Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
recht wäre, wenn Janey mit mir auf eine Party geht? Wie es scheint, sind wir heute Abend zu einem Ball eingeladen. - Ja, natürlich passe ich auf sie auf. - Gut. Janey wird dich morgen anrufen und dir alles erzählen. Oder wer weiß, vielleicht laden sie ja auch die Angestellten ein, und wir sehen uns nachher. Wie auch immer, ich muss auflegen. Wir müssen uns fertig machen!«
Onkel James gab Janey die Einladungskarte. Die Schrift darauf war in einem satten Dunkelrot gehalten.
Die
St. Barons Reinigungs- und Sicherheitsgesellschaft lädt herzlich Janey Brown
(in Begleitung von Herrn James Bell)
zum
Festlichen Ball in der Roan Halle, Royal Wessex County
ein.
Beginn: 19:30 Uhr
Abendkleidung
Ha! Onkel James durfte sie nur begleiten und war ohne Janey gar nicht eingeladen. Sie drehte die Karte um. Mit Bleistift hatte jemand in auffällig runder Handschrift ihren Namen geschrieben, dessen Anblick ein komisches Gefühl in ihrem Bauch auslöste. Wo hatte sie diese Handschrift schon mal gesehen? Als sie von der Karte aufsah, bemerkte sie Billy, der im Schatten wartete. Nur das Mondlicht spiegelte sich in seinen polierten Schuhen.
»Tut mir leid, dass die Einladung so kurzfristig kommt, Herr Bell«, sagte er schroff. »Edna hatte die Idee, dass Sie und die junge Dame vielleicht Lust hätten auszugehen.«
Onkel James strahlte. »Gar kein Problem, Billy! Wir sind entzückt. Würden Sie uns fahren, sobald wir umgezogen sind?«
»Natürlich, Herr Bell. Ich warte hier auf Sie und Ihre Nichte.«
Janey trat einen Schritt zurück in Richtung Treppenhaus. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Irgendetwas an Billys Stimme und die Art, wie er »junge Dame« gesagt hatte, kamen ihr bekannt vor. An wen bloß erinnerte er sie?
»Das wird doch ein schöner Tagesabschluss!«, sagte Onkel James und unterbrach ihre Gedanken. »Schade, dass wir es nicht schon vorher wussten. Wir hätten dir ein schönes Kleid kaufen können, als wir einkaufen waren. Du kannst ja mal nachsehen, ob die Mädchen irgendetwas Passendes oben im Schrank haben. Sonst wirst du eben Rock und Pullover anziehen müssen.«
Janey verzog das Gesicht. Und das nicht nur bei dem Gedanken daran, eines von den hässlichen Rüschenkleidern von Jennifer und Joyce anziehen zu müssen. Irgendetwas war seltsam an der St. Barons Reinigungs- und Sicherheitsgesellschaft. War es normal, dass kleine Putzfirmen große festliche Bälle veranstalteten? Janey hatte das deutliche Gefühl, dass sie kurz davor war, eine wichtige Entdeckung zu machen. Sie musste unbedingt zu diesem Ball, und zwar schnell.
»Mach dir keine Gedanken, Onkel James. Ich habe genau das Richtige für einen Ball!«
»Phantastisch!«, antwortete er und sprang sehr behände die Treppenstufen hinauf. »Wir treffen uns in fünfundvierzig Minuten wieder hier.«
Janey sauste in ihr Zimmer. Als sie die Badezimmertür öffnete, miaute Zoff und rieb sich an ihren Beinen.
»Oje! Es tut mir leid, dass ich dich so lange allein gelassen hab«, sagte Janey. »Du musst ja einen Riesenhunger haben!«
Doch Zoff machte nicht unbedingt einen hungrigen Eindruck und folgte ihr in das Badezimmer. Dort fand Janey über den ganzen Boden verstreut angefressene Gebäckstücke und dazwischen andere weniger appetitliche Hinterlassenschaften von Zoff.
»Hey, du Stubentiger, das ist ja ekelhaft!«
Sie hatte nicht viel Zeit. Seufzend suchte sie unter dem Waschbecken nach einem Lappen und Putzmittel. »Eigentlich müsste Big Rosie das hier saubermachen. Ich sollte ihr erzählen, dass du hier bist.« Sie säuberte den Boden, so gut sie konnte. »Nein, tut mir leid, Zoff, ich habe keine Zeit zum Spielen. Ich muss mich für den Ball herrichten. Los, Blond. Fokussiere!«
Sie sprang in die Badewanne und positionierte sich unter dem neu installierten Duschkopf. Er hing etwas niedriger als sonst bei Big Rosie, deshalb musste sie sich leicht bücken, doch der tragbare SPIomat funktionierte einwandfrei. Während der wunderbaren Verwandlung schaute sie nach unten durch das glitzernde Wasser hindurch.
»Ach du meine Güte! Zoff! Was machst du denn hier drin?« Janey lachte und streichelte seinen Kopf.
Es gab nur eine Roboterhand bei diesem SPIomat, weshalb ihr Haar nicht vollständig blond wurde. Ein paar dunklere Strähnen ihrer natürlichen Haarfarbe blieben sichtbar, doch der Effekt war trotzdem überwältigend. Janey fand sich wunderbar so.
Als sie fertig war, kletterte sie aus der Wanne und wickelte sich in ein großes weiches
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