Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
auf. »Alter Schwede! Du könntest den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Gib mir die Details!«
Janey ordnete schnell ihre Gedanken. »Okay, alle Umstände, die zu meinen Unfällen geführt haben, könnten geplant gewesen sein. Das verseuchte Spülmittel kann in unser Haus geschmuggelt worden sein, damit meine Ma es benutzt. Und die Seife ... genau! Die Seife wurde an dem Tag platziert, als Frau Roan meiner Ma einen Besuch abgestattet hatte. Und der Eimer ... die St. Barons Reinigungsgesellschaft putzt auch das Haus der Hallidays! Und dann ist da noch Freddie ...«
»Du hast recht!«, stotterte Big Rosie aufgeregt. »Und ich habe die Hallidays observiert. Du wirst es kaum glauben! Dein kleiner Freund und seine Mutter sind nicht die, für die du sie hältst ...«
»Er ist nicht ... bäh! Alex Halliday ist nicht mein Freund!«
»Wie auch immer!«, sagte Big Rosie knapp. »Pass auf dich auf - Alex und seine Ma werden bald wieder in deiner Nähe auftauchen.«
»Ich werde aber nicht da sein!«, schrie Janey. »St. Barons gibt heute Abend einen Ball. Komischer Zufall, nicht wahr? Ich werde so viel wie möglich herausfinden!«
»Sei vorsichtig, Jenny-Penny. Melde dich bald wieder ...«
Janey ließ das SPIV los, und Big Rosie verschwand. Als sie ein letztes Mal in den Spiegel sah, fiel ihr wieder ein, was Big Rosie ihr vor Kurzem beigebracht hatte. Sie lehnte sich vor und zog den Spiegel ein Stück von der Wand weg.
Es sah nach ganz normalem Glas aus. Doch auch wenn sie Onkel James nicht wirklich verdächtigte, musste Janey auf der Hut sein.
Nachdem sie sorgfältig ihren Koffer abgeschlossen und Zoff im Badezimmer eingesperrt hatte, befestigte Janey die Schlüssel an ihrem Haargummi und rauschte aus dem Zimmer.
Ein komisches Fest
»Ich kann es gar nicht glauben!«, stieß Onkel James mit großen Augen hervor. »Bist du das, Janey?«
»Ich bin es tatsächlich!«, kicherte Janey.
Billy fuhr sie aufs Land hinaus, die breiten Straßen wurden langsam schmaler, und die Dunkelheit legte sich über sie.
»Ich wette, du würdest jetzt gerne ein bisschen darauf fokussieren, wohin wir fahren, nicht wahr, Onkel James?«, sagte Janey schlau. »Eine Karte wäre jetzt nicht schlecht!«
»Ja, Janey, da magst du recht haben! Eigentlich plane ich meine Touren immer ganz genau. Ich suche schon im Vorfeld Rastplätze aus und rechne auch etwas Reservezeit mit ein, vor allem wenn wir mit meinen Töchtern zusammen fahren ...«
Janey hörte ihm kein bisschen zu, sondern wartete darauf, dass ihre SPIon-Brille den Befehl ausführte, den sie ganz versteckt gegeben hatte. Und tatsächlich tauchte auf der Innenseite ihrer Brille eine Karte auf. Sogar die gefahrene Strecke wurde sichtbar. Sie hatten die Stadt schon weit hinter sich gelassen. Gemäß der Anzeige waren sie bereits 65 km weit gefahren. Sogar die Durchschnittsgeschwindigkeit und den Emissionsgehalt konnte sie ablesen, doch nicht einmal Onkel James würde das jetzt interessant finden.
Er redete immer noch. »... und dann überprüfe ich den Spritverbrauch, um maximale Effizienz bei möglichst niedrigen Kosten sicherzustellen. Aber dann ... Du lieber Himmel!«
Billy bremste langsam ab und bog in eine Auffahrt ein. Vor einer überwältigend großen Villa hielt er an. Schnee fiel leise vom Himmel. Vor dem Kontrast aus weißem Schnee und dem samtigen, schwarzen Himmel im Hintergrund sah das Gebäude aus, als wäre es einem Märchen entsprungen. Massive Granitstufen führten zu imposanten Eichentüren hinauf. Ein Doppeldeckerbus könnte dort hindurchfahren, dachte Janey. Die St. Barons Reinigungs- und Sicherheitsgesellschaft arbeitete wohl sehr gewinnbringend. Janey hakte sich bei ihrem Onkel ein, sprang die Treppe hinauf und betrat das stattliche Herrenhaus.
»Wie kann eine Putzfirma sich so etwas leisten?«, fragte Janey.
»Frau Roan muss offensichtlich noch privates Vermögen besitzen, meine Liebe«, flüsterte er zurück. Er war ebenfalls stark beeindruckt. »Ich muss zugeben, dass ich sehr gespannt darauf bin, sie endlich kennenzulernen.«
Das Haus war atemberaubend. Kronleuchter aus Kristall hingen dicht an dicht von der hohen Decke. Silberne und weinrote Luftballons drängten sich an den Wänden und der Decke über dem Tanzboden. Sie waren so aufgehängt, dass sie eine überdimensionale Hängematte formten. Und wohin Janey auch blickte, sah sie wunderschön gekleidete Menschen, die sich Kusshände zuwarfen und für Fotos posierten.
Eine Dame mit klarer Stimme
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