Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
von dir. Weißt du, ich dachte, dieser Geräteraum wäre eine Toilette! Toilettenspülungen verbrauchen ja sehr große Mengen an Wasser, 'ab ich recht?«
Janey überlegte. An der Tür war tatsächlich von außen ein Zeichen angebracht, das so ähnlich aussah wie eine Toilette. Doch der Raum war wirklich winzig, und Paulette hätte mit einem einzigen Blick feststellen müssen, dass darin keine Toilette war. Paulette starrte Janey erwartungsvoll an, deshalb sagte Janey: »Ja, sie verbrauchen viel. Guter Gedanke, Paulette. Lass uns gehen ... ähm ... und jemanden in den richtigen Toilettenräumen interviewen. Solche Fragen wie zum Beispiel ›Wie oft spült ihr?‹ und so weiter.«
Paulette kicherte, und Janeys Gesichtsfarbe wurde noch ein bisschen dunkelroter, weil sie so etwas Peinliches gesagt hatte. Solch eine blöde Idee hätte auch von der alten Janey Brown stammen können. Sie sah auf den Boden und trottete hinter Paulette her. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie zufällig, wie Paulette sich noch einmal umdrehte und den Flur entlang zurück zur Tür des Geräteraums blickte. Janey entdeckte einen Mann von hinten, auf dessen Glatze sich das Licht spiegelte und der direkt zum Geräteraum lief.
Es war Herr Saunders.
Als Janey abends nach Hause kam, hinterließ sie als Erstes eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter der Hallidays. Sie berichtete schnell von Paulettes merkwürdigem Besuch in der Besenkammer, und dass kurze Zeit später auch Herr Saunders dort gewesen war. Hoffentlich würde Alex seine Augen offen halten, wenn er am Abend Paulette besuchte. Vielleicht fiel ihm ja irgendetwas Verdächtiges auf. Janey knallte den Hörer auf das Telefon und rannte zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hoch. Leise schloss sie ihre Zimmertür, schlich zum Kamin hinüber und öffnete die SPIon-Tür, indem sie den geheimen Schalter an der Wand betätigte. Sie war schon fast auf den Knien, um durch den kleinen Tunnel zu kriechen, als sie Big Rosie ängstlich schreien hörte.
»Bleibt, wo ihr seid. Ich warne euch! Ich habe einen schwarzen Gürtel in Karate, und zur Not kann ich mich immer noch einfach auf euch draufsetzen und euch kleine Felldinger zerquetschen!«
»Big Rosie«, flüsterte Janey durch den Tunnel, »was ist los?«
»Blond, mach schnell die Tür zu!«, rief ihr SPIT laut. Janey trat so schnell sie konnte zurück, doch sie war zu langsam. Zwei Augenpaare starrten sie aus der Dunkelheit des Tunnels an. Als sie aufstand, ertönte ein bösartiges Knurren, und an ihr vorbei flogen zwei Wasserratten und prallten gegen ihr Bett.
Janey drehte sich voller Angst um, als die Tiere sich aufrappelten und wieder auf sie zurannten. Sie hatte immer noch ihre ganz normalen Schulklamotten an und leider weder ihren SPIon-Anzug noch den Agentenhandschuh mit ihren Spezialwerkzeugen dabei, die ihr jetzt hätten helfen können. Die erste Wasserratte attackierte sie mit gefletschten Zähnen. Janey schnappte sich ein schweres Lexikon vom Kaminsims und schleuderte es auf die Ratte. Das dicke Buch traf das Tier an der Schulter und ließ es jaulend in sich zusammensacken. Janey hob das Lexikon auf und warf es mit aller Kraft noch einmal auf die am Boden liegende Wasserratte. Das Buch landete platt auf dem kleinen Angreifer und zerquetschte ihn auf dem Teppich. »Wie eklig!«, sagte Janey laut.
Durch den Tunnel konnte sie Big Rosies Stimme hören, wie sie die anderen Tiere beschimpfte.
»Glaubt ihr etwa, ihr könnt mich kriegen?«, schrie sie. »Wollt ihr etwa ein leckeres Stückchen von der fetzigen Big Rosie probieren, häh? Na gut, dann versucht mal euer Glück, ihr hässlichen Rattengesichter! Los, fangt an, ihr kleinen armseligen Schnüffler!«
Janey hörte gehässige Schreie und dumpfes Krachen - Big Rosie schien sich wacker zu schlagen. Doch Janey war selbst noch nicht außer Gefahr, denn die zweite Ratte startete einen Angriff. Sie umkreiste Janey langsam und peilte ihr Ziel genau an. Ein tiefes Knurren kam aus der kleinen Rattenkehle. Jeden Moment würde dieses bösartige Wesen angreifen, und Janey war ihm vollkommen wehrlos ausgeliefert. Sie stand mit dem Rücken zum Kamin und hatte keine Fluchtmöglichkeit.
Außer ... Janey wusste, was die Wasserratte dachte. Sie konnte beobachten, wie die Ratte nach dem besten Angriffspunkt suchte, die Stelle, die Janey am meisten wehtun würde. Langsam beugte Janey sich nach vorne, bemühte sich, so verängstigt wie möglich auszusehen, und bedeckte mit ihren Händen ihre
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