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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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zum ersten Mal die Wahrheit über seine Mission sagen konnte. »Wir sind jederzeit bereit, Skynxnex.« Aber irgendwie befürchtete er, daß die Wahrheit in diesem Fall nicht genügen würde.
    Der magere Mann gestattete sich ein weiteres kurzes Lächeln. »Du erinnerst dich also an mich, Solo? Gut. Moruth Doole will sofort mit dir sprechen.«
    Han hob die Brauen. Das bedeutete, daß Doole noch lebte und noch immer die Fäden in der Hand hielt – aber Han hatte überhaupt keine Vorstellung, was das alles zu bedeuten hatte. »Ich freue mich auf ein Schwätzchen mit dem alten Moruth. Es ist lange her. Er war früher mein Kumpel!«
    Skynxnex grinste höhnisch, wurde dann wieder ernst. Die anderen Wächter hinter ihm kicherten ebenfalls. »Ja«, sagte Skynxnex, »ich glaube, er hat deinen Namen erwähnt. Oft sogar.«
     
    Der Lift brachte sie aus den zentralen Zellenblockbereichen durch eine Röhre zu einer der äußersten Ecken der Strafanstalt. An steilen Metallschienen entlang schossen sie dann himmelwärts.
    Han blickte durch die transparenten, aber zerkratzten Wände des Fahrstuhls und stellte fest, daß das Gefängnis selbst ein massives, graubraunes Gebäude aus Stahlplastik und Synthostein war. Die glatte, nach hinten geneigte Vorderfront stieg in einem Winkel von etwa fünfundvierzig Grad in die Höhe; an jeder Ecke waren Fahrstuhltürme angebracht. Ein verglaster und verspiegelter Aufbau ragte aus der schrägen Frontseite hervor und beherbergte die Verwaltungsbüros und Räume für das Wachpersonal.
    In der himmelwärts rasenden Liftkabine musterte Skynxnex seine beiden Gefangenen mit immer wieder aufflackernder Belustigung, während er seinen modifizierten Doppelblaster auf sie gerichtet hielt. Die beiden Posten, mit konventionelleren Waffen ausgerüstet, blieben ebenfalls wachsam und schußbereit.
    Die Ironie der Situation durchaus begreifend, gestand Han sich ein, daß er beeindruckt war. Er wußte nicht, was er getan hatte, um diese Leute mit solcher Angst zu erfüllen.
    Sie hatten Han und Chewbacca Stunnerschellen angelegt, Handfesseln, die – der Stärke des Widerstands entsprechend, den ein Gefangener leistete – lähmende Elektroschocks direkt ins Nervensystem schickten. Han hatte sich soweit unter Kontrolle, daß er nur ein unangenehmes Prickeln an den Unterarmen zu spüren bekam. Chewbacca konnte wie gewöhnlich sein Temperament nicht zügeln und schaffte es, sich bis zur Benommenheit zu lähmen.
    Als sich die Kabinentür öffnete, gab Skynxnex den beiden Gefangenen einen Stoß. Han setzte sich hastig in Bewegung und versuchte, selbstbewußt auszuschreiten. Er hatte seine Probleme mit Moruth Doole gehabt und traute dem Mann nicht über den Weg – aber soweit er sich erinnerte, gab es zwischen ihnen keinen ernsten Zwist.
    Skynxnex führte sie durch Verwaltungsbüros, von denen viele geplündert oder ausgebrannt waren. Sie passierten ein geräumiges Vorzimmer und gelangten in ein riesiges Büro mit gewaltigen Fenstern, durch die man auf Kessels öde Landschaft blickte. In der Ferne konnte Han die krustigen Salzebenen erkennen. Die mächtigen Düsen der Atmosphärefabriken bliesen Wolken aus Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid in den rosafarbenen Himmel und sorgten dafür, daß der Planet halbwegs bewohnbar blieb. Starke Strahlungsschilde im Orbit filterten einen großen Prozentsatz der tödlichen Röntgen- und Gammastrahlen aus dem nahen Schlund. Gäbe es das kostbare Gewürz nicht, hätte niemand die Mühe auf sich genommen, auf Kessel zu leben.
    Das Originalemblem an der Schreibtischfront verriet, daß dies ursprünglich das Büro des Gefängnisdirektors gewesen war, aber jemand hatte die ursprüngliche ID-Inschrift durchgestrichen und handschriftlich mit den Basic-Worten DOOLES ZIMMER überschrieben. An der Wand rechts neben der Schreibtischeinheit hing ein Mann in den letzten Zuckungen des Todeskampfes, eingefroren in Karbonid. Doole hatte von Jabba gelernt und stellte offen die Qualen zur Schau, die seinen Feinden drohten. Allein der Anblick der Trophäe ließ Han frösteln.
    Neben dem Fenster, nur als Silhouette vor dem grellen Licht sichtbar, stand eine tonnenförmige Gestalt. Han erkannte Moruth Doole sofort.
    Doole war ein Rybeter, gedrungen und weichhäutig. Hellgrüne und braune Streifen musterten wie Jahresringe seine Wangen, Arme und Schultern. Seine Haut war trocken, aber so glatt, daß sie schleimig wirkte. Wie immer trug Doole die Häute weniger glücklicher Reptilien. Seine Weste

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