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Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Titel: Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Mockridge , Lars Lindigkeit , Markus Paßlick
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was war das noch mal?«
    Seine Brille trug der leicht schusselige Beppo die ganze Zeit auf der Nase, aber sein Argument leuchtete mir ein: Vielleicht ist genau das der Sinn des Lebens – eben nicht krampfhaft nach ihm zu suchen, sondern einfach zu leben. Unsere Zeit hier zu genießen. Ich merke das auch als Theatermann: Ein quälend langes 3½-Stunden-Stück muss nicht unbedingt mehr fürs Geld bieten als eine 60-Minuten-Aufführung – im Gegenteil. Nicht wie lang, sondern wie gut gespielt wird – darauf kommt es an! Und natürlich gilt weiterhin: Behalte immer Träume! Wenn du keine Träume mehr hast, bist du zwar äußerlich von einem echten Menschen nicht zu unterscheiden. Aber innerlich hast du längst aufgehört zu leben.
    In diesem Sinne: Ich muss zur Eisdiele Fontanella in Bonn-Endenich. Heute will ich die fünzig Kugeln Eis endlich knacken …

22.
    Mein Freund, der Navi
    Wir leben im Zeitalter der Maschinen, Tools und Toys (ausgesprochen: Tuhls und Teus ). Und ja: Ich liebe sie alle !
    Ich finde es toll, der Generation anzugehören, die die Geschichte der industriellen und maschinellen Revolution am eigenen Leib erleben durfte – von der schnaufenden Dampflok bis zum ICE mit defekter Klimaanlage.
    Heute gibt es für alles Geräte und elektronische Helferlein. Wie viel Hightech allein in jeder Durchschnittsküche zu finden ist: Eierkocher, elektrische Parmesanreibe, Nudelkocher, elektrischer Salzstreuer – gut, das sind alles Geräte, die die Welt nicht wirklich braucht, aber bei uns zu Hause sind die alle in der Küche zu finden, irgendwo im Schrank – beziehungsweise unten im Keller. Ich muss gestehen, dass wir diese Staubfänger auch nur besitzen, weil Margie und die Jungs sie mir ständig zum Geburtstag oder Weihnachten schenken. Wann kriege ich endlich wieder Socken ?
    Ich bin trotzdem absolut begeistert von diesen Geräten. In meiner Kindheit hatten wir ja nichts, in unserer Küche in Kanada gab es einen Topf und ein Feuer. Dort haben meine Mutter und ich lange Abende hungrig an den lodernden Flammen verbracht, Geschichten erzählt und darauf gewartet, dass mein Vater von der Elchjagd kam. Heute warten viele Kinder lange Abende vor dem Fernseher darauf, dass Papa endlich von der Tanke zurückkommt, mit einer Tiefkühlpizza für die Mikrowelle.
    Der moderne Jäger muss sich halt auf die Veränderungen im Beutespektrum einstellen. Und die Technik hat heute nun mal alle Lebensbereiche erobert. Richtig so!
    Mein absoluter Liebling, der Hammer-Knaller unter den elektronischen Wunderwerken, ist allerdings mein neues Navigationsgerät: Das »Touch-screen-multifunction-GPS-5000-international-profiline-special«. Das sitzt in der Mittelkonsole meines Autos und spricht nur das Notwendigste. Mein altes Navigationssystem saß auf dem Beifahrersitz und redete ununterbrochen. Es hatte eine Karte in der Hand (meistens eine falsche) und lotste mich damit durch Deutschland. Irgendwie hat es auch immer geklappt, und irgendwann sind wir auch immer angekommen, aber frage nicht nach Sonnenschein! Mit dem alten Navi gab es nur Donnerwetter! Ich kann Ihnen sagen: Das neue Gerät ist deutlich komfortabler.
    Die häufigste Ansage meines neuen Navis lautet: (hoch erotisch) »Bitte in 500 Metern rechts abfahren!«
    Die häufigste Ansage meines alten Geräts war: (Phonstärke 240) »Ich glaube, wir hätten da hinten rechts ab gemusst!« Und dann diese drehbuchreifen Diskussionen, die einer solchen »Ansage« folgten:

Szenen einer Ehe im Auto
Szene 1
Location : Innenraum meines Automobils
Zeit : Früher Nachmittag, Wochentag und Jahreszeit beliebig
 
ALTES GERÄT
»Ich glaube, wir hätten da hinten rechts ab gemusst!«
 
ICH
»Kannst du das nicht ein bisschen früher sagen?«
 
ALTES GERÄT
»Ja, warum rast du denn auch wie ein Bekloppter?«
 
ICH
»Ich rase überhaupt nicht, ich fahre 90! Wenn ich langsamer fahren würde, müsste ich die Warnblinkanlage anmachen. Wir sind immerhin auf der Autobahn!«
 
– Kurze Gesprächspause –
 
ALTES GERÄT
»Welche Autobahn?«
 
ICH
»Welche Autobahn? Die 555!«
 
– Kurze Gesprächspause –
 
ALTES GERÄT ( blickt irritiert auf die Karte »Beliebte Rad- und Wanderwege der Ostpfalz«)
»Äääääh … die ist hier nicht eingezeichnet …«
 
ICH
»Die muss da eingezeichnet sein, die 555 ist die älteste Autobahn Deutschlands! Wenn die Autobahn nicht eingezeichnet ist, dann ist die Karte eine echte Antiquität. Dann könnten wir das Ding für viel Geld ans

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