Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
übertönen.
    »Jetzt sieh dir das an!«, rief Frau Halliday. Ihre Gesichtszüge waren durch den starken Sturm ganz verzerrt.
    Janey konnte nicht glauben, was sie sah. Die Metalltüte ratterte und zitterte so stark, dass Janey befürchtete, sie könne sich jederzeit aus ihrer zarten Drahtverankerung an der Decke losreißen und sich selbständig machen. Der Luftwirbel darüber verstärkte sich immer noch mehr und entwickelte zerstörerische Kräfte. Dann war plötzlich alles unheimlich still. Kurz darauf änderte der Wind seine Richtung, und Sekunden später gab es einen kleinen Knall. Oben aus der Metalltüte wurde etwas ausgespuckt, ähnlich wie Brot, das aus einem Toaster geschossen kam. Die Silhouette war kurzzeitig gegen den dunklen Himmel erkennbar, bevor es außer Sicht flog und wahrscheinlich hinter der Scheune auf der Wiese landete.
    Es war ein Schaf. Ein Schaf mit langen und geraden goldblonden Haaren. Zumindest war es zum Teil ein Schaf. Nur zur Hälfte, denn die andere Hälfte dieses Wesens gehörte zu einem Menschen, wie Janey entsetzt feststellte. Ihr wurde so übel, dass sie sich fast übergeben musste, denn dieses neue, künstlich geschaffene Schaf war eine Mischung aus Zottel und ... den Haaren von Jane Blond.
    Als der Luftstrudel ein Schaf nach dem anderen ausspuckte, sodass schließlich eine ganze Herde seidiger Schafe über das Scheunendach geflogen war, wurde es Janey zu viel. Schwindelig sank sie in die Knie und kippte dann bewusstlos zur Seite. Sie bekam nicht mehr mit, dass ihr zähnefletschender SPIon-Kater, der sich unbemerkt mit in den improvisierten SPIomat geschlichen hatte, an ihr vorbeiraste und auf die Scheune zusteuerte. Sein buschiger Schwanz leuchtete, und die stechend grünblauen Augen mit der perfekt geformten Tolle zwischen den Ohren ließen ihn phantastisch aussehen. Mit ausgestrecktem Pfotensäbel flog er durch die Labortür und war bereit zum Angriff.

Der Dunkel-Defekt
     
    Als Janey wieder zu sich kam, blickte sie in einen kleinen Kreis erwartungsvoller Gesichter, die auf sie herunterschauten. Es war völlig windstill. Im Hintergrund hörte sie Zottels trauriges Blöken und eine hitzige Diskussion zwischen Alex und seiner Mutter. Die beiden warfen sich Sätze wie »Das habe ich nie gesagt!« und »Das ist mir egal - ich habe mir Sorgen gemacht!« an den Kopf. Abe stand daneben und hielt mit einer Hand den sich windenden Zoff von sich ab. Er hatte eine Hand in seinem Nackenfell vergraben, und Janey erkannte aus dem Augenwinkel, dass die andere Hand stark blutete.
    »Janey, alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    Sie deutete auf den tiefen Schnitt an seinem Handgelenk. »Mit dir auch alles okay? Tut mir leid. Was mich betrifft, ist Zoffs Beschützerinstinkt manchmal sehr ausgeprägt. Er muss geglaubt haben, dass du schuld daran warst, dass ich bewusstlos wurde.«
    Ihr Vater seufzte, als die anderen ihn ansahen.
    »Zoff hat recht. Ich war dafür verantwortlich. Schließlich hast du beobachtet, was ich hier getan habe. Und du ebenfalls, Claire.«
    »In der Tat.« Frau Halliday nickte ernst. »Es scheint, als würdest du Schafgene mit dem Haar deiner eigenen Tochter kombinieren. Eine Mischung aus Schaf und Mensch?« Sie schüttelte missbilligend den Kopf und kniff die Lippen zusammen.
    »Ich merke schon, das gefällt dir nicht«, erwiderte Abe und lächelte schwach. »Ich weiß, es ist schrecklich, die Gene meiner Tochter dafür zu benutzen. Aber es macht wirklich Sinn. Wenn ich nur ein paar hundert dieser Schafe verkaufe, habe ich so gut wie ausgesorgt. Dann kann ich mich zurücklehnen, muss kein SPIon mehr sein und kann endlich wieder mit meiner Familie zusammenleben. Mit meiner Familie und meinen Freunden!«, fügte er hinzu und bedachte seine Agentenkollegen mit einem umwerfenden Lächeln. »Auf jeden Fall ist meine Erfindung viel besser als einfach nur eine Mutation von Schafgenen. Kommt mit und seht es euch an.«
    Janey rappelte sich auf und wurde links und rechts von Alex und Olivia gestützt. Im selben Moment kam Big Rosie um die Ecke. Sie sah wieder frisch und munter aus, ganz anders als vor einer halben Stunde, als Janey und Frau Halliday sie wie eine alte Matratze an die Hauswand gelehnt hatten. »Wartet auf mich!«, zwitscherte sie fröhlich. »Das will ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Dir scheint es ja wieder besser zu gehen, Rosie«, sagte Frau Halliday erstaunt. »Ich dachte, du wärst zu schwach zum Laufen.«
    Big Rosie verdrehte die Augen. »Ich brauchte nur

Weitere Kostenlose Bücher