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Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sie den Kopf. „Ich war schrecklich naiv. Trotzdem leide ich unter Entzugserscheinungen.“ „Jeder im Sender hält ihn für Gott? Beschäftigt Bill nur Schwachköpfe?“
    „Nur einen – mich.“
    Charlie stieß eine heftige Verwünschung aus. „Wenn du in Selbstmitleid schwelgen willst, dann runter von meinem Schoß!“
    Entspannt kuschelte sie sich in seine Arme, die sie sofort fester umschlossen. „Weißt du, ich bin eine sehr gute Produzentin. Nur im Privatleben bin ich ein absoluter Flop.“
    „Du und zwanzig Millionen andere. Es ist ein weit verbreitetes Versagen.“
    „Wie läuft es bei dir?“
    „Nicht gut. Ich habe dieses Bindungsproblem.“
    „Du und zwanzig Millionen andere.“ Allie zog die Nase kraus. „Jede Wette, dass du deinen Verflossenen keine Träne nachweinst. Vorbei ist vorbei.“
    „Vielleicht habe ich noch nie jemanden genug geliebt, um ihm lange nachzutrauern.“
    „Genau das ist der Punkt.“ Erneut setzte sie sich auf. „Habe ich Mark überhaupt geliebt? Gegen Ende mochte ich ihn nicht mal besonders. Unsere Beziehung war mehr eine nette Angewohnheit. Jetzt bin ich gefangen in dieser stupiden Routine. Ich brauche irgendwas, das mich da herausreißt.“
    „Ein zeitlich befristetes Arrangement?“
    Allie versuchte, ihm die Vorstellung schmackhafter zu machen. „Absolut. Keine Versprechen. Keine Reue.“ Dem Stress, einen Mann dauerhaft glücklich machen zu müssen, sah sie sich sowieso nicht gewachsen. „Mit etwas Glück dreht sich mir anschließend bei Marks Anblick nicht gleich wieder der Magen um.“
    „Dir und zwanzig Millionen anderen.“
    Ein zaghaftes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Nein, ernsthaft. Mark ist ein netter Kerl. Viele Leute mögen ihn. Seine Sendung ist beliebt. Außerdem ist er überaus fotogen.“
    „Das also ist wichtig im Radio. Attraktivität.“ Deutliche Verachtung schwang in seiner Stimme mit.
    „Und was tust du dann hier?“
    „Vielleicht liebe ich Exzentriker. Wieso sonst hätte ich mich von dir aufreißen lassen?“
    Sein Charme war unwiderstehlich. Wie viele Dinge an ihm. Tatsächlich besaß Charlie Tenniel eine Menge liebenswerter Eigenschaften.
    „Geh ins Bett, Allie, damit ich in die Federn kriechen kann.“ Charlie schob sie von der Couch hoch. „Du darfst auch zuerst ins Bad.“ Allie hätte schwören können, dass sie Verlangen in seinen Augen aufblitzen sah. Aber was wusste sie schon über Männer? „Morgen helfe ich dir mit Mark – streng platonisch, natürlich, aber jetzt brauche ich wirklich eine Mütze voll Schlaf.“
    Das war es dann wohl. Allie ging zur Tür. Sie hätte wissen sollen, dass es nicht klappen würde.
    Alles Ratten, diese Männer!
    Es sei denn .
    Mit einer graziösen Bewegung und einem verdächtig unschuldigen Gesichtsausdruck drehte sie sich um. „Wie wär’s mit einem kleineren Gefallen?“
    „Kleiner als Sex?“
    „Unbedingt!“ Engelsgleich schwebte sie durch den Raum. Jede ihrer Bewegungen war voller Verheißung. Dicht vor Charlie blieb sie stehen, nahm ihre Brille ab und hob ihm das Gesicht entgegen. „Küss mich.“ Ein rosiger Schimmer überzog ihre Wangen. „Diesmal konzentriere ich mich. In der Bar ist mir ja das Wichtigste entgangen.“
    Charlie fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs Haar. So viel zu seinem Anflug von Ritterlichkeit. „Du bist mir schon eine! Behandelst du alle Männer so?“
    „Du hast mich nur zufällig an einem sehr ungewöhnlichen Tag erwischt.“
    „Ich Glücklicher.“
    Ihre leicht geöffneten Lippen waren eine stumme Einladung. Es ist nur ein Kuss, redete er sich ein. Ein freundschaftlicher Kuss. „Okay. Kopf hoch! Aber pass gut auf. Ich möchte das nicht ständig wiederholen müssen.“
    Eigentlich wollte er es kurz machen, doch ihre hingebungsvolle Sinnlichkeit hüllte ihn ein wie ein warmer, weicher Nebel. Charlie konnte nicht mehr denken, nur noch handeln. Fieberhaft fuhren seine Hände über ihren Rücken, die schlanke Taille, die Innenseite ihrer Arme. Als er mit den Daumen ihre vollen Brüste liebkoste, stöhnte Allie auf.
    Hilfe! Ich stecke in Riesenschwierigkeiten! dachte er in einem Anflug von Panik. Atemlos brach er den Kuss ab und schob Allie an den Schultern zurück.
    „Danke.“ Mit zitternden Knien trat sie den Rückzug an. „Das war sehr nett. Gute Nacht.“ Die Schlafzimmertür fiel zu. Charlie war allein.
    Denk nicht an sie!
    Das war leichter gesagt als getan. Charlie unternahm einen Abstecher ins Bad, wo der zarte Duft von Allies Parfüm

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