Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
Oberfläche des Schwimmbadwassers begeben und mich dort in eine Schicht Eis verwandelt.«
Janey erinnerte sich an das Foto, das sie im Büro ihres Onkels gemacht hatte. »Du bist durch das Rohr hindurch!« Er nickte. »Aber was passiert, wenn das Wasser schmilzt?«, fragte Janey weiter.
»Nun, das ist eine sehr komplexe Zellaktivität. Wenn der Prozess des Gefrierens korrekt ausgeführt wird, dann verbinden sich die Zellen und bilden ein Kristall. Diese Frösche haben mich gelehrt, dass frühere wissenschaftliche Versuche nicht funktioniert haben, weil die Dinge zu schnell gefroren. Es muss extrem langsam vor sich gehen. Wenn der Auftauprozess dann abgeschlossen ist, sorgt das magnetische Feld dafür, dass alle Zellen wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren. Doch ein Risiko bleibt immer bestehen. Schau her, was diesmal passiert ist.« Ihr Onkel hob seine Hand, und sie konnte sehen, dass der Daumen und der halbe Zeigefinger seiner rechten Hand fehlten.
Janey bekam einen kleinen Schock. »Du bist so mutig, Onkel Sol.«
»Mutig? Da bin ich mir nicht so sicher. Eigentlich tut es mir schon fast leid, dass ich diese Entdeckung gemacht habe. Ich dachte, es wäre ein Vorteil für uns SPIone. Stell dir vor, du könntest auf diese Weise an geheimen Konferenzen teilnehmen und alles mithören. Man könnte in Kaffeetassen hängen und Pläne belauschen. Bei Besprechungen unter freiem Himmel könnte man sich als Pfütze tarnen und direkt unter seinen Feinden sein. Und ausgestattet mit der richtigen Ausrüstung kann man an jedem beliebigen Ort wieder zusammengesetzt werden. Das ist perfekte Spionage. In den falschen Händen allerdings ...«
»Zum Beispiel in Brans«, sagte Janey grimmig.
»Genau. Bösartige Menschen können Geheimnisse aufdecken, Entscheidungen beeinflussen und allerlei Chaos anrichten. Sie könnten ihre Feinde sogar gefrieren!«
»Und sie in Eisschwäne verwandeln?«
»Ja, in was immer sie wollen. Sie könnten sie in Schneebälle verwandeln und in der Kühltruhe aufbewahren. Der Verwandler hat es alles in der Hand - die totale Macht.«
»Ist das die Macht, nach der die Baresi-Gruppe strebt?«
Onkel Solomon tätschelte das Pferd am Hals, um es abzubremsen. Er lehnte sich zu Janey vor. »Ich glaube, sie wissen nicht einmal, wonach sie suchen. Sie haben vorhin Kopernikus erwähnt, und ich bin froh, dass ich ihm niemals Zugang zu allen Unterlagen gewährt habe. Selbst er weiß nicht über den vollen Umfang meiner Entdeckung Bescheid. Wahrscheinlich bezahlter die Baresi-Leute, damit sie mir das Geheimnis klauen - das ist natürlich schlau von ihm, da er um die persönliche Feindschaft weiß. Rache ist ein gefährliches Motiv, Janey. Andererseits hat die Baresi-Familie keinen blassen Schimmer, worum es hier wirklich geht. Und sie haben unrecht, was deinen Vater betrifft ...«
Janey spürte einen Stich im Herzen. Also lebte ihr Vater doch nicht mehr. Sie wollte unbedingt mehr wissen, aber jetzt war keine Zeit dafür. Ihre SPIon-Brille gab ein akustisches Signal, sie hatten Allerton erreicht. Unglücklicherweise ertönte das Signal direkt neben den Ohren des Pferdes. Es erschrak fürchterlich, bäumte sich auf und sprang wild umher. Janey und Onkel Solomon konnten sich nicht halten und wurden beide abgeworfen. Sie landeten hart in einer Hecke.
»Onkel Sol, hast du dir wehgetan?«, rief Janey ängstlich.
Eine Stimme kam aus der Dunkelheit über ihnen. »Sei doch noch ein bisschen lauter, Brown! Dann finden die Baresi-Leute dich leichter.«
Alex Halliday tauchte über Janeys Gesicht auf und reichte ihr eine Hand, um ihr auf die Beine zu helfen. Sie sah zu Onkel Sol hinüber, doch der nickte zustimmend, und so ließ sie sich hochziehen.
»Ich hab dir doch gesagt, du sollst dir deine Freunde sorgfältig auswählen«, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
»Ich ... du ...« Janey war verblüfft. Brans Kommentar bezüglich Alex ergab plötzlich einen Sinn. »Jetzt weiß ich, was du unter deiner Treppe versteckst. Es ist ein SPIon- Labor, nicht wahr?«
»Hast du das damals tatsächlich gesehen?« Alex schaute sie amüsiert an. »Du bist ja eine bessere Agentin, als ich dachte.«
»Komm, Al, sei nicht so gemein. Janey hat heute Abend einiges durchgemacht. Du musst sie nicht auch noch ärgern.« Janey war sprachlos, als Frau Halliday hinter ihm auftauchte. Sie wandte sich an Janeys Onkel. »Herr Brown, ich bin froh, dass Sie kein Schwan mehr sind. Wir hatten wirklich Mühe, Sie zu
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