Jeder Tag Ein Weg Zum Glueck
in den Dingen
die Freude zu schauen.
Die Kunst, glücklich zu sein,
kann man lernen
und einüben.
Und man kann sofort damit anfangen.
Der achtsame Mensch ist der nachdenkliche Mensch, nicht der, der immer an irgendetwas denkt, der ständig grübelt, sondern der, der die Augen aufmacht, der mit seinem Denken bei dem ist, was er tut.
S
ei achtsam und behutsam
mit dir selber.
Und sei achtsam mit den Dingen,
die dir anvertraut sind.
Inneres und Äußeres
sind aufeinander bezogen.
Im Umgang mit den Dingen
drückt sich deine innere Haltung aus.
Wie du mit den Dingen umgehst,
gehst du auch mit dir um.
Wer aufmerksam ist, der geht nicht an den Menschen oder an den Dingen vorüber. Für ihn wird alles zum Zeichen für das Eigentliche, für das Geheimnis Gottes.
W
ir schlafen oft und merken gar nicht, was um uns herum ist. Wir nehmen die Schönheit nicht wahr. Wir nehmen das Glück nicht wahr, das zum Greifen nahe ist. Wir suchen es anderswo, in unseren Träumen, in Illusionen, die wir uns machen. Die Voraussetzung, Glück zu erfahren, ist das Aufwachen. Nur wer aufwacht und nur wer die Augen aufmacht, kann überhaupt wahrnehmen, was ist. Wer erwacht ist, der erlebt, dass er bisher wie in einem Kerker lebte.
Lass dich auf das Gewöhnliche deines Alltags ein. Vertraue darauf, dass du dort alles findest, was du suchst. Es geht nicht um interessante Neuigkeiten, sondern das Spüren dessen, was ist. Nimm wahr, was ist. Werde dem gerecht, was die Wirklichkeit deines Lebens ausmacht. Dann wirst du erahnen, dass dich der Alltag zum Eigentlichen führt, zum reinen Gewahren des Seins. Und wenn du in Berührung bist mit dem, was ist, dann berührst Du den Grund allen Seins. Wenn der Alltag zur Übung wird, wenn er zum Ort der Gottesbegegnung wird, dann verwandelt er sich.
A
chtsamkeit in allem Tun, das gibt deinem Leben einen zarten Hauch. Da bist du ganz gegenwärtig, ganz eins mit dir und den Dingen. Aber diese Achtsamkeit ist uns nicht einfach geschenkt. Sie will täglich geübt werden.
Die Erde ist eine Blume, die die Schönheit des Himmels in sich trägt, die den Himmel über uns öffnet. Wenn du dieses Wort in dein Herz fallen lässt, dann verändert es deine Augen. Du wirst mit einem anderen Blick auf diese Erde schauen.
Wir brauchen nur zu staunen vor dem, was in der Schöpfung um uns herum ist. Wir brauchen nur zu beobachten, was wir sehen, und die Tiefe von dem erspüren, was wir schauen. Dann spüren wir die Lust, dann geht sie von der Schöpfung in uns über, dann nehmen wir nicht nur den Frühlingswind wahr, sondern werden von ihm zur Lust auf dem Grund unseres Herzens geführt. Dann brechen wir auf zu einer kraftvollen Lebensfreude.
A
chtsamkeit im Augenblick, das ist mehr als nur eine Übung der Konzentration, es ist der Weg zum Glück. Es braucht nicht viel zum Glück. Es braucht nur die Achtsamkeit. Wenn wir dankbar sind für das, was wir wahrnehmen, dann sind allein die gesunden Augen schon eine Quelle des Glücks. Täglich dürfen unsere Augen wunderbare Dinge sehen. Aber es braucht die Übung der Achtsamkeit, damit wir die Wunder auch bewusst wahrnehmen, die sich uns täglich zeigen:
das Wunder einer Rose,
das Wunder eines Berges,
das Wunder eines Käfers,
der unseren Weg kreuzt, das Wunder eines menschlichen Antlitzes.
D
er Höhepunkt deines Erlebens
ist in den Dingen, die dich umgeben.
In der Wiese vor deinem Haus.
In der Blume auf deinem Schreibtisch.
In der Musik, die du hörst.
In der Stille, die du dir gönnst.
Die Schönheit ist schon vorhanden.
Du musst sie nur wahrnehmen.
N
ur wenn du mit dem Herzen siehst, begegnest du in der Blume der Schönheit ihres Schöpfers und im Baum deiner eignen Sehnsucht, fest verwurzelt zu sein in einem tieferen Grund. Nur wenn du mit dem Herzen siehst, empfindest du beim Anblick eines Baumes die Sehnsucht, so in deine Gestalt hineinzuwachsen und so aufzublühen, dass andere in deinem Schatten Geborgenheit und in deiner Nähe Trost finden. Nur das Herz sieht in allem die Spuren jener letzten Wirklichkeit und Gewissheit, die dich aus dem Antlitz jedes Menschen und aus jedem Stein und jedem Grashalm anblickt, um dir zu sagen: „Du bist geliebt. Die Liebe umgibt dich in allem, was du siehst.“
4.
Verzichten und
genießen
W
ir können uns mit noch soviel Besitz nicht die Lust am Leben erkaufen. Was uns bleibt, das ist: zu genießen, was Gott uns schenkt, und mit Genuss zu essen und zu trinken. Das Leben ist Mühe genug.
Auch das
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