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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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aber seine Augen hatten seit Stunden nur Finsternis gesehen. »Was war das?« rief er. Er hörte Kyp an seiner Seite keuchen. »Niemand weiß es. Es war etwa der fünfzehnte, den ich im Laufe der Jahre gesehen habe. Wir nennen sie Kobolde. Sie tun niemand was zuleide – zumindest glauben wir das –, aber niemand weiß, was diese Leute unten in den tiefen Stollen erwischt.«
    Auch der Aufseher schien einen Schreck bekommen zu haben, Han konnte das Zittern in seiner Stimme hören. »Das reicht. Ende der Schicht. Wir gehen zurück.«
    Das klang in Hans Ohren nach einer guten Idee.
     
    Als die Grubenbahn in die lange Wartegrotte zurückkehrte und das Metalltor sich hinter ihnen schloß, hörte Han, wie Waffen gezogen wurden. Alle Arbeiter wurden angewiesen, die Thermoanzüge abzulegen. Han konnte die Vorsichtsmaßnahmen nachvollziehen – ein Gefangener, der sich mit etwas gestohlenem Glitzerstim dopte, konnte vielleicht einen Fluchtversuch riskieren… allerdings war Han auf der öden Oberfläche Kessels gewesen und fragte sich, wohin eine Flucht führen sollte. Als die normale Beleuchtung endlich aufflackerte, zuckte Han unter der blendenden Helligkeit wie unter einem elektrischen Schlag zusammen. Er schirmte seine Augen ab.
    Plötzlich spürte er, wie eine Hand nach seiner griff und ihn in den Appellraum führte. »Es ist okay, Han. Folge mir einfach. Gewöhn dich in aller Ruhe an das Licht. Kein Grund zur Eile.«
    Aber Han hatte es eilig festzustellen, wie Kyp Durron aussah. Er blinzelte tapfer die Tränen fort und zwang seine Pupillen, sich weit genug zusammenzuziehen, daß die grellen Flecken, die ihn umtanzten, zu erkennbaren Formen wurden. Aber als er Kyps Umrisse endlich ausmachen konnte, blinzelte er erneut – diesmal vor Überraschung.
    »Du bist ja noch ein Kind!« Han sah einen Jungen mit schwarzen Wuschelhaaren, die aussahen, als würde er sie mit einem stumpfen Gegenstand schneiden. Unter seinen großen Augen lagen dunkle Ränder und seine Haut war nach den Jahren in der Finsternis der Gewürzminen bleich. Kyp machte einen drahtigen und zähen Eindruck. Voller Hoffnung und ein wenig eingeschüchtert blickte er Han an.
    »Keine Sorge«, meinte Kyp. »Ich tue mein Bestes.«
    Kyp erinnerte ihn an den vorwitzigen und großäugigen jungen Luke Skywalker, dem Han zum ersten Mal in der Mos-Eisley-Bar begegnet war. Aber Kyp wirkte ernster als Luke, nicht ganz so naiv. Angesichts des rauhen Lebens, das Kyp hinter sich hatte, auf Kessel aufgewachsen und in den Gewürzminen eingesperrt, wo sich niemand um ihn kümmerte, war es kein Wunder, daß der Junge abgehärtet war.
    Im Moment wußte Han nicht, wen er mehr haßte – das Imperium, das Kyp und seiner Familie ein so hartes Los aufgezwungen hatte, oder Moruth Doole, der ihn weiter unter der Knute hielt… oder sich selbst, weil er Chewie und sich überhaupt in diesen Schlamassel gebracht hatte.

8
     
    Die Nacht auf Eol Sha brachte wenig Ruhe. Die Dunkelheit kämpfte gegen die schimmernde orange Glut des nahen Vulkans an, gegen den Pastellglanz des Hexenkessel-Nebels und die drohend am Himmel hängende Lichtscheibe des viel zu nahen Mondes. In unregelmäßigen Abständen zerrissen die prustenden Ausbrüche des Geysirfelds die Stille.
    Luke saß allein in dem vollgestopften Lagermodul, das ihm Gantoris zum Schlafen zugewiesen hatte. Das Modul war nie zum Wohnen gedacht gewesen und bot wenig Komfort: eine Schüssel mit etwas Wasser und ein mit Decken gepolsterter Erdhaufen als Bett. Gantoris zog ein perverses Vergnügen daraus, Luke zu erzählen, daß dies der Lieblingsplatz des toten Jungen gewesen war. Entweder gaben die Flüchtlinge Luke die Schuld daran, daß nicht beide Kinder gerettet worden waren, oder Gantoris wollte ihn nur verunsichern.
    Luke hatte sein Lichtschwert und all die Fähigkeiten, die ihm das Jedi-Training vermittelt hatte, falls er fliehen wollte. Aber das war nicht der Grund für seinen Besuch auf Eol Sha. Er stützte sein Kinn in die Hand und blickte hinaus in die abweisende Nacht. Er mußte Gantoris dazu bringen, ihn anzuhören und zu begreifen, wie wichtig es war, den Orden der Jedi-Ritter neu zu gründen – aber warum sollte jemand von einer isolierten Kolonie, ohne Kenntnisse der galaktischen Politik, ein Interesse daran haben? Doch wenn Gantoris tatsächlich ein Nachfahre der vor langer Zeit gestorbenen Ta’ania war, mußte Luke sein Interesse wecken.
    Als die Kolonisten sich zur Nacht in ihre Quartiere zurückzogen, brachte ihm

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