Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
verstanden. Wenn jemand reinkommt und den Spiegel anhaucht, dann kann ich das hinterher sehen.«
    »Genau! Oder du kannst mir eine unsichtbare Nachricht hinterlassen. Gut, so viel dazu. Was kommt jetzt?« Big Rosie wühlte suchend in ihrer großen Tasche und förderte eine Dose mit Babypuder zutage. »Keine Angst, ich will dir nicht den Hintern pudern. Sag mal, was hast du gerade zuletzt berührt in diesem Zimmer?«
    »Ähm, das Bücherregal«, antwortete Janey.
    »Alles klaro.« Big Rosie ging zu dem Regal und streute Babypuder über das Buch, das Janey ganz oben auf den Stapel gelegt hatte.
    »Toll! Suchst du nach Fingerabdrücken?« Janey konnte es kaum glauben.
    Big Rosie nickte. »Mit einem Streifen Klebeband kannst du sie abnehmen und sie dann auf ein dunkles Blatt Papier kleben. So kannst du sie am besten erkennen. Und du solltest deine eigenen Fingerabdrücke gut kennen, damit du überhaupt beurteilen kannst, ob jemand Fremdes in deinem Zimmer war.«
    »Das macht Sinn«, stimmte Janey zu.
    Sie war jetzt hellwach und folgte Big Rosie staunend durch das Zimmer. Janey sah zu, wie ihr SPIT eine Schublade leicht öffnete und mit einer feinen Bleistiftlinie an der Seite ihre genaue Position markierte. So konnte man erkennen, falls später ein Fremder die Schublade bewegt hatte. Das Gleiche tat sie mit dem Stapel Schulbücher auf Janeys Schreibtisch.
    Und schließlich lehnte Big Rosie sich zu Janey hinüber und riss ihr ganz unvermittelt ein paar ihrer blassbraunen Haare aus.
    »Aua! Du hättest mich wenigstens vorwarnen können.«
    »Du vergisst die SPIon-Grundregel, Blondie. Überraschung, nutze den Überraschungseffekt! Und jetzt hör auf mit der Jammerei, und mach dich an die Arbeit.«
    Big Rosie schleckte einmal an ihrem Finger und befeuchtete damit die Haare, die sie Janey soeben ausgerissen hatte. Eines klebte sie anschließend quer über den Fensterrahmen und ein weiteres über den Deckelrand des Kartons, in dem Janey ihre Agentenwerkzeuge aufbewahrte. »Vollkommen unauffällig für Fremde, doch du selbst weißt sofort, dass jemand an deinen Sachen war, wenn das Haar fehlt oder sich nicht mehr an der ursprünglichen Stelle befindet.«
    »Big Rosie, das ist brillant!« Janey war verblüfft. In der Theorie hatte sie über diese Methoden schon etwas gelernt, doch es war etwas ganz anderes, das Gelernte in der Praxis anzuwenden und damit ihr eigenes Zimmer gegen Agentenangriffe zu sichern. »Es ist wie ... richtige Spionagearbeit!«
    »Was du nicht sagst, Blondie«, erwiderte Big Rosie und sah leicht gekränkt aus. »Ich bin eine richtige Agentin und nicht nur ein Glamourgirl. Verflixt, deine Mutter ist im Anmarsch.«
    Sie eilte zum SPIon-Tunnel, als sie Jean Brown die Treppe hinauf rufen hörten. »Vergiss nicht, mir ein Schokoladenosterei mitzubringen«, sagte Big Rosie noch und zwängte sich dann durch die kleine Öffnung.
    Ihre Stimme wurde leiser mit jedem Meter, den sie sich weiter entfernte, und Janey musste lachen bei dem Gedanken an Big Rosies nilpferdgroßes Hinterteil in dem schmalen Durchgang. Hoffentlich blieb sie nicht stecken. Sobald die Klappe sich hinter ihr geschlossen hatte, rannte Janey aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter.
    Ihre, Mutter stand unten an der Tür und hielt ein Paket in der Hand. »Sehr merkwürdig«, sagte sie. »Ich wusste gar nicht, dass am Karfreitag Post ausgeliefert wird. Wie auch immer, es ist für dich, Janey. Das ist bestimmt von ... na, du weißt schon ...«
    »Von Abe?« Janey schnappte sich schnell das Päckchen und raste durch den Flur in die Küche. Der Karton ähnelte der Kiste, in der sie ihre Agentenwerkzeuge aufbewahrte. Vielleicht war eine neue Erfindung für sie darin? Sie riss die Verpackung auf und kramte in der Box herum.
    »Oh Janey, die sind aber schön! Perfekt für den Sommer. Und genau deine Größe!«, bemerkte ihre Ma und blickte über Janeys Schulter.
    »Ich finde, die sehen aber komisch aus.« Janey hielt ein Paar Schuhe hoch - leichte Sommersandalen aus blassblauem Stoff mit langen Baumwollbändern, die um den Knöchel und den Unterschenkel geschlungen wurden. Sie sahen nicht so aus, als könnte man darin besonders gut rennen. Janey konnte sich nicht vorstellen, warum ihr Vater ihr solche Schuhe schickte. Niemand wusste besser als er, dass SPIonage-Arbeit körperlich sehr anstrengend war. Warum schenkte er ihr so etwas Unpraktisches?
    »Die sind überhaupt nicht komisch«, sagte Jean und wühlte im Karton herum. »Das sind Espadrillos.

Weitere Kostenlose Bücher