Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
Luftkissen, auf dem wir unter dem Schwimmbad gelandet sind. Ich glaube, deshalb haben Katzen neun Leben - sie werden von einer natürlichen Schutzschicht umgeben! Deshalb glänzte Zoff auf den Fotos im Labor auch so. Seine Schutzschicht arbeitete. Aber das bedeutet auch ...« Sie senkte die Stimme, damit Kopernikus sie nicht verstehen konnte. »Als die Wasserratten im Stausee waren, mussten sie sich ein Floß bauen. Als Alex sie mit der Wasserwerfern befeuerte, konnten sie sich überhaupt nicht wehren. Und Katzen - normale Katzen hassen Wasser, stimmts? Und zwar, weil die Neun-Leben- Schutzhülle nur außerhalb von Wasser funktioniert. Katzen wissen, dass sie im Wasser keine Schutzfunktion haben. Sie wissen, dass sie im Wasser sterben könnten!«
Big Rosie sog hörbar die Luft ein und hob dann eine Augenbraue. »Beeindruckend, Blond. Aber kannst du es auch beweisen?«
Zoff raste in einem Affenzahn auf Janey zu, verzweifelt versucht, diesem fünfköpfigen Monster zu entkommen. »Tigerchen, komm zu mir!«, rief sie und klopfte sich gegen die Brust, damit er in ihre Arme sprang. »So, jetzt schnappen sich alle einen Eimer!«
Jane Blond hielt ihren SPIon-Kater vor sich und kniete sich auf den Boden. Das Rattenbiest stürzte rachsüchtig auf sie zu. Janey bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Die Bestie setzte zum Sprung an, und plötzlich befanden sich Janey und Zoff unter dem Bauch der Kreatur, umgeben von den vier anderen beißenden Rattenköpfen.
»Fahr deine Krallen aus, SPIon-Kater! JETZT!«, schrie Janey.
Auf der Stelle ließ Zoff seine säbelscharfen Krallen blitzen und erlaubte Janey, damit die Fetthülle der Ratte aufzuschlitzen.
»Perfekt!«
Während die Ratte mit ihren Vorderbeinen fast wieder unten war, schob Janey schnell den Wasserschlauch durch die Ritze und zwischen die Fettschicht und die Haut der Ratte. Das Biest segelte über ihre Köpfe hinweg. Mit dem Schlauch im Bauch sah es aus wie aufgespießt. Janey drehte das Wasser bis zum Anschlag auf. Das Wasser schoss hinter den Fettfilm, durchnässte aber auch alle anderen vier Ratten. Augenblicklich trennten sie sich und stoben in fünf verschiedene Richtungen auseinander.
»Jetzt!«, brüllte Janey. Ihr Vater, Big Rosie, Alex, Frau Halliday und Janeys Mutter sprangen vorwärts, jeder mit einem schweren Eimer in der Hand, den sie der nächstbesten Ratte über den Kopf hauten, ihn dann über die benommene Ratte stülpten und sich draufsetzten. Mit stetem Nachschub an Wasser gab es jetzt kein Entkommen mehr für die kleinen Biester. Kopernikus und Paulette wanden sich in ihren Fesseln und waren fuchsteufelswild. Die Maske des Sonnenkönigs war etwas verrutscht und gab die Sicht frei auf seinen fürchterlich entstellten Hals.
Janey sah auf und wollte den anderen erleichtert gratulieren, als sie hinter sich donnernden Applaus hörte. »Zugabe!«, schrie jemand. »Das ist die beste Geschäftseröffnung, die ich je gesehen habe!«, rief eine andere Stimme.
Die wartenden Kunden, die auf Eröffnungsrabatte der Autowaschanlage gehofft hatten, standen jubelnd und klatschend in einem Halbkreis um den Ausgang herum.
»Die glauben, wir haben hier ein Theaterstück inszeniert!«, sagte Jean Brown erstaunt.
Nach einer kleinen Pause sagte jemand sanft: »Das haben wir ja auch.«
Abe Rownigan blinzelte Janey zu und legte seinen Arm um die Schultern ihrer Ma. »Es tut mir leid, Jean. Im Nachhinein war es vielleicht etwas zu realistisch. Aber ich freue mich, dass wir eine gute Show hinbekommen haben. Ich meine, selbst du hast es für bare Münze genommen.«
»Ich ... Ja, ich ...« Janeys Ma schüttelte ein paarmal ihren Kopf. »Was geht hier vor? Was passiert hier?«
Doch darauf bekam sie keine Antwort, und das Publikum verlangte nach Aufmerksamkeit. Also ging Jean schließlich nach vorn und durchschlug das Band mit einem gekonnten Karateschlag. Sie lächelte die applaudierende Menge an. »Also, ich erkläre die Autowaschanlage Rownigan & Brown - für eröffnet!«
»Abe Rownigan, bitte versprich mir, dass du mir so etwas nie wieder antun wirst!«, sagte Janeys Mutter, als die ersten Kunden in die Waschanlage fuhren. Sie sah verwirrt an ihrem metallisch glänzenden SPIon-Anzug herunter. »Einfach zu verschwinden, und dann all das hier. Niemals wieder. Versprichst du mir das?«
Den Tränen nahe, sah Janey zu, wie Abe Rownigan aus seiner Tasche eine kleine schwarze Schachtel hervorholte und ihr einen Ring entnahm. Er steckte ihn Jean auf den Finger und
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