schlau genug.«
    Dazu gab es nichts mehr zu sagen. »Hey, ich glaube deine Schwester trinkt gerade Tee mit meiner Mutter. Vielleicht werden sie ja Freundinnen.«
    Freddie grunzte. »Woher soll ich das

Weitere Kostenlose Bücher