Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
beigesetzt worden ist oder niemand mehr weiß, wo genau die Urne sich befindet. Welche Gestaltung auch immer Sie allein oder gemeinsam mit anderen Hinterbliebenen wählen – nach der Ausführung ist es für Änderungen meist zu spät.
Symbolische Gedenkorte
Fehlt Ihnen eine individuelle Grabstelle als Erinnerungsort, bieten sich andere Möglichkeiten. Als Alternativen entstehen heute zunehmend stellvertretende Trauerorte. Kirchen und Friedhöfe richten kollektive Erinnerungsplätze ein, an denen für die Verstorbenen Kerzen brennen und die von den Angehörigen aufgesucht werden, um ihren Toten nahe zu sein.
Neue Formen persönlicher Denkmäler gibt es natürlich auch im Internet. Hier entstehen »virtuelle Friedhöfe«, also Gedenkstätten, an denen Trauernde Lebensdaten, Bilder und Erinnerungen ins Netz stellen und in Foren, Blogs und Chats ihren Schmerz teilen (Links siehe > ). Auch über große Distanzen hinweg kann man so gemeinsam trauern. Auch Sie können im Internet einen virtuellen Gedenkort einrichten. Es gibt dafür zahlreiche »Trauerportale«.
Traditionelle Rituale der Religionen
Auf den folgenden Seiten werden die Sterbe-, Grab- und Trauerrituale der bei uns verbreitetsten Religionen vorgestellt – Rituale, die über Jahrhunderte hinweg praktiziert und entwickelt wurden. Sie vermitteln einen Eindruck davon, wie die Menschen verschiedener Kulturen mit Tod und Trauer umgingen und umgehen, wie sie den Tod sehen und wie sie ihrer Trauerarbeit Gestalt geben.
Vielleicht kann Ihnen das auf Ihrem Weg helfen und Ihnen eine Richtung weisen für die Bewältigung Ihrer eigenen Trauer.
Die Religionen haben eigene Trauerzeiten und Totengedenktage. Nach den christlichen Festkalendern begehen die Katholiken den Gedenktag Allerseelen am 2. November, die Protestanten den Toten- oder Ewigkeitssonntag am Sonntag vor dem ersten Advent.
Religiöse Sterbe-, Trauer- und Begräbnis rituale
Im Christentum
Vor Eintritt des Todes
Nach Möglichkeit begleitet ein Geistlicher den Sterbenden.
Beichte und Schuldbekenntnis werden dem Sterbenden abgenommen zur Vergebung der Sünden.
Die Absolution wird erteilt, damit der Mensch in Reinheit vor Gott tritt.
Das Abendmahl beziehungsweise die Kommunion erinnert daran, dass Gott den Menschen liebt und annimmt.
Man nimmt die Krankensalbung (früher »Letzte Ölung« genannt) vor: Mit Öl wird auf Augen, Ohren, Nase und Mund als Zeichen für die Gnade Gottes ein Kreuz gezeichnet.
Der Sterbende wird gesegnet.
Man spricht Gebete um Gottes Schutz und Beistand sowohl für den Sterbenden als auch für die Hinterbliebenen.
Sterbegebete mit Kreuzzeichen oder Rosenkranz
Kerzen werden angezündet. Ihre Flamme erinnert den Gläubigen an die Auferstehung und das ewige Leben und symbolisiert das Leuchten der Seele im dunklen Totenreich.
Nach Eintritt des Todes
Man schließt dem Toten Augen und Mund.
Die Angehörige oder der Bestatter richten den Toten her und bekleiden ihn mit eigener Kleidung oder einem Totenhemd, das meist in Weiß gehalten ist zum Zeichen der Reinheit durch Glauben und Taufe.
Die Aufbahrung zum Abschiednehmen geschieht zu Hause oder in der Aussegnungshalle.
Man hält eine Totenwache vom Tod an bis zum Begräbnis.
Man betet den Rosenkranz oder spricht andere Gebete.
Man öffnet die Fenster, um symbolisch die Seele freizulassen und eine Verbindung zum Himmel zu schaffen.
Spiegel werden verdeckt oder umgedreht, um nicht zwei Tote sehen zu müssen und weil diese im Volksglauben als Pforte zum Teufel gelten.
Die Uhren werden angehalten. Dies soll im Volksglauben den Todeszeitpunkt festhalten oder dem Tod Einhalt gebieten.
Begräbnis
Trauerzug (Kondukt, Prozession) zum Grab; unterwegs wird der Sarg dreimal abgesetzt zum Zeichen der Schwere des Weges.
Gebete
Grabsegnung
Kreuzzeichen
Weihwasser
Weihrauch
Die Anwesenden werfen drei Mal Erde ins Grab – »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes«.
Blumen und Kerzen werden abgelegt als Symbole für die Auferstehung und das ewige Leben.
Im Anschluss an die Begräbnisfeier richtet man den Leichenschmaus oder das Totenmahl aus, um Leib und Seele zu stärken, einander zu trösten und gemeinsam des Verstorbenen zu gedenken.
Im Judentum
Umgang mit dem Sterbenden
Der Sterbende wird niemals allein gelassen. So viele Familienmitglieder wie möglich kümmern sich um den Kranken. Kranke und Sterbende zu begleiten und Angehörige zu trösten, ist eine der wichtigsten Pflichten. Der Mensch soll nicht in seinem Leid allein
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