Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
Gefängnisrevolte. Der Direktor war Jabbas Mann, aber die Hälfte der Aufseher war auf meiner Seite. Sie wurden gut von mir bezahlt, wenn Sie verstehen. Glücklicherweise versank etwa zur gleichen Zeit das Imperium im Chaos. Wir übernahmen Kessel. Es gab ein paar aufstrebende Sklavenführer auf der anderen Seite des Planeten, aber sie lebten nicht lange. Ich habe Gewürzvorräte angelegt und alles Geld, was ich zusammenkratzen konnte, in eine mächtige Verteidigungsflotte investiert. Niemand – ich wiederhole niemand – wird hierherkommen und mich bestehlen.« Doole griff sich müde mit den langen Fingern an den Kopf. »Alles lief hervorragend, bis ich mir durch Ihre Schuld Jabbas Zorn zuzog! Alles war geregelt. Ich wußte, wie ich das Spiel zu spielen hatte. Jetzt wittere ich überall Feinde, habe ständig Angst.«
Doole starrte Han mit seinem mechanischen Auge an. »Aber es hat Ihnen wohl nicht gereicht, einmal mein Leben zu ruinieren, was? Sie kommen zurück und funken eine Botschaft der Neuen Republik. Ich war überzeugt, daß nur die Überreste des Imperiums versuchen würden, mir die Gewürzminen wieder wegzunehmen, aber mächtige Regierungen sind alle gleich. Haben Sie geglaubt, Sie könnten einfach in unser Gebiet eindringen, sich umsehen und mit allen Informationen, die Sie brauchen, um uns zu übernehmen, wieder zu Ihrer Republik zurückkehren?« Er schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte, so daß ein feuchtes Klatschen erklang. »Wir werden zuerst zuschlagen und ihre Spione töten, und wir werden bereit sein, sie vom Himmel zu blasen, sobald ihre Kampfschiffe den Hyperraum verlassen!«
»Sie haben keine Chance!« höhnte Skynxnex.
Han gestattete sich ein Lächeln und kicherte dann sogar. »Leute, ihr habt alles falsch verstanden. Absolut falsch.« Chewbacca grollte zustimmend.
Skynxnex schnitt ein finsteres Gesicht. Doole starrte Han für einen Moment schweigend an. »Das werden wir sehen.« Doole griff in die Tasche seiner Weste und brachte einen kleinen, antik aussehenden Schlüssel zum Vorschein, den er in eine der Schreibtischschubladen des früheren Direktors steckte. Er drehte ihn im Schloß, zog dann die Schublade auf, griff hinein und nahm eine gepanzerte Geldkassette heraus. Nachdem er die Kassette auf den Schreibtisch gelegt hatte, zauberte er aus einer anderen Tasche seiner Weste einen zweiten Schlüssel hervor.
Han sah mit mühsam gebändigter Neugierde zu, wie Doole die Geldkassette öffnete und ihr eine kleinere versiegelte Schachtel entnahm. Doole verstaute sorgfältig alle Schlüssel in seinen Taschen, ehe er den Blick wieder auf Han richtete.
»Ich würde mir gerne die Zeit nehmen, Sie gründlich zu verhören, aber ich will genau wissen, wann die Republik plant, herzukommen und die Macht zu übernehmen, wie viele Schiffe sie schicken und welche Streitkräfte sie einsetzen wird. Ich werde die Information jetzt bekommen, aber vielleicht finde ich später noch Zeit, Sie zu verhören, schon aus prinzipiellen Gründen.«
Doole legte seine mit Schwimmhäuten versehene rybetische Hand auf die versiegelte Schachtel. Mit einem leisen Summen spielte ein Lichtstrahl um seine Finger und nahm einen ID-Scan vor; die luftdichte Versiegelung des kleinen Behälters löste sich zischend. Der Deckel sprang auf und enthüllte das gepolsterte Innere.
In der Schachtel lagen dünne, schwarzumwickelte Zylinder von halber Fingerlänge. Han erkannte sie sofort. »Glitzerstim«, sagte er.
Doole sah ihn an. »Die potenteste Form des Gewürzes. Mit seiner Hilfe werde ich feststellen können, ob Sie die Wahrheit sagen. Ihre verborgenen Gedanken werden Sie verraten.«
Han spürte eine plötzliche Welle der Erleichterung. »Aber was ist, wenn ich keine verborgenen Gedanken habe, die es zu entdecken gibt?«
Skynxnex traf Hans Kopf mit dem Handrücken, so daß er taumelte. Chewbacca wollte sich auf ihn stürzen, aber die Stunnerschellen erstickten seinen Kampfschrei. Benommen torkelnd kämpfte er um sein Gleichgewicht.
Doole wählte einen der dünnen Zylinder aus und hielt ihn zwischen seinen Fingern. Mit einem heftigen Ruck riß er die lichtundurchlässige Verpackung auf und zog ein schmales Bündel durchsichtiger Glasfasern heraus. Als Doole das inaktive Glitzerstim in das Licht hielt, das durch das breite Panoramafenster fiel, begann das lichtempfindliche Gewürz zu funkeln und von innen heraus zu glühen, zu reifen.
Han verfolgte, wie es einen Zustand erreichte, der Doole erlaubte, es zu
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