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Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
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vereinten Kräften setzten die beiden Big Rosie schließlich auf und lehnten sie rücklings gegen die Scheunenwand, hinter der das Labor versteckt war. Janey bat Frau Halliday zum Fenster herüber, und zusammen blickten sie vorsichtig hindurch.
    »Da ist Alex!« Frau Halliday war kurz davor, in das Labor zu stürmen, doch Janey legte ihr beschwichtigend eine Hand auf den Arm. Etwas sehr Merkwürdiges passierte gerade dort drinnen.
    Abe, Olivia und Alex positionierten einen schmalen Rollschrank — wie sie dutzendfach im Labor die Wände säumten - direkt unter die Spitze der Metalltüte. Der Schrank hatte einen Boden und vier Wände, war jedoch oben offen. Janey konnte schemenhaft den wolligen Kopf von Zottel entdecken, die offensichtlich in den Schrank gesperrt worden war. Das Schaf blökte herzerweichend und tat ihr entsetzlich leid. Janey sah Frau Halliday an und legte bedeutsam einen Finger auf ihre Lippen. Dann zoomte sie die Szene im Labor dichter heran.
    Abe stand mit dem Rücken zu ihr an einem der Labortische. Jetzt drehte er sich um und zupfte an irgendetwas herum. Janey dachte zuerst, er würde auf einer Zither spielen. Doch es war kein Instrument, wie sie schnell feststellte. Es war eine Haarbürste - dieselbe Haarbürste, mit der Olivia ihr am Frisiertisch die Haare gekämmt hatte.
    Janey beobachtete, wie Abe vorsichtig ein Haar zwischen den Borsten herauszog. »Das ist ein Haar von mir«, flüsterte sie verwirrt Frau Halliday zu. Warum tat Abe so etwas Merkwürdiges?
    Sie sahen beide zu, wie Abe das Haar durch einen Seitenschlitz in den Schrank zu Zottel schob. Dann nickte er Olivia zu, die an einem der anderen Labortische stand. Verschiedene Hebel und Schalter, die Janey vorher gar nicht bemerkt hatte, waren vor ihr und Alex angeordnet. Ihre Zwillingsschwester legte einen Hebel um und setzte sich dann ein Paar Ohrenschützer auf.
    Mit einem ganz miesen Gefühl im Bauch drehte sich Janey zu Frau Halliday um. »Mir ist soeben ein Licht aufgegangen!«, rief sie so laut es vertretbar war. »Er nimmt weder Ziegenhaar noch Hasenhaar. Ich wusste, dass ich mich nicht verhört habe, als Big Rosie menschliche Haare erwähnte. Und es sind nicht irgendwelche Menschenhaare - es sind meine! Deshalb hat der SPIotektor auch ausgedruckt, dass meine DNA mit der Schaf-DNA vermischt war. Igitt, das ist so widerlich!«
    »Was tut er da?« Frau Halliday schnappte entsetzt nach Luft.
    »Ich weiß es nicht! Das ist der blanke Horror! Was ... was passiert jetzt?«
    Zu Janeys Überraschung begann die Metalltüte sich zu drehen. Sie hatte geglaubt, dass die Spitze unten geschlossen und massiv wäre, doch nun konnte sie beobachten, dass dem nicht so war. Je schneller die Metalltüte sich drehte, umso stärker war der Luftwirbel darüber. Er saugte alles in der näheren Umgebung auf, was nicht niet- und nagelfest war: Müll, Wollreste, herumliegendes Werkzeug, sogar die Schutzbrille von Abe wurde ihm direkt vom Kopf heruntergesogen. Janey und Frau Halliday hielten sich krampfhaft am Fensterbrett fest, da auch sie von dem Luftzug erfasst wurden und den Halt unter den Füßen verloren hatten. Ihre Beine und Oberkörper flogen in einem 90°-Winkel zur Wand, und nur mit Mühe schafften sie es, sich festzuhalten. Innerhalb der Scheune wurde den Umstehenden fast die Kleidung vom Leib geweht. Olivias Haare standen zu Berge und waren in kürzester Zeit hoffnungslos mit den Ohrenschützern verknotet. Janey entdeckte jetzt, dass Alex, Abe und Olivia mit Gewichten am Boden fixiert waren. Es sah aus, als würden sie gewaltige Sandalen aus Eisen tragen.
    Am merkwürdigsten war jedoch, was mit Zottel passierte. Der Wirbelsturm hatte sie direkt unter der Spitze der Metalltüte vom Boden abgehoben, sodass sie in der Luft schwebte. Auf ihrer kahlen Stelle am Rücken leuchteten einzelne goldene Haarsträhnen von Janey. Schließlich war Zottel so weit nach oben gesogen worden, dass die kahle Stelle auf ihrem gepeinigten Rücken die untere Öffnung der Metalltüte verschloss. Sie hing dort unten fest wie an einem Saugnapf, und nun wusste Janey endlich, warum sie solch eine hässliche Stelle ohne Wolle hatte. Durch den starken Sog wurde ihr die Wolle regelrecht ausgerissen und verschwand zusammen mit Janeys Haaren in der Metalltüte. Die arme Zotteline hing hilflos in der Luft, während der Wirbelsturm ihre Beine hin und her fliegen ließ.
    »Das können die doch nicht machen! Das ist brutal!«, schrie Janey und versuchte, den Wind zu

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