Jede Nacht mit Charlie
hing, machte sein Bett auf der Couch, wieder beseelt von unerwünschten Visionen, und als er sich endlich schlafen legte, wurde alles noch schlimmer.
Vom vielen Herumdrehen waren die Laken zerknittert, die Decke hatte er um seine Beine gewickelt, und dass er halb angezogen in seiner Jogginghose schlafen musste, weil Allie herumhuschte und derartige Vorschläge machte, nervte zusätzlich. Dabei stand sein Entschluss unwiderruflich fest. Eine Affäre mit seiner Produzentin war Gift für seinen Auftrag!
Eine wahrhaft brillante Erkenntnis.
Wieder wälzte er sich herum. Mit Allie zu schlafen wäre falsch. Im Augenblick befand sie sich in einer sehr verletzlichen Phase. Morgen würde sie bestimmt froh sein, dass er ihre Einladung ausgeschlagen hatte. Natürlich ging er bis dahin vor Frustration die Wände hoch!
Charlie setzte sich auf, beschäftigte sich mit dem anonymen Brief, der traurigen Tatsache, dass er nicht den blassesten Schimmer von den Aufgaben eines Discjockeys hatte, dass morgen Nacht seine Feuerprobe bevorstand, kurzum, er konzentrierte sich auf alles und jedes außer Allie.
Sie schlief vermutlich längst.
Was sollte sie bloß tun? Nie zuvor war Allie in Versuchung geraten, einem Mann buchstäblich die Kleider vom Leib zu reißen. So zu küssen sollte illegal sein. Oder zumindest lizensiert. Mit Charlie zu schlafen wäre kein Penicillin. Mit Charlie zu schlafen wäre Kokain. Von allen haarsträubenden Ideen, auf die sie im Laufe der Jahre verfallen war, war das mit Abstand die dümmste!
Warum hörte sie bloß nie auf Joe?
Sie wollte Charlie. Unbändig. Das war nicht die romantisch verklärte Sehnsucht schwülstiger Liebesromane. Diese Lust war unangenehm, unerbittlich und verlangte vollen Körperkontakt.
Und er hatte bereits einmal Nein gesagt.
Angenommen, sie spazierte einfach nach draußen. Und dann, was? Sollte sie ihr Nachthemd ausziehen? Den Tanz der sieben Schleier hinlegen? Unmöglich. Sie war eine lausige Tänzerin. Inszenierung war ihre Spezialität, nicht Verführung. Vielleicht, wenn sie ein paar Stichwortkarten schrieb: „Ja, Allie, ich würde gerne mit dir schlafen. Zieh dich aus.“
Sie setzte sich auf und schlang die Arme um ihre Knie. So würde sie niemals Schlaf finden!
Leise klopfte es an der Tür. „Allie?“
3. KAPITEL
F ür einen so großen Kerl bewegte sich Charlie verflixt schnell. Seine muskulöse Brust war nackt. Feine dunkelblonde Härchen verjüngten sich zu einem schmalen Dreieck, das unter einer tief sitzenden Jogginghose verschwand. Wäre sie Fernsehproduzentin, würde Allie darauf bestehen, dass er grundsätzlich halb nackt auftrat. Die Frauen am Set würden reihenweise in Verzückung geraten.
„Du und deine ‚kleinen Gefallen‘.“ Liebevoll umfasste er ihre Wange. „Willst du immer noch diesen One-Night-Stand? Dann rutsch rüber.“
In einer fließenden Bewegung zog er Allie das Nachthemd über den Kopf und kämpfte noch mit seiner Jogginghose, als er sich schon mit Allie übers Bett rollte. Ihr leises Keuchen ließ das Blut schneller durch seine Adern fließen. In zärtlicher Ungeduld liebkoste er ihren Hals mit den Lippen. Ihre Haut war glatt und geschmeidig, genauso, wie er es sich in seinen Fantasien ausgemalt hatte.
Mit beiden Händen umklammerte Allie seine Hüften, den Kopf hingebungsvoll in den Nacken gelegt, damit er sich nehmen konnte, was er wollte.
„Sag mir, was du möchtest“, raunte er an ihren Lippen.
Ihr Blick verschleierte sich. „Dich. Nur dich.“ Gleich darauf senkte sie die Lider, als könne sie so den Sturm, der in ihr tobte, unter Kontrolle bringen.
Charlie glitt an ihrem Körper herab, strich mit den Lippen durch das Tal zwischen ihren Brüsten, saugte an den harten Spitzen, reizte sie mit kleinen Bissen. Das wilde Spiel seiner Zunge bereitete ihr Folterqualen, die ihre Begierde in einem Maß entfachten, dass es ihr bald unerträglich schien.
„Ja, so will ich dich sehen. Wild und hemmungslos.“ Hilflos wand sie sich in seinen Armen, den Rücken durchgebogen, während sein Mund eine Spur heißer Küsse über ihren Bauch zog. Tiefer. Immer tiefer. „Du hast einen wundervollen Körper, Allie. Du bist wie geschaffen für die Liebe.“
„Charlie“, stöhnte sie. Außer sich vor Erregung, zog sie ihn zu sich hoch, schlang die Beine um seine Hüften und rieb sich an dem beeindruckenden Beweis seines Verlangens. Lustschauer überliefen sie, als seine Finger sich fest in ihre Hüften gruben. Er war bereit. Jeder Muskel in
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