Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Vieren Disteln aus dem Rasen gestochen. Das hat mich abgelenkt und meinen Körper müde gemacht, sodass ich nachts besser schlafen konnte. Der Garten beruhigt mich. Nicht nur meine Traurigkeit, auch meine Wut und meine Verzweiflung kann ich dort wegarbeiten. Noch heute gehe ich in den Garten und ackere dort, wenn etwas mein Herz und meine Seele bedrückt.
Und immer wieder finde ich dabei Trost und Anregung.
Wie Gefühle entstehen: ein Prozess
Gefühle können blitzschnell auftreten, der Mechanismus ihrer Entstehung ist aber immer einer bestimmten Reihenfolge unterworfen. Nehmen wir es mal ganz genau: Gefühle infolge eines Ereignisses entstehen nicht direkt durch dieses. Am Anfang steht unsere Sinneswahrnehmung, dann erfolgt eine Bewertung, und erst aufgrund dieser inneren Reaktion melden sich die Emotionen.
Das ABC der Gefühle:
Die Sinne nehmen die Situation auf: Wie ist die Lage?
Die Gedanken vergleichen das Erlebnis mit unseren Erfahrungen und Erwartungen. Sie analysieren und bewerten die Lage.
Die Bewertung löst alles Emotionale aus. Erst jetzt kommen Gefühle ins Spiel.
Kein Gefühl ist zwangsläufig
Ein und dieselbe Situation kann ganz verschiedene Reaktionen auslösen. Je nachdem, wie Sie die Situation betrachten und bewer ten, stellen sich die entsprechenden Gefühle ein. So kann ein Trauerfall sehr unterschiedliche Gedanken und Gefühle hervorrufen. Verbinden Sie den Tod mit der Hoffnung auf ein schönes Leben danach, werden Sie anders reagieren als jemand, für den mit dem Sterben alles aus, vorbei und hinfällig ist. Notwendig ist der Jenseitsglaube nicht unbedingt. Den Tod als von der Natur gewollten Abschluss und die Vollendung des irdischen Lebens zu verstehen kann auch ein tröstlicher Gedanke sein.
Gefühle sind immer das Ergebnis von Denken und Handeln.
Bewältigen Sie Ihre Trauer, indem Sie aktiv werden. Überlegen Sie, was Sie von den genannten Dingen tun möchten, und gehen Sie dann den ersten Schritt.
Anregung: Meditation zur Gefühlsreinigung
Meditation bedeutet der Wortherkunft nach, sich in seine eigene Mitte zu begeben. Dabei soll die äußere Welt mit der inneren in Verbindung und in Einklang gebracht werden. Regelmäßiges Meditieren wirkt entspannend, ausgleichend und korrigierend. Sie steigern damit Ihre Konzentrationsfähigkeit und lernen sich selbst besser kennen und schätzen. Der Kontakt mit Ihrer inneren Welt bringt Ruhe und Gelassenheit in Ihr Leben.
Um Ihre Gedanken nach einem Trauerfall zu ordnen und den Schmerz zu bewältigen, sollten Sie täglich einige Minuten in sich gehen. Nehmen Sie dazu eine möglichst bequeme Haltung ein. Beginnen Sie mit einer einfachen Abwandlung der Atemübung zur Achtsamkeit (siehe > ).
Legen Sie Ihre Hände auf Ihren Bauch, atmen Sie durch den Mund aus und ziehen dabei Ihren Bauch ein, bis keine Luft mehr ausströmt. Zählen Sie bis drei und halten Sie dabei den Atem an. Nun lassen Sie langsam wieder frische Atemluft durch die Nase einströmen. In den Bauch hinein. Spüren Sie, wie sich die Bauchdecke unter Ihren Händen hebt.
Wiederholen Sie die Übung drei Mal und konzentrieren Sie sich ganz darauf.
Schließen Sie nun die Augen und lassen Sie zunächst Ihre Gedanken frei fließen. So bekommen Sie einen Eindruck davon, was Sie im Innersten bewegt. Betrachten Sie unbefangen die Bilder, die in Ihrem Kopf entstehen.Anfangs werden es Bilder der Trauer sein. Aber nach und nach können Sie korrigierend eingreifen, indem Sie diese nicht mehr beliebig kommen und gehen lassen, sondern gezielt über bestimmte Dinge nachsinnen.
Richten Sie Ihre Gedanken auf eine positive Zukunft, auf das, was Ihnen bei allem, was Sie erleiden mussten, doch noch ein wenig Freude bereiten kann. Wenn Ihnen in der Meditation ein wohltuender Gedanke kommt, dann halten Sie ihn fest und denken sich in ihn hinein.
Diese Übung wird Ihnen immer wieder ein wenig neue Kraft geben, Ihren Weg zu finden und zu gehen.
Wegträumen und visualisieren
Ihre innere Welt, Ihre Träume und Hoffnungen gehören Ihnen allein. Auch wenn Sie es wollten, könnten Sie niemandem Zutritt dazu gewähren und unmittelbaren Anteil geben. In dieser Welt können Sie durch Imagination sowohl Vergangenes zurückholen als auch durch Visualisierung Zukünftiges entstehen lassen.
Was um Sie her geschieht, alles was Sie sehen, spüren, riechen, schmecken und hören, vereint sich in Ihrem Gehirn zu einem einzigartigen Bild. Sie gestalten durch Ihre Wahrnehmung laufend Ihre eigene, individuelle
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