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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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geschossen«, sagte Vera. »Das tue ich immer nur, wenn sonst nichts mehr geht.«
    Ohne die Augen von ihr abzuwenden, setzte sich Erdle wieder hin. Theenie reichte ihm die Flasche Rizinusöl. Er trank einen Schluck und würgte. »Bäh! Das ist das Schlimmste, was ich je getrunken habe! Das schaffe ich nicht.« Vera spannte den Hahn der Pistole. Schnell trank Erdle noch einen Schluck. Er schüttelte sich und verzog das Gesicht. Dann holte er tief Luft und leerte die Flasche in einem Zug. »Zufrieden?«, fragte er Vera.
    Sie nickte, sicherte die Pistole wieder und schob sie zurück in ihre Handtasche.
    Jamie fragte Annie: »Kann ich die Katze nach draußen setzen? Sonst kommt Flohsack nicht mehr unter deinem Bett hervor.«
    »Klar«, erwiderte Annie. »Ach, ich werde dafür sorgen, dass Peaches morgen nicht da ist, wenn ihr kommt.«
    Offenbar erleichtert ging Jamie mit der Katze zur Hintertür.
    »Die Wettervorhersage meldet Regen«, bemerkte Theenie. »Peaches hat Angst vor Regen.«
    »Anjamies Hochzeitstag wird es nicht regnen«, erklärte Destiny.
    Annie zuckte mit den Achseln. »Und wenn doch, bitte ich Doc, auf Peaches aufzupassen. Er mag sie. Er hat sie gefüttert und das Katzenklo saubergemacht, als ich nicht da war.«
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte Erdle müde. »Mir ist schlecht.«
    Annie eilte auf ihn zu. »Wage es bloß nicht, dich zu übergeben, Erdle Thorney!«, rief sie mit drohender Stimme.
    »Mir ist nicht besonders gut im Magen«, jammerte er.
    »Das liegt daran, dass du jetzt mal was anderes als Alkohol bekommen hast«, gab sie zurück.
    »Mir wird schlecht«, klagte Erdle.
    »Hör auf!«, rief Annie. Sie hatte das Gefühl, als würde sie jeden Moment die Nerven verlieren. »Ich schwöre dir, Erdle, wenn du dich übergibst, dann nehme ich Veras Pistole und erschieße dich höchstpersönlich!«
    »Sie sind einfach verrückt«, sagte er mit bedenklicher Schlagseite. »Und dazu auch noch gemein. Deshalb weiß ich auch, dass Sie Ihren Mann umgebracht haben. Und die ganze Zeit habe ich Sie geschützt. Sogar die Leiche vergraben, damit es niemand herausfindet. Ja, Sie sind verrückt und gemein.«

FÜNFZEHN
    Erschrocken schnappten die Anwesenden nach Luft. Erdles Kopf fiel nach hinten, der Mann wankte. Annie schrie auf, konnte ihn aber auffangen, ehe er auf den Fliesen auftraf. Jamie eilte ihr zu Hilfe. Vorsichtig legten sie Erdle auf dem Boden ab, dann sahen sie sich an. »Der ist hinüber«, erklärte Jamie.
    »Hast du gehört, was er gesagt hat?«, rief Annie. »Er hat gesagt, er hätte Charles vergraben.«
    »Habe ich gehört«, sagte Theenie. »Ich glaube, wir müssen Lamar anrufen.«
    Jamie schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Wir müssen versuchen, mehr aus ihm herauszubekommen.« Sie überlegte. »Komm, wir bringen ihn zur Spüle und lassen ihm kaltes Wasser über den Kopf laufen.«
    »Da geht‘s wieder los«, seufzte Destiny und eilte ihr zu Hilfe.
    Theenie und Lovelle räumten die Spüle und die Theke. Die drei jüngeren Frauen schleppten den Mann hinüber. Annie drückte seinen Kopf in das Becken, und Theenie stellte das kalte Wasser auf volle Kraft. Hustend und spuckend kam Erdle zu sich. »Wollen Sie mich umbringen?«, schrie er Annie an. »Damit ich nicht sage, was ich weiß?«
    »Erdle, du Spinner!«, rief sie. »Ich habe Charles nicht umgebracht. Das sage ich dir jetzt zum allerletzten Mal.« Er wirkte nicht gerade überzeugt. »Sehe ich vielleicht wie eine Mörderin aus?«, fragte sie.
    »Sehe ich vielleicht wie ein Totengräber aus?«, gab er zurück. Das Wasser tropfte auf seine Kleidung. Er blinzelte und rieb sich die Augen. Lovelle eilte davon und kehrte mit einem Handtuch zurück. Annie rieb Erdle das Haar trocken, während ihn die anderen aufrecht hielten. Vera zog quer durch die Küche einen Stuhl heran, und Annie und Jamie ließen Erdle daraufsinken, während Destiny ihm eine Tasse schwarzen Kaffee in die Hand drückte.
    »Trink das!«, befahl Annie.
    Erdle pustete und nahm einen vorsichtigen Schluck.
    Als sich Annie überzeugt hatte, dass er selbstständig sitzen konnte, ließ sie ihn los. »Jetzt erzähl schon, Erdle, und zwar alles von vorne bis hinten!«
    Er schaute zu Vera hinüber. »Schießt die auf mich?«
    Vera stemmte die Hände in die Hüften. »Nein, aber ich schlag Sie mit der Knarre, wenn Sie jetzt nicht endlich den Mund aufmachen!«
    Erdle seufzte tief und schaute Annie an. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß.
    »Ich habe ihn gesehen. Charles, meine ich«, sagte

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