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Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Titel: Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff Kostenlos Bücher Online Lesen
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Knie.
    Es war ein Bluff. Sie fand ihre Knie zwar nicht schön, doch sie waren nicht ihr wundester Punkt. Die Wasserratte fiel auf den Trick herein, raste mit gefletschten Zähnen los und hatte es jetzt ganz offensichtlich auf Janeys Knie abgesehen. Janey schlug mit aller Kraft auf die geheime Stelle in der Wand und hechtete der Ratte voraus durch den geöffneten Tunnel. Auf Big Rosies Seite angekommen, klatschte sie mit flacher Hand so schnell sie konnte auf den Knopf, um die SPIon-Tür wieder zu schließen. Das alles passierte innerhalb von Sekunden, und Janey zog schnell ihre Füße zur Seite, damit sie nicht in der Tür steckenblieb. Die Wasserratte war zwar dicht hinter ihr gewesen, doch Janeys kleiner Vorsprung reichte aus. Die Ratte schaffte es nicht ganz und blieb stecken. Janey musste wegsehen, als der kleine Körper von der schweren Eisenklappe zerquetscht wurde. Als das Tier endlich zu zucken aufhörte, öffnete Janey die SPIon-Tür, packte die tote Ratte am Schwanz und schleuderte sie hinüber in ihr Zimmer zu dem erschlagenen Kumpanen. Sie würde sich später darum kümmern.
    Als sie sich zu Big Rosie umdrehte, vollführte diese bereits einen kleinen Siegestanz im SPIon-Labor.
    »Wir haben ihnen eins ausgewischt! Yippeeyeah! Yippeeyeah!«
    »Big Rosie, alles in Ordnung bei dir? Wo sind die anderen Ratten?«
    »Abgehauen!« Big Rosie schwang ihre Hüften im Siegestaumel. »Als sie realisiert haben, gegen wen sie da eigentlich kämpfen, haben sie das Weite gesucht. Fast hätte ich sie in die Gefrierkammer gesperrt. Wie ist es dir ergangen, Blond?«
    »Ich ... ich glaube, ich habe sie beide umgebracht.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und Janey konnte nicht verhindern, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. Egal, wie bösartig die Ratten waren, sie wollte keine Mörderin sein.
    »Du hast getan, was du tun musstest, Agentin«, sagte Big Rosie. »Sie hätten das Gleiche mit dir getan, darauf kannst du wetten.«
    »Was haben die hier überhaupt gesucht?«
    Big Rosie zeigte zu einem Labortisch, unter dem der zitternde Zoff saß. »Sie waren wieder hinter unserem Kater her. Als ich ins Labor kam, hatten sie ihn bereits in eine Ecke getrieben.«
    Janey seufzte. »Ich verstehe nicht, was sie von ihm wollen. Er hat mit dem Kristallklarifikationsprozess doch gar nichts zu tun. Warum lassen sie ihn nicht einfach in Ruhe?«
    »Hmmm«, sagte Big Rosie mit Grabesstimme. »Wer weiß, was sie noch so über Solomons Arbeit wissen. Es gefällt mir nicht. Wir sind schon wieder von Bösem umgeben, Jenny-Penny. Wir müssen deinen Vater über die Vorkommnisse der letzten Tage informieren.«
    »Aber ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört - und ich weiß nicht, wie wir ihn erreichen können«, erwiderte Janey.
    »Niemand aus seinem Institut hat von ihm gehört, aber mach dir keine Sorgen, wir werden ihn schon finden«, versuchte Big Rosie sie zu beruhigen und setzte Teewasser auf. »Also, dieser Rattenangriff vorhin war ein ganz schöner Schock. Ich glaube, wir brauchen jetzt erst mal süßen, heißen Tee und ein Stück Kuchen oder drei.«
    Janey schüttelte den Kopf. »Ich gehe besser rüber und beseitige die beiden Leichen, bevor Ma sie findet. Sie würde einen Anfall bekommen, wenn sie tote Ratten im Haus entdeckt. Könntest du für mich Informationen über den Sonnenkönig einholen?«
    »Na klar. Ich wollte das SPIon-Labor dort ohnehin noch genauer untersuchen. Vielleicht schließe ich es. Und mach dir keine Gedanken um den Kuchen - ich esse ein Stück für dich mit.« Big Rosie stopfte sich einen großen Bissen in den Mund. »Ergebnisbesprechung verschieben wir auf morgen früh. Toller Start ins Wochenende.«
    Janey nickte und kroch durch den Tunnel. Sie würde die toten Ratten zuerst unter ihrem Bett in einem Karton verstecken müssen und sie später im Garten beerdigen - das war nicht gerade eine erfreuliche Vorstellung, und besonders nicht in der Dunkelheit. Ob draußen noch mehr von diesen Monstern lauerten? Auf Knien bewegte sie sich durch den Kamin und ekelte sich schon jetzt vor dem, was auf der andere Seite auf sie wartete.
    Doch der Anblick in ihrem Zimmer übertraf alle Befürchtungen.
    Janey schnappte nach Luft.
    Sie waren verschwunden. Die toten Wasserratten waren einfach nicht mehr da. Nur das dicke Lexikon lag noch auf dem Boden und erinnerte an den Tumult. Eine kalte Briese streifte Janeys Nacken und ließ ihr die Haare zu Berge stehen. Das Fenster stand offen. Die anderen drei

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