Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
anzupacken.
Eine Tagesordnung aufstellen
Generell ist es vorteilhaft, die Aufgaben jedes Tages im Vorhinein zu visualisieren. Damit bereiten Sie sich optimal vor, und dank dieses überlegten Vorgehens setzen Sie die richtigen Prioritäten.
Das Gedachte dann in die Tat umzusetzen, dabei kann Ihnen eine einfache Todo-Liste helfen, auf der Sie die wichtigsten Tagesordnungspunkte notieren. Damit verhindern Sie Versäumnisse und haben die Gewähr, dass Sie Ihr Leben aktiv gestalten und sich nicht treiben lassen. Sie konzentrieren sich besser und erhalten einen Überblick darüber, wie Sie Dinge planen und umsetzen.
Haken Sie die Aufgaben nach ihrer Erledigung ab. So gehen Sie nicht achtlos über Ihre erreichten Zwischenziele hinweg, sondern nehmen die kleineren und größeren Meilensteine bewusst wahr.
Gehen Sie gerecht mit sich selbst um. Das kann Ihnen das nötige Selbstvertrauen und den Mut schenken, nicht aufzugeben.
Suchen Sie in allen Lebensbereichen einen realistischen Mittelweg zwischen Passivität und Selbstüberforderung. Bestimmen Sie laufend Ihren Standort und korrigieren Sie den Kurs.
Die Frage der Schuld
Ihr Gewissen sagt Ihnen instinktiv, was richtig und was falsch ist. Jeder Mensch kann gut und böse unterscheiden. Schuld ist und bleibt ein Thema aller Menschen – auch außerhalb der Religionen. Es gibt bestimmte Werte und Moralvorstellungen, auch wenn sich nicht jeder diesen unterwirft. Das Unterbewusstsein bewertet im Normalfall sofort, ob eine Handlung richtig oder falsch ist.
Hätten Sie es verhindern können?
Geschieht ein Unglück, analysieren wir den Vorgang, ob wir das wollen oder nicht: »Wie konnte das nur passieren?« Wir wollen das Geschehen begreifen und fragen sofort nach dem Schuldigen: »Wer hat das zu verantworten?«
Bei einem Todesfall kommen meist Gefühle von Verletzung und Versagen auf. Auch die Frage danach, was falsch gelaufen ist.
Verletzungen, die Ihnen der Verstorbene zugefügt hat, können ebenso eine Rolle spielen wie ein Versagen Ihrerseits.
Menschen verletzen
Ob wir es wollen oder nicht – unser Handeln bewirkt nicht immer nur Gutes, und wir erkennen oft zu spät, was wir falsch gemacht haben. Manchmal erkennen wir unsere Fehler überhaupt nicht, aber die Verletzung beim anderen ist trotzdem da.
Wie können Sie mit Verletzung und eigenem Versagen umgehen? Was können Sie tun, wenn Ihr Gewissen Sie drückt oder wenn die eigenen Verletzungen so groß sind, dass Sie an den Verstorbenen nur mit Hass und Zorn denken können?
Beides, sowohl vom Verstorbenen erlittene als auch von Ihnen begangene Verletzungen, beeinträchtigt Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensfreude. Es ist kein glückliches Leben möglich, wenn Sie diese Dinge nicht ausräumen. Sie können nicht frei sein, wenn Sie zwischen Schuldgefühlen auf der einen und Vorwürfen auf der anderen Seite eingeklemmt sind. Und ohne innere Freiheit können Sie kein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen.
Trifft Sie eine Schuld?
Schnell kommen Fragen auf wie: »Was habe ich damit zu tun?«, »Habe ich irgendwann eine falsche Entscheidung getroffen?«, oder »Hätte ich das Unglück verhindern können?«
Sie wollen die Geschehnisse verstehen. Das ist eine normale menschliche Regung. Sie wollen genau wissen, was passiert ist und warum. Bleiben wichtige Fragen im Zusammenhang mit dem Sterbefall ungeklärt, können sie einen jahrelang umtreiben. Auch eine mögliche eigene Beteiligung am geschehenen Unglück muss aufgeklärt werden.
Versuchen Sie deshalb die Ereignisse, so gut es geht, zu rekonstruieren. Holen Sie verschiedene Meinungen und Ansichten ein. Wen könnten Sie dazu befragen? Wer war dabei oder weiß mehr als Sie? Vielleicht ein Arzt, eine Krankenschwester, die Polizei oder Augenzeugen? Reden Sie mit möglichst vielen Menschen und versuchen Sie sich das Geschehene zu verdeutlichen. Beleuchten Sie das Unglück aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
»Schicksalsschläge lassen sich ertragen – sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden – das ist der Stachel des Lebens.«
(Oscar Wilde)
Das Geschehen genau ausleuchten
Versuchen Sie dann, Ihre eigene Rolle realistisch in die Kausalkette einzuordnen. Ihre eigene Einschätzung, Ihr Gefühl und Ihre Selbstwahrnehmung können Sie sehr täuschen. Darum ist es wichtig, mit anderen darüber zu sprechen. Das kann Ihnen unter Umständen die Augen dafür öffnen, dass Sie sich die Last der Schuld grundlos auferlegen.
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