Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
gelassen werden.
Es wird nicht schlecht über den Sterbenden geredet.
Es wird nicht gejammert und geschrien.
Vor Eintritt des Todes
Gebet
Sündenbekenntnis
Segnung
Nach Eintritt des Todes
Klagegebete werden gesprochen.
Man schließt dem Toten Augen und Mund.
Man bedeckt den Leichnam mit einem schwarzen Tuch.
Anwesende zerreißen etwas an ihrer Kleidung zum Zeichen der Trauer.
Man zündet eine Kerze an.
Der Leichnam wird auf den Boden gebettet mit den Füßen in Richtung zum Ausgang.
Zum Zeichen für die Nachbarn wird draußen alles Wasser vergossen, das man im Haus hat.
Man verhängt Spiegel, damit man nicht zwei Tote sehen muss.
Eine Totenwache wird gehalten.
Begräbnis
Das Begräbnis soll möglichst innerhalb von 24 Stunden stattfinden. Höchstens drei Tage dürfen zwischen Tod und Beerdigung vergehen.
Die Trauergemeinde macht den Leichenzug zum Grab, der sieben Mal unterbrochen wird zum Zeichen der Schwere des Weges.
Nur Erdbestattung ist statthaft, keine Kremation, denn: »Erde bist du, und zur Erde kehrst du wieder.«
Jeder Anwesende gibt drei Schaufeln Erde auf den Sarg.
Männliche Hinterbliebene sprechen, wenn der Sarg ganz mit Erde bedeckt ist, das Kaddischgebet, in dem nicht vom Tod, sondern von der Liebe Gottes gesprochen wird.
Die Trauergemeinde bildet daraufhin ein Spalier, durch das die Angehörigen gehen, während die Umstehenden ihnen Trostworte zusprechen.
Man reißt als Symbol der Vergänglichkeit Gras aus und wirft es hinter sich.
Man wäscht sich die Hände, ehe man den Friedhof verlässt. Dabei spricht man: »Er vernichtet den Tod in Ewigkeit, und der Ewige, Gott, wischt die Träne von jedem Angesichte, und die Schmach Seines Volkes entfernt Er von der ganzen Erde, denn der Ewige hat gesprochen.«
Daraufhin wird Psalm 91 gebetet.
Grabbesuche sind nicht die Regel. Wer ein Grab besucht, bringt jedoch keine Blumen mit, sondern legt einen Stein aufs Grab zum Zeichen, dass der Tote nicht vergessen ist.
Im Islam
Vor Eintritt des Todes
Der Sterbende wird auf seine rechte Seite und mit dem Gesicht in Richtung Mekka gelagert.
Der Sterbende wird nicht alleingelassen; die Familie versammelt sich um ihn.
Im Gespräch steht die Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens im Mittelpunkt, nicht die Angst vor dem Tod.
Gebete werden gesprochen, in denen man Allah um Barmherzigkeit und die Vergebung der Sünden des Sterbenden bittet.
Man spricht das islamische Glaubensbekenntnis.
Letzte Worte des Sterbenden auf Arabisch: »Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet!«
Nach Eintritt des Todes
Gebet für die gnädige Aufnahme des Toten ins Jenseits
Man schließt dem Toten Augen und Mund.
Totenklage
Rituelle Waschungen nach Geschlechtern getrennt: Frauen waschen weibliche Tote und Männer männliche.
Man hüllt den Leichnam in drei weiße Tücher.
Die Arme des Toten werden parallel zu seinem Körper gelegt und dieser mit den Füßen in Richtung nach Mekka ausgerichtet.
Begräbnis
Das Begräbnis erfolgt unverzüglich, möglichst noch am Sterbetag. Dies ist ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Verstorbenen.
Es gibt keine Feuerbestattung.
Möglichst viele Männer tragen den Toten auf einer Holzbahre zum Grab.
Es werden Grabbeigaben mitbestattet.
Die Grablegung erfolgt ohne Sarg, nur in Tüchern.
Der Verstorbene wird im Grab auf seine rechte Seite mit Blickrichtung nach Mekka gelegt.
Die Grabstelle wird mit Brettern bedeckt, damit die Erde nicht direkt auf den Leichnam fällt.
Ein Geistlicher betet um Vergebung für den Toten.
Mit weltlichen Ritualen das Leben beruhigen
Das Thema der Rituale reicht weit über die Bestattungssitten hinaus und betrifft auch Ihren Alltag und Ihre Lebensführung – sowohl ganz im Allgemeinen als auch speziell in der Trauerzeit. Denn durch tägliche Rituale oder Gewohnheiten können Sie den Tagesablauf immer wieder unterbrechen und strukturieren. Mit Ritualen können Sie das innere und äußere Durcheinander etwas beruhigen und ordnen. Außerdem helfen sie Ihnen, schwere Tage in überschaubare Abschnitte zu gliedern und so besser zu überstehen.
In Zeiten der Trauer können Gedenkrituale Ihnen helfen, dem Unfassbaren Ausdruck zu verleihen. Für welche äußere Form Sie sich entscheiden, liegt bei Ihnen. Manche Familien pflegen eine Art Altar mit Bildern und Erinnerungsstücken des Verstorbenen, geschmückt mit Blumen und Kerzen. Andere finden Halt, indem Sie gemeinsame Gewohnheiten weiterpflegen. Für wieder andere ist der regelmäßige Besuch der Grabstelle
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