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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Glück, daß er nicht im Geschützturm geblieben war. Die verschobene Perspektive verriet ihm, daß sich das Schiff beim Aufprall gedreht und den Geschützturm unter sich zermalmt hatte.
    Er hoffte, daß es Chewbacca besser ergangen war. Als Han seinen Kopf drehte, hatte er das Gefühl, als würden sich körnige Glassplitter in seine Wirbelsäule bohren. Der Wookiee lag reglos im Kopilotensitz, der Pelz von verfärbtem Blut verklebt, das aus Wunden unter seinem zotteligen Fell sickerte.
    »Chewie!« krächzte er. »Sag was, bitte!«
    Han hörte an der Hauptschleuse das Krachen einer kleinen Sprengladung; dann gelang es draußen jemand, die Rampe per Fernsteuerung herunterzufahren. Die restliche Luft im Falken entwich in Kessels dünne Atmosphäre. »Großartig«, murmelte er. Der pochende Schmerz in seinem Brustkorb machte ihm das Atmen ohnehin schon mühsam genug.
    Schwere Schritte polterten die Rampe hoch. Han wollte seinen Blaster ziehen oder ein paar Feinde zumindest mit den Fäusten niederschlagen. Aber er konnte kaum den Kopf heben, geschweige denn sich verteidigen. Er rechnete damit, eine zackig hereinmarschierende Abteilung weißgepanzerter Sturmtruppen zu sehen. Das wäre der passende Abschluß für einen derartigen Tag.
    Statt dessen trugen die Eindringlinge eine Mischung aus umfunktionierten Gefängnisaufseheruniformen und Sturmtruppenpanzern. Nichts davon ergab für Han irgendeinen Sinn, aber ihm drehte sich der Kopf ohnehin von Dingen, die nie hätten passieren dürfen. Ein TIE-Jäger und ein X-Flügler, die Seite an Seite kämpften? Gegen ihn?
    Das Enterkommando trug Sauerstoffmaskenfilter, mit denen man die dünne Atmosphäre Kessels atmen konnte. Ihre Stimmen klangen gedämpft, als sie sich Befehle zuriefen.
    Ein Mann, dessen Hals und Arme unmöglich lang waren und ihn wie eine Vogelscheuche aussehen ließen, betrat das Cockpit des Falken. Han glaubte, ihn zu kennen, konnte sich aber nicht an seinen Namen erinnern. Die Vogelscheuche trug die Armbänder eines imperialen Gefängnisses, aber an ihrer Seite hing ein modifizierter Doppelblaster, der auf den meisten Planeten streng verboten war. Weit auseinanderstehende, steinerne Augen richteten sich auf Han.
    »Han Solo«, sagte der Mann. Obwohl die Atemmaske seine untere Gesichtshälfte verbarg, war sich Han sicher, daß der Mann breit grinste. »Du wirst dir noch wünschen, die Landung auf Kessel nicht überlebt zu haben.«
    Schlagartig fiel Han der Name der Vogelscheuche ein. Skynxnex. Genau! Aber Skynxnex saß in der imperialen Strafanstalt und war nur knapp einem Todesurteil entgangen. Die ersten Fragen lagen ihm schon auf der Zunge, als Skynxnex eine gepanzerte Faust auf Hans Kopf niedersausen ließ und ihn zurück in die Bewußtlosigkeit schickte…
     
    Kessel. Gewürz. Seine Gedanken mischten sich mit Alpträumen, während er darum kämpfte, wieder zu sich zu kommen.
    Han hatte immer stolz damit geprahlt, daß der Falke die Strecke nach Kessel in Rekordzeit zurückgelegt hatte, aber nur selten die ganze Geschichte erzählt: daß er in Wirklichkeit mit einer großen Ladung Gewürz in seinen geheimen Unterdeckverstecken nach Kessel geflogen war, als ihn imperiale Zollboote aufgebracht hatten.
    Han hatte die Ladung wie immer von Moruth Doole übernommen, einem froschähnlichen Mann, der den Schwarzmarkthandel mit dem Gewürz aus den imperialen Produktionsstätten beherrschte. Doole war eine Art Aufseher in dem gigantischen imperialen Gefängniskomplex, aus dem die meisten der Arbeiter in den Gewürzminen stammten. Das Imperium übte eine strenge Kontrolle über die Gewürzproduktion aus, aber Doole gelang es trotzdem immer wieder, einen Teil abzuzweigen und auf eigene Rechnung zu verkaufen. Han Solo und Chewbacca schmuggelten das Gewürz für ihn an den imperialen Patrouillen vorbei und leiteten es an Verteilernetze weiter, die von Verbrechern wie Jabba der Hutt organisiert wurden.
    Aber Moruth Doole neigte eh’ dazu, seine Helfer hinzuhalten, bis er schließlich zu der Überzeugung kam, daß er größeren Profit herausschlagen konnte, wenn er sie den Behörden auslieferte. Han hatte es nie beweisen können, aber er argwöhnte, daß Doole selbst den Zollbooten den Tip über den Abflug des Falken von Kessel gegeben und ihnen die genauen Koordinaten verraten hatte, wo Han in den Hyperraum springen wollte.
    Han war gezwungen gewesen, die gesamte Ladung Glitzerstim-Gewürz, die ein Vermögen wert war, über Bord zu werfen, kurz bevor sie geentert

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