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Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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glaube dir«, versicherte Han. Chewbacca steuerte ein zustimmendes Knurren bei.
    Als sich der Arbeitstrupp formiert hatte, setzte sich der Aufseher an der Spitze in Bewegung. Han machte kurze, schlurfende Schritte, um nicht über den Schutt auf dem Boden zu stolpern, aber trotzdem stieß er mehrfach gegen Chewbacca.
    Sie bogen in einen anderen Stollen. Han hörte einen leisen Bums, gefolgt von einem Schmerzgeheul des Wookiee. »Paß auf deinen Kopf auf, Alter«, riet er. Fell schabte raschelnd über die Innenseite eines Thermoanzugs, als sich Chewbacca bückte und die Öffnung passierte.
    »Hier ist die Rutsche«, sagte der Aufseher. »Stehenbleiben und dann hintereinander nach unten.«
    »Was für eine Rutsche?« fragte Han.
    »Das wirst du schon merken«, antwortete Kyp.
    Die Geräusche, die Han hörte, ergaben keinen Sinn. Er konnte nicht feststellen, was sich tatsächlich abspielte. Da gab es das Schaben von Stoff, gepreßte Ausrufe der Überraschung und Furcht. Chewbacca war kaum losmarschiert, da stieß er einen gutturalen Klagelaut aus und schüttelte sich störrisch.
    Der Aufseher holte mit etwas Hartem aus und traf Chewbacca. Der Wookiee brüllte vor Schmerz und schlug mit seinem Arm nach dem Wächter, erwischte aber offenbar statt dessen die Felswand. Chewbacca wurde immer wütender und schlug rechts und links wild um sich. Han mußte sich ducken, um nicht zu Boden geschmettert zu werden.
    »Chewie! Beruhige dich! Hör auf!« Beim Klang von Hans Stimme gewann der Wookiee langsam wieder die Kontrolle über sich zurück.
    »Du tust, was ich dir sage!« brüllte der Aufseher.
    »Es ist schon okay«, fügte Kyp ermutigend hinzu. »Wir machen das jeden Tag.«
    »Ich gehe zuerst, Chewie«, erbot sich Han, »was immer mich auch da erwartet.«
    »Runter mit dir«, fauchte der Aufseher.
    Han beugte sich nach vorn, fuchtelte mit den Händen und ertastete ein großes Loch im Boden, wie eine Falltür, die zu tieferen Stollen führte, umgeben von hochgetürmtem Schutt. Seine Finger berührten einen kalten Metallpfeiler von der Dicke eines durchschnittlichen Stahlträgers, glattpoliert und nach unten führend, wie eine Rutschbann oder eine Metallschiene.
    »Da soll ich runterrutschen?« fragte Han. »Wohin führt es?«
    »Keine Sorge«, sagte Kyp wieder. »Es ist der beste Weg nach unten.«
    »Das soll wohl ein Witz sein!«
    Da hörte er Chewbacca lachen, ein nasaler, vergnügter Laut. Han gab sich einen Ruck. Er setzte sich auf die Metallschiene, schlang seine Beine um sie, schob seine Hände hinter seine Hüften und hielt sich so gut es ging an der Schiene fest. Der glatte Stoff des Thermoanzugs ließ ihn sofort nach unten rutschen. Die Finsternis griff nach ihm, als er an Geschwindigkeit gewann. Han bildete sich ein, daß nur Zentimeter über seinem Kopf scharfe Stalaktiten hingen und nur darauf warteten, daß er sich im falschen Moment aufrichtete und sie ihn skalpieren konnten. Seine Geschwindigkeit nahm weiter zu. »Mir gefällt das nicht!« murmelte er.
    Plötzlich verschwand die Schiene unter ihm, und er stürzte in einen Haufen aus feinem Sand. Zwei andere Arbeiter stolperten vorwärts und zogen ihn vom Ende der Schiene weg. Er wischte über seinen Thermoanzug, obwohl er den Schmutz nicht sehen konnte.
    Ein paar Momente später kam Chewbacca mit einem langen, hallenden Heulen herunter, und kurz darauf folgten Kyp Durron und der Aufseher. »Aufstellen!« befahl der Wächter.
    Chewbacca grunzte und knurrte ein paar Worte. Han schnaubte. »Ja, es war wahnsinnig spaßig!«
    Der Aufseher marschierte los. Plötzlich gab der Boden unter ihren Füßen nach, und sie stürzten in einen seichten See. Der Wasserdruck preßte die Beinteile von Hans Anzug zusammen. Die Zwangsarbeiter wateten weiter, während sie sich blind aneinander festhielten.
    Das Wasser hatte einen säuerlichen, brackigen Geruch, Han drehte sich der Magen um. Jeden Moment rechnete er damit, in eine Untiefe zu treten und im Wasser zu versinken. Chewbacca winselte, behielt seine Kommentare aber für sich. Unter der Wasseroberfläche betastete etwas Weiches und Fingerähnliches Hans Beine, stupste gegen seine Füße, legte sich um seine Knöchel. »He!« Er stampfte mit den Füßen. Die gespenstischen, neugierigen Geschöpfe umschwärmten ihn. Han stellte sich weiche, blinde Larven vor, die – hungrig und mit zähnestarrenden Mäulern – nach etwas Eßbarem suchten, etwas der Dunkelheit hilflos Ausgeliefertem – so wie er. Erneut trat er Wasser, um sie

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