Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
Doppelgängerin von dir gefunden und schleust sie jetzt gezielt in unsere SPIon-Organisation ein. Falls das wirklich der Fall sein sollte, dann werden zwei von deiner Sorte nicht lange geduldet werden. Dein Leben wäre in akuter Gefahr, Blond. Ich habe ein ganz schlechtes Bauchgefühl. Hier, nimm das.«
Big Rosie hatte ein kleines Stück von einem der Kühlschrankrohre abgebaut. Es war massiv und an beiden Enden mit einem klitzekleinen Zahlenschloss versehen. Mit einer Pinzette von ihrem Schminktisch tippte Big Rosie die richtige Zahlenkombination ein, und das Rohr sprang an einem Ende auf. Betont langsam ließ sie den Inhalt in Janeys geöffnete Handfläche rollen, und Janey japste nach Luft, als sie erkannte, was es war - ein Diamantring. Er sah dem Ring, den ihre Ma vor ein paar Wochen von Abe bekommen hatte, sehr ähnlich.
»Das ist ein SPIon-Ring!«, rief sie aufgeregt und schob ihn sich auf den Mittelfinger ihrer linken Hand.
»Ganz genau, ein ›GUSS‹ - Geheimes Unsichtbares SPIon-Schutzschild. Wenn du den Diamant in der Mitte in Schwung bringst und sich schnell drehen lässt, dann baut sich automatisch um dich herum ein elektromagnetisches Kraftfeld auf und bleibt wie ein unsichtbares Zelt bestehen. Sehr teuer, noch in der Testphase, aber sehr hübsch.« Big Rosie betrachtete den Ring an Janeys Finger fast neidisch. »Du musst sehr vorsichtig damit umgehen - zum Beispiel heute Abend, bevor du schlafen gehst. Wir müssen sicherstellen, dass du nicht von Feinden manipuliert wirst.«
»Ich muss jetzt wirklich los«, sagte Janey. »Ma fragt sich bestimmt schon, wo Alex und ich bleiben.«
Big Rosie nickte und sah Janey mit sorgenvoller Miene hinterher, als sie das Labor verließ. Es stellte sich jedoch heraus, dass Jean Brown sich keinerlei Gedanken um Janey gemacht hatte. Im Gegenteil, sie las genüsslich die Zeitung, während ihre Tochter gegenüber in einem Schaukelstuhl saß und in ein Buch vertieft war ...
... wie Janey ein paar Minuten später feststellte, als sie die Tür öffnete und sah, dass sie bereits anwesend war. Ihre eigenen grauen Augen musterten sie von oben bis unten.
Spurlos verschwunden
Glücklicherweise konnte Jean, die auf dem Sofa hinter der geöffneten Tür saß, die echte Janey nicht sofort sehen.
Allerdings war sie beunruhigt und fragte sich, wer wohl die Tür geöffnet hatte, wenn Janey und sie selbst bereits im Zimmer waren. Als Janey hörte, dass ihre Ma sich vom Sofa erhob, hechtete sie mit einem riesigen Satz die Treppe wieder hinauf und versteckte sich im Schatten des Treppenabsatzes.
»Das muss wohl ein Luftzug gewesen sein«, hörte sie ihre Ma sagen. »Na ja, ich muss mich sowieso langsam mal um das Abendessen kümmern«, fuhr sie fort. »Was hältst du von Lasagne?«
»Mmmmm, das klingt lecker!«, quietschte die andere Stimme. Jetzt war sich Janey sicher, dass diese Fremde keine Ahnung von dem echten Brown'schen Familienleben hatte - Jean Brown konnte nämlich überhaupt nicht kochen. Niemals würde sie etwas hinbekommen, das »Mmmmmmm, lecker« schmecken würde.
Janey hatte allen Grund zur Annahme, dass ihre Ma in Gefahr war. Sie bereitete sich darauf vor, nach unten zu schleichen, der anderen Janey aufzulauern und sie auszuschalten, ohne dass ihre Mutter irgendetwas mitbekam. Als sie oben auf die letzte Stufe trat, hörte Janey unten, wie die Wohnzimmertür geschlossen wurde. Sie drehte sich um und sah die Treppe hinunter. Ihre Doppelgängerin stand im Flur und legte einen Finger auf die Lippen, um Janey von lautem Rufen abzuhalten, und schlich dann auf Zehenspitzen zu ihr die Treppe hinauf.
Janey öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und erlaubte der Fremden einzutreten. Sie bekam eine Gänsehaut, als ihre Doppelgängerin dicht an ihr vorbeiging. Es erinnerte sie an die möglichen Gefahren, die Big Rosie erwähnt hatte, deshalb aktivierte sie schnell und unbemerkt ihr GUSS und fühlte im nächsten Moment ein leichtes Kribbeln am ganzen Körper, als sich das elektromagnetische Feld aufbaute.
Janeys Doppelgängerin hockte sich auf das Bett und sah Janey mit großen, fast ängstlichen Augen an. »Hallo«, sagte sie zögernd.
»Dein ›Hallo‹ kannst du dir sparen!« Janey ging in ihrem Zimmer auf und ab. Sie war viel zu besorgt und durcheinander, um sich mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten. »Wer bist du? Warum siehst du genauso aus wie ich? Und was machst du hier?«
Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe und sah verlegen auf den Boden. Janey war
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