Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
katholischen Rosenkranzes: (1) Kreuzzeichen, Glaubensbekenntnis, (2) Vaterunser, (3) drei Ave Maria, (4) Ehre sei dem Vater, (5) fünf »Gesätze« aus je einem Vaterunser, zehn Ave Maria und einem Ehre sei dem Vater
Das Labyrinth
Auch das uralte Symbol des Labyrinths stellt eine Meditationshilfe dar. In einigen mittelalterlichen Kathedralen finden sich »Kirchenlabyrinthe«. Anders als in einem Irrgarten mit Verzweigungen und Sackgassen führt im christlichen Labyrinth ein einziger Weg zur Mitte, allerdings nicht gerade, sondern schlaufenförmig gewunden – so unübersichtlich wie der Weg des Lebens. Man geht auf konzentrisch angelegten halb- und viertelkreisförmigen Umwegen zur Mitte, wendet sich dort um und wandert zurück. Dies dient der Meditation und soll zum Nachdenken über das eigene Leben anregen. Es gibt über 2000 öffentlich zugängliche Labyrinthe in Deutschland; Tendenz steigend.
Neben den am Boden angelegten Labyrinthen, die man gehend abschreitet, gibt es kleine »Fingerlabyrinthe«, die mit dem Finger nachgezeichnet werden.
Schema des christlichen Labyrinths
Türen zu neuen Räumen
Die kleinen Rituale des Alltags sind ganz individuell. Unsere eigenen finden wir selbstverständlich, doch ihre Wirkung ist groß. Sei es das Frühstück, der Abendspaziergang, eine besondere Art Ordnung zu halten oder die Kinder ins Bett zu bringen – all das stellt wiederkehrende Handlungen dar. So spielen sich Abläufe ein, werden zur Gewohnheit und müssen nicht immer wieder neu bedacht werden. Das spart Zeit und Nerven, erleichtert den Alltag und verleiht ihm seine persönlich gefärbte Struktur.
Ohne Rituale würde das Leben chaotisch und voller Unruhe ablaufen. Besonders in Zeiten von Lebensumbrüchen geben uns Rituale Halt und Sicherheit. Sie machen diese besondere Zeit begreifbar, sie geben Tiefe und Sinn. Vergegenwärtigen Sie sich, welche Rituale für Sie eine Rolle spielen, und nehmen Sie eventuell neue Gebräuche in Ihren Tagesablauf auf, die im Zusammenhang mit dem Sterbefall stehen. Suchen Sie nach Ritualen, die Ihrer Trauer Ausdruck verleihen und die Trauerarbeit etwas erleichtern.
Machen Sie sich Ihre Rituale bewusst
Rituale verbinden die Mitglieder von Gemeinschaften aller Art. Vereine und Clubs, Logen und Parteien, Freundeskreise und vor allem Familien zeichnen sie als Institutionen mit eigener Identität aus. Sie sind oft originell und liebenswert und verbreiten Wir-Gefühl, Vertrautheit und Geborgenheit. Rituale verbinden uns auch mit Freunden und Verwandten, Bekannten und Kollegen.
Ebenso gehören sie zur Identität jeder Einzelperson. Bevor Sie an die Umgestaltung gehen, sollten Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Rituale und Ihrer Lebensweise machen.
Rituale bewusst gestalten
Sicherlich gibt es auch in Ihrem Leben Rituale. Sollten Sie keine solchen wiederkehrenden Handlungen pflegen, wäre das sehr verwunderlich, denn jeder hat seine alltäglichen Handlungen, die nahezu unbewusst ablaufen. Aber Gewohnheiten können Sie sich an- und wieder abtrainieren. Sie können sie bewusst und freiwillig gestalten. Wird Ihnen ein Ritual zur lästigen Pflicht oder sinnentleerten Routine, ersetzen Sie es durch ein neues.
Anregung: Protokoll der Rituale
Notieren Sie sich eine Woche lang Ihren Tagesablauf. So verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Rituale. Danach können Sie diese nach eigenem Ermessen beibehalten, verändern oder durch neue ergänzen. Beantworten Sie dafür beispielsweise die folgenden Fragen.
Wann stehen Sie für gewöhnlich auf?
Was machen Sie gleich nach dem Aufstehen?
Wie gestalten Sie den Vormittag?
Wann essen Sie, wie lange dauert die Vorbereitung dafür und wie viel Zeit nehmen Sie sich bei Tisch? Oder essen Sie vor dem Fernseher?
Welche Höhepunkte haben Ihre Tage? Worauf freuen Sie sich?
Welche Probleme müssen Sie täglich lösen?
Was fällt Ihnen besonders schwer?
Wo waren Sie heute? Was haben Sie gesehen oder erlebt?
Schreiben Sie kurz auf, was Ihre Tage ausfüllt, und achten dabei auf Ihre wiederkehrenden Handlungen.
Welche Rituale können Sie entdecken?
Wirken sich diese Rituale positiv oder negativ auf Ihre Stimmung aus?
Was davon würden Sie gern verändern?
Was möchten Sie beibehalten?
Gestalten Sie Ihr Leben
Es gibt Rituale, die sich in bestimmten Abständen wiederholen, und solche, die einen Abschnitt unseres Lebens von einem anderen abgrenzen. Eine solche Zeremonie ist die Trauerfeier. Sie schließt den Lebenszeitraum des verstorbenen Mitmenschen ab und
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