Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
bis zu dem Punkt, an dem der Tod besser erscheint als das Leben.
Rettung in der Therapie
Je nachdem, wie sehr Sie sich belastet fühlen, stehen Ihnen unterschiedliche Hilfsangebote zur Verfügung. Zunächst könnten Sie sich einer Trauergruppe anschließen, in der Sie Menschen finden, die Sie verstehen, weil sie eine ähnliche Situation durchmachen (siehe auch > ). Des Weiteren gibt es Unterstützung in karitativen oder diakonischen Verbänden und bei pro familia.
Oder Sie suchen Unterstützung bei einem Psychologen oder Psychotherapeuten. Depressionen sind ein regelrechtes Volksleiden und in aller Regel gut heilbar. Vorübergehend können Medikamente für eine schnelle erste Entlastung sorgen. Wagen Sie, wenn es nottut, den Schritt zu einem Therapeuten. So wie Sie bei körperlichen Schmerzen selbstverständlich zum Arzt gehen, sollten Sie das auch bei seelischen Schmerzen tun. Lassen Sie sich professionell helfen und überbrücken Sie damit Ihre Leidenszeit, bis sich eine Linderung einstellt und sich Ihre Gefühle aufhellen.
Das Auf und Ab, Freude und Schmerz, Glück und Leid – all das gibt Ihrem Leben seine unverwechselbare Dynamik und Prägung. Erst auf dem Hintergrund von Schmerz, Trauer und Leid bekommen das Glück und die Freude ihren Wert und ihre Tiefe. Nehmen Sie also auch eine Depression als einen Teil Ihres Lebens an, aber bleiben Sie nicht dabei stehen, sondern arbeiten Sie sich hindurch.
Gefühle gezielt beeinflussen
Haben Sie keine Angst vor Ihren Gefühlen; sie gehören zu Ihnen. Aber Sie müssen sich ihnen nicht willenlos ausliefern. Haben Sie das erst einmal verstanden und verinnerlicht, werden Sie immer besser mit Ihren Gefühlen umgehen können.
Durchbrechen Sie den Teufelskreis der immer gleichen Gedanken während der Trauer. Kämpfen Sie an gegen die Gefühle, die Sie lähmen. Lernen Sie sich und Ihr Seelenleben besser kennen. Jeder Mensch ist einzigartig und reagiert in einer vergleichbaren Situation auf seine ganz eigene Weise. Jeder hat seine individuelle Art, mit Schmerz und Verlust umzugehen. Spüren Sie in sich hinein: Welches sind Ihre ganz persönlichen Gefühle? Wie reagieren Ihr Körper und Ihre Seele? Wie können Sie diesen Gefühlen Ihren individuellen Ausdruck verleihen? Was möchten Sie tun, um Ihre Gefühle herauszulassen und ihnen Gestalt zu geben?
»Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.«
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Verharren Sie in Ihren traurigen Gefühlen so lange, wie es Ihnen notwendig erscheint, aber nicht für immer. Wenn die Gedanken und Gefühle Sie gegen Ihren Willen niederdrücken, dann kämpfen Sie dagegen an. Sagen Sie zu sich selbst: »Es ist gut und richtig, dass ich meinen Schmerz, meine Traurigkeit, Fassungslosigkeit und Angst so stark gespürt habe, aber nun will und muss ich weitergehen. Das Leben ruft mich, und ich will sehen, was die Zukunft für mich bereithält.«
Durch diesen Aufbruch werden Sie dem Verstorbenen nicht untreu. Er wird immer ein Teil Ihres Lebens bleiben. Sie können sich dankbar daran erinnern, womit er Ihr Leben bereichert hat.
Es ist immer noch Ihr Leben
Sie sind noch in der Welt der Lebenden und nicht bei den Toten. Versuchen Sie, Ihren eigenen Weg zu finden und weiterzugehen. Lassen Sie sich von Ihrer gemeinsamen Vergangenheit für die Zukunft inspirieren. Schöpfen Sie Kraft aus der Erinnerung an Ihre Gemeinschaft. Vielleicht fallen Ihnen Situationen ein, in denen Sie heute anders handeln würden. Dann handeln Sie künftig anders; das Leben wird Ihnen die Chance dazu geben. Sie haben immer die Möglichkeit, sich zu ändern und neue Wege zu beschreiten. Hören Sie auf Ihre innere Stimme. Vertrauen Sie darauf, dass sich die Dinge wieder klären, die Nebel sich lichten und Sie wieder wissen werden, wohin es für Sie gehen soll.
Vielleicht werden Sie einen Weg beschreiten, der Ihnen bisher noch niemals in den Sinn gekommen ist, oder Sie kehren zu den Träumen Ihrer Kindheit und Jugend zurück. In jedem Fall werden Sie Mut brauchen für die ersten Schritte ins Ungewisse. Es wird den einen oder anderen Stolperstein geben, der Sie aufhält oder sogar straucheln lässt. Aber geben Sie nicht auf. Das Leben gehört Ihnen, und Sie tragen die Kraft in sich, es zu schaffen.
Überlebenstraining für Hinterbliebene
Wir haben davon gesprochen, dass die Trauer Zeit braucht und dass Trauernde verschiedene Phasen durchwandern. Es wird dabei Tage geben, in denen die Trauer
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