Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
ganzen Aufmerksamkeit, dann zelebrieren Sie sie. Auf diese Weise bekommt jede Handlung eine andere Tiefe und Bedeutung und kann die beruhigende Kraft eines Rituals entfalten.
Hilfen aus der christlichen Mystik
Trost in der spirituellen Mystik zu suchen, ist seit über tausend Jahren in unserer Tradition verwurzelt. Ihre Grundlage ist der Glaube an einen liebenden und gerechten Gott, der die Geschicke der Menschen kennt und lenkt. Durch diesen Glauben bekommt das Schicksal tieferen Sinn und seine besondere Bedeutung.
Glück auf Erden – eine Erfindung der Neuzeit
Es wurde noch bis zum Zeitalter der Aufklärung als selbstverständlich hingenommen, dass es im irdischen Diesseits gar kein Leben ohne Leid und Trauer geben kann. Ein glückliches und vollkommenes Dasein suchten die Menschen deshalb nicht allein im Leben auf Erden. Sie fügten sich mit Demut in ihr irdisches Schicksal und hofften auf den Tag, an dem Gott Himmel und Erde neu machen und alle ihre Tränen trocknen würde. An diesem Tag würde dann auch Gerechtigkeit hergestellt werden. Bis ins späte Mittelalter galt die Überzeugung, dass nicht Gott das Leid in die Welt trägt, sondern der sündige Mensch mit seinem freien Willen.
Vier christliche Symbole
Trauer empfanden die Menschen zu allen Zeiten; nur gingen sie früher ganz anders damit um und nahmen vor allem Zuflucht in ihrer Frömmigkeit. Die christliche Mystik kann auch heute Ihnen helfen, Trauersituationen besser zu überstehen. In diesem Rahmen sollen nur einige ihrer traditionellen Symbole erwähnt werden:
die Stille,
das Fasten,
der Rosenkranz,
das Labyrinth.
Die Stille
Während der Trauer sind Ruhe und Stille angemessen. Der Hinterbliebene ist aus Hektik und Lärm des Alltags herausgenommen und plötzlich mit einer Situation konfrontiert, in der er sich ohnehin am liebsten von allem und jedem zurückziehen möchte. Jetzt einen stillen Raum um sich herum zu schaffen kann helfen, seine Gedanken zu ordnen und die Gefühle zu bewältigen.
Die ewige Stille, die sich über den Verstorbenen gebreitet hat, weht auch zu den Lebenden herüber. Haben Sie keine Angst vor dieser Stille, denn sie führt Sie in Ihr Innerstes – dorthin, wo Ihre Wünsche und Sehnsüchte ruhen. Erst wenn Sie auf diesen Grund Ihrer Seele gelangen, können Sie wieder aufleben.
Das Fasten
Essen und Trinken ist etwas Heiteres und mit Genuss und Freude verbunden. Fasten ist daher ein natürliches Trauerritual. Der eingetretene Todesfall verschlägt vielen Hinterbliebenen ohnehin den Appetit. Mancher ist unfähig, etwas Festes zu sich zu nehmen. Sie werden selbst spüren, ob Sie Nahrung aufnehmen möchten oder können. Ihr Körper wird Ihnen zeigen, wann es soweit ist, wieder genussvoll zu essen. Gehen Sie auf die Signale Ihres Körpers ein und lassen Sie sich nicht verunsichern von Menschen, die es gut mit Ihnen meinen und Sie zum Essen bewegen wollen.
Für einige Tage ist Fasten in Ordnung, denn der Körper kann meist auf ausreichende Reserven zurückgreifen. Reichlich Flüssigkeit ist weiterhin unabdingbar, aber der Verzicht auf feste Nahrung reinigt den Körper und den Geist.
Fasten diente immer auch der Vorbereitung auf einen neuen Lebensabschnitt. So kann es jetzt für Sie sowohl ein Zeichen Ihrer Trauer sein als auch ein Zeichen des Wandels in Ihrem Leben.
Der Rosenkranz
Das Rosenkranzgebet ist mehr als ein monotones Wiederholen von immer gleichen Texten; es kann einen gläubigen Menschen in die Nähe Gottes versetzen. Der Begriff Rosenkranz steht für die traditionelle Abfolge von Gebeten und für das Hilfsmittel der Gebetskette. Die 59 Perlen, die der Beter durch die Finger gleiten lässt, bezeichnen Gebete, die wie ein Mantra wiederholt werden.
Die Eröffnung bildet die am Kranz befestigte Kette mit Kreuz und drei kleinen Perlen zwischen zwei großen. Der Kranz trägt fünfmal zehn kleinere Perlen für die Ave Maria und eine trennende große für das Vaterunser und Ehre sei dem Vater. Ein Vaterunser, zehn Ave Maria und ein Ehre sei dem Vater bilden ein »Gesätz«.
Das eigentliche Gebet findet jedoch nicht auf sprachlicher Ebene statt. Während der Geist das Vaterunser oder das Ave Maria betet, spricht das Herz unmittelbar zu Gott. So ist der Intellekt beschäftigt, während das Herz die Nähe Gottes sucht. Die christliche Mystik sagt, dass allein das Gebet des Herzens diese Gottesnähe bewirken kann. In dieser findet dann der direkte Kontakt statt und erfüllt das Herz mit der tiefem Trost.
Gebetsfolge des
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